Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Hiob (Ijob)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 36 -

Elihu verkündet Gottes Güte

1
Elihu fuhr also fort:
2
"Ein wenig noch warte auf mich: was sich für Gottes Sache sagen läßt, will ich dir künden!
3
Weit ausholen will ich mit meiner Weisheit, meinem Schöpfer Recht zu verschaffen.
4
Denn meine Worte sind wahrlich kein Trug, als Mann mit klarer Erkenntnis stehe ich vor dir.
5
Siehe: Gott ist gewaltig, verdammt aber keinen, gewaltig an Kraft des Verstandes.
6
Des Bösen Leben umhegt er nicht, doch den Bedrückten verschafft er ihr Recht.
7
Von den Gerechten kehrt er sein Auge nicht ab; auf immerdar läßt er sie wie Könige sitzen auf dem Thron, sie hoch zu erheben.
8
Doch liegen sie in Fesseln, von des Elends Stricken gebunden,
9
hält er ihnen ihr Treiben vor, ihre Sünden: daß stolz sie sich erhoben.
10
Dann öffnet er ihr Ohr der Belehrung und ermahnt sie zur Abkehr vom Bösen.
11
Gehorchen sie willig, verbringen sie ihre Tage im Glück, ihre Jahre in Wonne.
12
Doch hören sie nicht, rennen sie ins Geschoß, - sie sterben und wissen nicht wie.
13
Die ruchlos Gesinnten verharren im Trotz, sie flehen nicht um Hilfe, wenn er sie bindet.
14
In der Blüte ihrer Jugend stirbt ihre Seele dahin, in der Frische der Jugend ihr Leben.
15
Den Leidenden rettet er so durch sein Leid und öffnet sein Ohr durch die Drangsal.
16
So lockt er auch dich aus dem Rachen der Not in einen weiten Raum ohne Beengung, an einen Tisch, der vom Fett trieft.
17
Doch du bist voll frevlen Urteils! So überstürzen sich Spruch und Gericht!
18
Denn der Schmerz darf dich nimmer zur Lästerung führen, des Lösegeldes Höhe beirre dich nicht!
19
Kann denn aus der Drangsal dein Schreien dich retten und aller Aufwand an Kraft?
20
Trage nach der Nacht kein Verlangen, weil Freunde an ihrer Statt sich erheben!
21
Sei auf der Hut! Dem Unrecht wende dich nicht zu und ziehe es nicht vor dem Elend!
22
Siehe: Gott ist erhaben in seiner Macht! ein Lehrer gleich ihm - wo ist er?
23
Wer schreibt ihm vor seinen Weg, wer dürfte ihm sagen: Du tatest Unrecht?

Elihu verkündet Gottes Majestät

24
Sei bedacht, sein Walten zu preisen, das die Menschen feiern im Lied!
25
Staunend schaut alle Welt darauf hin, erblickt es der Mensch auch nur von ferne.
26
Siehe: Größer ist Gott, als wir es verstehen, unerforschlich die Zahl seiner Jahre.
27
Er zieht die Wassertropfen empor, läßt aus dem Nebel rieseln den Regen,
28
der aus den Wolken herniederrauscht, beträufelt die Menge der Menschen.
29
Wer kann gar die Weite der Wolken verstehen, das Donnerkrachen aus seinem Gezelt?
30
Siehe: Sein Licht breitet er um sich her, bedeckt den Urgrund des Meeres.
31
Denn er richtet dadurch die Völker, reicht Nahrung in Fülle.
32
Um beide Hände hüllt er den Blitz und gibt Befehl, wo er zünde.
33
Von ihm kündet der Donner, wenn gegen die Bosheit auflodert sein Zorn.

Elihu verkündet Gottes Güte

1
Weiter fuhr Eliu fort und sprach also:
2
Habe noch ein wenig Geduld mit mir, so will ich es dir zeigen, denn noch habe ich für Gott zu reden.
3
Vom Ursprunge her hole ich meine Weisheit und werde meinen Schöpfer als gerecht erweisen.
4
Denn wahrlich! ohne Trug sind meine Reden und vollkommene Einsicht wird sich dir erproben.
5
Gott verwirft die Mächtigen nicht, da er auch selbst mächtig ist;
6
aber die Gottlosen rettet er nicht und den Armen schafft er Recht.
7
Er wendet von den Gerechten seine Augen nicht ab und setzt sie wie Könige auf ewig auf den Thron und sie werden erhöht.
8
Und wenn sie in Ketten sind und gefesselt mit Banden der Armut,
9
so tut er ihnen ihre Werke kund und ihre Laster, weil sie Gewalttat verübt,
10
und öffnet ihr Ohr, sie zu mahnen, und redet zu ihnen, dass sie umkehren von der Bosheit.
11
Wenn sie hören und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage im Glücke vollenden und ihre Jahre in Herrlichkeit.
12
Hören sie aber nicht, so werden sie in das Schwert fallen und durch ihre Torheit hinsinken.
13
Heuchler und Arglistige fordern den Zorn Gottes heraus; sie rufen nicht, wenn sie gefesselt sind.
14
Es stirbt im Ungewitter ihre Seele und ihr Leben unter Lustbuben.
15
Aber den Armen rettet er aus seiner Bedrängnis und erschließt sein Ohr in der Trübsal.
16
So wird er denn aus dem Rachen der Not, der keinen Boden unter sich hat, dich ins Weite retten und dein Tisch wird friedlich und voll des Fettes sein.
17
Deine Sache ist abgeurteilt wie die eines Gottlosen, Spruch und Urteil wirst du erhalten.
18
Soweit übermanne dich also nicht der Zorn, dass du jemanden unterdrückst, noch beuge dich die Menge der Sühnegaben.
19
Entsage deiner Größe ohne Heimsuchung und allen, welche durch die Stärke mächtig sind.
20
Ziehe die Nacht nicht herbei, da in ihr Volk um Volk dahingeht.
21
Hüte dich, zum Unrecht dich hinzuneigen; denn ihm hast du begonnen nachzugehen, seitdem du im Elende bist.
22
Siehe, Gott ist erhaben in seiner Macht und keiner ist ihm gleich unter den Gesetzgebern.
23
Wer könnte seine Wege erforschen oder wer kann zu ihm sagen: Du hast Unrecht getan?

Elihu verkündet Gottes Majestät

24
Bedenke, dass du sein Werk nicht kennst, von dem die Männer gesungen haben.
25
Alle Menschen sehen ihn, ein jeder schaut von ferne.
26
Siehe, Gott ist groß und ist erhaben über unser Wissen, die Zahl seiner Jahre ist nicht zu schätzen.
27
Er zieht die Wassertropfen hinauf und gießt Gußregen wie Ströme herab,
28
die aus den Wolken niederfließen, welche alles von oben her bedecken.
29
Will er die Wolken ausspannen wie sein Gezelt
30
und von oben her das Licht seiner Blitze leuchten lassen, so bedeckt er auch die äußersten Enden des Meeres.
31
Denn dadurch richtet er die Völker und gibt Speise den vielen Sterblichen.
32
In seinen Händen verbirgt er das Licht und gebietet ihm, dass es wieder scheine.
33
Seinem Freunde gibt er Kunde davon, dass es sein eigen ist und dass er zu demselben aufsteigen kann.