Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 84 -

Noch einiges von der Menschen mehrfacher Klage

15. Juni 1847.
Besonders viel wird heute über die römisch-katholische Kirche geklagt, und vielseitig wird ihre endliche gänzliche Niederlage erwartet und das Aufhören ihres Wirkens, ihres Götzentumes und ihres gesamten finsteren Getriebes. - Der eine hält ihr die Geschichte vor die Nase und zeigt ihr alle die Millionen Greuel aus allen Zeiten, die sie allorts durch ihre Pfaffen verübt hat. Ein anderer hält ihr die ganze Bibel weit geöffnet unters Gesicht und beweist ihr haarklein mit hundert Texten, daß ihr Papst noch weniger von Petrus abstamme als der chinesische Kaiser von der Sonne, und daß er linea recta statt Christi Stellvertreter nur ein Stellvertreter des Drachen sei und zeigt ihm mathematisch auf Jahr, Tag und Stunde seinen sicheren Untergang. Und wenn die Zeit kommt und das Jahr verstreicht und der Tag und die Stunde und der Drache Babels will noch nicht zur Hölle fahren, da ist entweder die Rechnung unrichtig oder die Offenbarung Johannis ist schlecht übersetzt - oder ist gar nicht authentisch - oder nur ein finsterer Auszug aus den alten Propheten - oder die ganze Bibel ist ein pures halb moralisches, halb altpolitisches Werk, das in diese neuen aufgehellten Zeiten nicht mehr passe. Andere wieder verdammen bloß die Zeremonie und billigen die sonstige Einrichtung dieser Weltkirche. Einigen sind die Mönche ein Dorn im Auge, anderen bloß die sogenannten Jesuiten, wieder anderen der lateinische Ritus, andere verfluchen den Zölibat und wieder andere die Ohrenbeichte, und ein jeder etwas anderes. Alle aber wünschen zum Teile heimlich und zum Teile öffentlich, daß es mit dieser Hure bald ein Ende nehmen möchte!
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Aber nichtsdestoweniger will sie einmal ein so vielseitig erwünschtes Ende nehmen, sondern besteht immer fort und fort wie zum ärgernisvollsten Trotze aller ihrer stets mehr werdenden Feinde und allerunbarmherzigsten Richter. Ich aber sage: Nicht nur Rom, sondern jede äußere Kirche ist schlecht, wenn sie das Heil nur in die Äußerlichkeit setzt und nicht bedenkt, daß Mein Reich nicht von dieser Welt, sondern von einer ganz anderen Welt ist, und daß die rechte Kirche nur im Menschenherzen und sonst nirgends anzutreffen ist, durch die allein, alles andere ausschließend, der Mensch zum ewigen Leben seines Geistes gelangen kann. Für jede andere bloß äußere Weltkirche, ob römisch oder protestantisch oder griechisch, aber gilt ohnehin für ewig, was Ich im 51. Kapitel, Verse 36-39, des Propheten Jeremias vorausgesagt habe, und das ganz besonders durch die oben angeführten vier Verse des 51. Kapitels, allda es lautet:
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,,Darum spricht der Herr: Siehe, Ich will deine Sache ausführen und dich rächen; Ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen. Und Babel soll zum Steinhaufen und zur Drachenwohnung werden, zum Wunder und zum Anpfeifen, daß niemand darin wohne. - Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und schreien wie die jungen Löwen. - Ich will sie mit ihrem Trinken in die Hitze treiben und will sie trunken machen, daß sie fröhlich werden und einen ewigen Schlaf schlafen, von dem sie nimmer aufwachen werden, spricht der Herr!"
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Diese Texte, die eben nicht schwer zu fassen sind, zeigen zur Genüge, wie es mit Rom und jeder anderen äußeren Kirche steht und was ihr Los ist für ewig.
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Ich will deine Sache, das ist, deinen Trug und deine lügenhaften Anmaßungen nach außen kehren, auf daß das Innere des Menschen unversehrt bleibe und dadurch rettbar sein Geist und seine Seele; und eben dadurch sollst du äußere Kirche Meine Rache in dir haben, welche ist der ewige Tod. Deine Bosheit (das Meer von Falschem und Bösem) will Ich ohnmächtig machen und deine reichen goldnen Brunnen stets mehr und mehr versiegen lassen, auf daß deine Macht zum Bösen vermindert werde stets mehr und mehr und vielfach mehr.
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Dadurch wird jedes Babel von selbst zu einem toten Steinhaufen werden und zur Wohnung des Drachen, der da ist ein Symbol des ewigen Todes, und eben dadurch zum Spotte aller in sich Lebendigen, welcher Spott angedeutet wird durch Wunder und durchs An- oder Auspfeifen. Und der da lebendig geworden ist im Geiste, wird ewig nimmer wohnen unter deinem Dache; ob sie, solch äußerlicher Kirche Diener, wie Löwen brüllen werden vor Zorn und Wut und bald darauf schreien vor Hunger wie junge Löwen, wenn die Alten mit dem Fraßraube zu lange ausbleiben, so wird das aber dennoch keinen Lebendigen mehr erschrecken, und kein Wiedergeborner wird auf ihr Geschrei merken. Die aber blind und tot sein wollen, die sollen trinken aus dem Kelche den Wein des Todes, den Wein allen Truges und aller Lüge und Anmaßung, und sollen trunken werden davon und dann einschlafen in dieser Trunkenheit, aus welchem Totenschlafe sie nimmerdar erweckt werden sollen weder zeitlich noch ewig!!! - - -
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Was also in Jeremias von derlei Babels vorhergesagt wurde, das geschieht an Rom buchstäblich, wie an allem äußeren Kirchentum; oder was da geschieht mit aller Äußerlichkeit, das geschieht auch fortwährend mit Rom und allen anderen Kirchen, insoweit sie bloß äußerlich sind, - sie welken ab und verdorren und werden zu toten Steinhaufen. Soll denn noch mehr geschehen, als was zu geschehen bestimmt ist? -
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Daher sind also auch derlei klagliche Besorgnisse nicht auf rechtem Platze.
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Jeder aber besorge nur seine innere lebendige Kirche und überlasse Mir getrost das Gericht der äußeren Kirchen; dann wird alles in der ewigen gleichen Ordnung fortgehen, wie es sonst auch geht, wenn es die Blindheit der stets klagenden und richtenden Menschheit auch nicht merkt amen. Das und also spricht der Herr amen, amen, amen. - -

Fußnoten