Gottes Neue Offenbarungen

Von der Hölle bis zum Himmel: Die Jenseitige Führung des Robert Blum
Band 2

- Kapitel 158 -

Roberts feurige Gottesliebe. Helenas gute Rede. Ihre Scheu vor dem Allerheiligsten. Des Herrn stärkende Erwiderung

Mit diesen Worten springt Robert förmlich von der Höhe der Pyramide und eilt so hastig zu Mir hin, daß er sogar seines schönsten Weibes vergißt. Bei Mir angelangt, will er Mir sogleich zu Füßen fallen und sein Herz vor Mir ganz ausschütten. Aber Ich mache ihn darauf aufmerksam, daß er diesmal der Helena, seines Weibes, vergessen habe.
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Darauf spricht Robert selig ergriffen: ,,O Herr, Vater Jesus, wer kann in Deiner Nähe für etwas anderes Sinn haben als allein für Dich! Ich liebe die überaus schöne und fromme Helena wie ein gutes Glied meines Wesens oder meines geistigen Leibes - aber mein alles bist nun für ewig Du ganz allein, mein Gott, mein Herr und Vater! Was wäre mir ohne Dich eine ganze Welt voll Helenas? Nichts! Habe ich aber Dich, so kann ich auch ohne eine Helena vollkommen glücklich sein. Aber ich will sie dennoch holen, weil sie eine Gabe aus Deiner Hand ist und darum mir auch endlos wert, teuer und angenehm."
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Rede Ich: ,,Ja, gehe hin und hole sie! Denn sie sieht ganz traurig zu uns her und meint, dich beleidigt zu haben, dieweil du sie verlassen hast!"
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Robert eilt nun zu Helena und sagt ihr: ,,Komm, komm, mein geliebtes Weib! Ich habe nur aus übergroßer Liebe zum Herrn deiner auf ein paar Augenblicke vergessen. Aber nun ist schon wieder alles in schönster Ordnung! Komme daher jetzt mit mir hin zum Herrn und sei nicht mehr traurig!"
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Spricht Helena: ,,Mein liebend Herz dem Herrn und dir zum Dank dafür, daß du mich wieder anschaust! Denn mir kam wahrlich ein Kummer ins Herz, daß ich in meiner Seele mich irgend versündigt zu haben meinte. Aber nun ist alles wieder mehr als gut, denn dich zog die allein gerechte und wahre Liebe von mir hin zu Gott, dem heiligen Vater! Nun ziehe aber du auch mich hin vor Ihn, der noch immer der alleinige Besitzer meines Herzens ist und auch ewig verbleiben wird. Lasse unsere Herzen eins werden vor Ihm, der sie zuerst erfüllt hat mit Seiner Liebe, auf daß - so nun dein Fleisch lauter wird durch die Auferstehung im Feuer der Gottesliebe - auch das meinige mitgeläutert werde und wir uns dann wie ein Herz, ein Sinn, eine Liebe, ein Leben und Wesen vor Ihm des seligsten Lebens erfreuen können!"
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Robert zerfließt nahezu vor Liebe und bringt nun die Helena zu Mir. Als sie bei Mir ist, will auch sie auf ihr Angesicht niederfallen. Ich aber hindere sie ebenfalls daran und sage zu ihr: ,,Ja, Meine allerliebste Helena, getraust du dich denn nicht mehr, Mich so zu lieben, wie du Mich ehedem geliebt hast? Schau, Ich bin ja stets der Gleiche!" - Spricht Helena weinerlich: ,,Fürs Auge ja! Aber fürs Herz bist Du viel anders geworden: viel größer und heiliger! Das Herz bebt nun vor Deiner Größe und Heiligkeit, denn Du bist wahrhaftig der einige Gott!"
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Rede Ich: ,,Ja, allerliebste Helena, das hast du doch schon früher gewußt und hast doch keine gar so gewaltige Heiligenscheu vor Mir gehabt. Ja du hast Mich sogar nach deiner ganzen Herzenslust geküßt! Denke zurück und bleibe dir gleich, so wie Ich Mir unwandelbar gleich bleibe, so wirst du in keine solch unnötige Furcht vor Meiner göttlichen Majestät mehr verfallen!"
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Spricht Helena: ,,O Herr, Du überguter, heiliger Vater! Das tut sich wohl in gar keinem Falle mehr! Denn beim ersten Erkennen hat Dein Göttliches noch mehr einen menschlichen Anstrich und Du bist für das Herz eines armen Sünders zu ertragen. Aber wenn einem die stets größer und wunderbarer werdenden Vorkommnisse nun zu klar den endlosen Unterschied zeigen zwischen Dir, o Herr, und einem Geschöpfe, das sich nach den Gesetzen Deiner Ordnung selbst frei auszubilden hat - dann ist's mit diesem menschlichen Anstrich aus. Wie unverhüllt steht dann Deine Gottheit in aller Heiligkeit vor unseren Augen! Daß uns da alle mehr oder weniger eine gewisse Heiligenscheu vor Deiner Gottheit anwandeln muß, ist ja doch ganz klar.
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Ich habe schon in den zwei Sälen, die mir in diesem Hause Roberts zuerst zu Gesichte kamen, des Wunderbaren zur Übergenüge gehabt, um mich darüber eine Ewigkeit zu verwundern und Dich wegen Deiner Güte, Liebe und Weisheit zu preisen. Aber da führte uns Deine Liebe in dieses Museum, durch welches das fleischliche Wesen Roberts entsprechend bildlich dargestellt werden soll, und da hat es der Wunder kein Ende. Und besonders der erhabene Sinn jener merkwürdigen Inschriften an den Stufen der großen Pyramide, da könnte man bis auf den letzten Tropfen zerfließen vor lauter Ehrfurcht und Anbetung, von der das arme Herz für Dich, o Herr, ergriffen wird! - Daher kann von meiner ersten, gar so furchtlosen Stellung wohl keine Rede mehr sein!"
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Rede Ich: ,,Deine Entschuldigungen gelten bei Mir eben nicht gar viel! Was du nun fühlst, weiß Ich wohl am allerbesten. Aber das weiß Ich auch, daß geschrieben steht: ,Seid vollkommen, wie auch euer Vater vollkommen ist im Himmel!` Wie möglich aber kann das ein Kind erreichen, so es vor dem Vater einen noch größeren Ehrfurchtsrespekt hat als ein Hase vor dem Gebrüll eines Löwen?"

Fußnoten