Elihu verkündet Gottes Güte
2
"Ein wenig noch warte auf mich: was sich für Gottes Sache sagen läßt, will ich dir künden!
3
Weit ausholen will ich mit meiner Weisheit, meinem Schöpfer Recht zu verschaffen.
4
Denn meine Worte sind wahrlich kein Trug, als Mann mit klarer Erkenntnis stehe ich vor dir.
5
Siehe: Gott ist gewaltig, verdammt aber keinen, gewaltig an Kraft des Verstandes.
6
Des Bösen Leben umhegt er nicht, doch den Bedrückten verschafft er ihr Recht.
7
Von den Gerechten kehrt er sein Auge nicht ab; auf immerdar läßt er sie wie Könige sitzen auf dem Thron, sie hoch zu erheben.
8
Doch liegen sie in Fesseln, von des Elends Stricken gebunden,
9
hält er ihnen ihr Treiben vor, ihre Sünden: daß stolz sie sich erhoben.
10
Dann öffnet er ihr Ohr der Belehrung und ermahnt sie zur Abkehr vom Bösen.
11
Gehorchen sie willig, verbringen sie ihre Tage im Glück, ihre Jahre in Wonne.
12
Doch hören sie nicht, rennen sie ins Geschoß, - sie sterben und wissen nicht wie.
13
Die ruchlos Gesinnten verharren im Trotz, sie flehen nicht um Hilfe, wenn er sie bindet.
14
In der Blüte ihrer Jugend stirbt ihre Seele dahin, in der Frische der Jugend ihr Leben.
15
Den Leidenden rettet er so durch sein Leid und öffnet sein Ohr durch die Drangsal.
16
So lockt er auch dich aus dem Rachen der Not in einen weiten Raum ohne Beengung, an einen Tisch, der vom Fett trieft.
17
Doch du bist voll frevlen Urteils! So überstürzen sich Spruch und Gericht!
18
Denn der Schmerz darf dich nimmer zur Lästerung führen, des Lösegeldes Höhe beirre dich nicht!
19
Kann denn aus der Drangsal dein Schreien dich retten und aller Aufwand an Kraft?
20
Trage nach der Nacht kein Verlangen, weil Freunde an ihrer Statt sich erheben!
21
Sei auf der Hut! Dem Unrecht wende dich nicht zu und ziehe es nicht vor dem Elend!
22
Siehe: Gott ist erhaben in seiner Macht! ein Lehrer gleich ihm - wo ist er?
23
Wer schreibt ihm vor seinen Weg, wer dürfte ihm sagen: Du tatest Unrecht?
Elihu verkündet Gottes Majestät
24
Sei bedacht, sein Walten zu preisen, das die Menschen feiern im Lied!
25
Staunend schaut alle Welt darauf hin, erblickt es der Mensch auch nur von ferne.
26
Siehe: Größer ist Gott, als wir es verstehen, unerforschlich die Zahl seiner Jahre.
27
Er zieht die Wassertropfen empor, läßt aus dem Nebel rieseln den Regen,
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der aus den Wolken herniederrauscht, beträufelt die Menge der Menschen.
29
Wer kann gar die Weite der Wolken verstehen, das Donnerkrachen aus seinem Gezelt?
30
Siehe: Sein Licht breitet er um sich her, bedeckt den Urgrund des Meeres.
31
Denn er richtet dadurch die Völker, reicht Nahrung in Fülle.
32
Um beide Hände hüllt er den Blitz und gibt Befehl, wo er zünde.
33
Von ihm kündet der Donner, wenn gegen die Bosheit auflodert sein Zorn.