Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 85 -

Das Stadtleben

21. Juni 1847.
Dieses Thema macht sich. Es ist dir gelungen, von Mir darüber eine Erläuterung dir zu erbetteln. - Meinst denn du, Ich sei etwa wie ein Mikroskop, mit dem die Gelehrten bald einen Tropfen Goldtinktur, gleich darauf aber wieder den Kopf einer Schmeißfliege betrachten? - O nein, das bin Ich nicht! -
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Ich soll dir das Stadtleben etwa gar schildern, wie es ist in seiner ganzen Scheußlichkeit? - Das tue Ich nicht! - Lieber möchte Ich dir alle Schmeißhaufen und alle Äser beschreiben, die nur irgend auf der Erde vorkommen, als dein dümmstes Stadtleben, wie es nun ist in seiner Art! - Steige zur Hölle hinab, dort wirst du es auf ein Haar auseinandergesetzt finden; aber im Himmel findest du derlei nicht, und bei Mir schon am allerwenigsten. Packe daher zusammen mit deinem Stadtleben, denn über dieses Thema werde Ich sicher sehr wenig Worte verlieren! - -
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Was siehst du in der Stadt? - Viele große und prächtige Häuser, Paläste, heidnische Tempel, mit Götzen angestopft, eine Menge Kaufläden mit einer unendlichen Auswahl von lauter Satansdreckwaren zum Verlocken, Verführen und Verpesten der Menschen, eine Menge Wucherer aller Art, scheinheilige Pfaffen bei weitem mehr, als wirkliche Priester mit einem menschlichen Herzen und Geiste; allerlei Lumpen und Betrüger, Spieler, Spielhäuser, Huren in großer Menge und eine noch größere Menge Hurer aller Art, Ehebrecher aller Art, Geldmakler, Advokaten aller Art, eine große Menge Beamte, von denen die jungen den alten aus lauter Nächstenliebe einen möglichst baldigen Tod von ganzem Herzen wünschen, damit sie dadurch bald zum Vorrücken kommen möchten!
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Spitäler und Armenhäuser auf sogenannte Regimentsunkosten (Staatskosten). Also gibt es auch allerlei Steuern, direkte und indirekte; von den landesfürstlichen wollte Ich gerade nichts sagen, aber eine Steuer zur Stadtverschönerung ist einzig in ihrer Art. Also auch die Armensteuer, die doch sicher zunächst aus der christlichen Nächstenliebe entspringt! Das wird etwa doch schon schlecht genug sein, so die gesetzlichen rechtmäßigen Behörden es für notwendig finden, den harten Herzen der meisten Stadtbewohner ein Muß aufzuerlegen, um von ihnen für die arme Menschheit einen allernotwendigsten Zehrpfennig herauszupressen!
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Also sieht man auch Komödienhäuser und darin täglich Komödien, Sauf- und Freßhäuser, allerlei Fabriken, in denen für die Hölle am allerfleißigsten gearbeitet wird. Ebenso sieht man auch eine Menge Tanzsäle, Gärten und Alleen, die, mehr als sonst ein nützlicher Wald, die Menschen zum Putze und anderartiger Geilerei auffordern; und also noch eine Menge dergleichen sehr löbliche Anstalten.
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Meinst du wohl, Ich solle dir da etwa in geistiger Weise eine entsprechende Schilderung geben? - O Ich könnte es wohl! - Aber so Ich das täte, da käme in dieser Nacht noch ein furchtbarstes Erdbeben über diese Stadt und viele andere Städte, wo es dann mit ihnen tausendfach ärger ginge, als einst mit Sodom und Gomorrha! - Daher bleibe du mit deinem schönen Stadtleben hübsch fein zu Hause, und komme Mir nicht mehr damit zum Vorschein, sonst sollst du sehen, wie es einer Stadt ergehen wird, so Ich von ihrem Leben zu reden anfangen möchte.
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Mit dem begnüge dich für diesmal, und sei in Zukunft keusch und vorsichtig im Handeln und Fragen, sonst könntest du eine sonderliche Lektion von Mir bekommen amen. - - -

Fußnoten