Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 189 -

Der neue Tempel über dem Triumphbogen. Die Herbergsvorstadt. Das beginnende Heidentum. Die Spaltung der Ansichten aus eigensüchtigem Interesse

22.12.1843
In einem Jahre ward der Tempel fertig gleich dem Lamechschen, und das übrige Plateau außerhalb des Tempels am Triumphbogen ward geebnet und mit einem goldenen Geländer umfaßt, auf daß die um den Tempel Wandelnden ja nicht in die Gefahr geraten konnten, von dem hohen Plateau des Bogens herabzufallen.
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Prachtvollst sah nun dieses Gebäude aus und wurde wohl täglich von tausend und tausend Menschen besucht, während der innere Tempel nur von sehr wenigen besucht ward, teils aus Furcht, teils aber auch, weil er in keinem so anmutigen Teile der Stadt gelegen war.
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In einem Verlaufe von zehn Jahren hatte sich um den Triumphbogen eine neue Stadt gebildet, die da aus lauter Herbergen bestand, und die vielen Wallfahrer fanden in dieser neuen Herbergsstadt gegen eine sehr mäßige Zahlung ihre erwünschte Unterkunft, und das war recht und billig.
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Aber ein anderes Übel fing an, mit der Zeit sich zu entwickeln, und dieses bestand in nichts anderem als in einer Art einreißendem Heidentume, welches darin bestand, daß man anfing, zu streiten und zu bestimmen, in welchem der nun bestehenden drei Tempel Gott am allergnädigsten und am allerliebreichsten sei.
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Im inneren Lamechschen Tempel sicher nicht; denn da blitze und donnere Er allzeit vom Dache, daß daneben niemand seines Lebens sicher sei!
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Im Tempel auf dem Berge sehe es gar zu luftig aus, und es habe daher nicht das Aussehen, als würde allda Gott mit Seiner Gnade sehr freigebig sein.
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Aber in dem neuen Tempel sei Gott am gnadenreichsten und zugleich am freigiebigsten; daher sei Er dort auch am allermeisten zu besuchen und zu verehren!
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Daß sich gegen diese Theosophie ganz besonders derjenige Teil der Bewohner von Hanoch auflehnte, der da seine Wohnhäuser und zierlichen Gastkapellen um den Lamechschen Tempel hatte, ist sicher klar; aber nur lehnte er sich nicht der wirklichen Echtheit des Tempels wegen, sondern wegen des kümmerlichen Erwerbes auf und bewies darum die alleinige Echtheit des Tempels, den Lamech auf Gottes Geheiß erbaute wunderbar in sieben Tagen.
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Also raisonierten auch zu ihren Gunsten die Wirte, welche sich um den Berg angesiedelt hatten, auf dem der Tempel der Weisheit stand, und sprachen: ,,Was nützt euch alle eure Frömmigkeit beim häufigen Besuche des neuen Tempels, so ihr dabei dumm verbleibet?! Da oben ist der rechte, von Gott Selbst zu öfteren Malen besuchte Tempel, wo Er die Weisheit austeilt! Da ziehet hin! Wahrlich, dort werdet ihr die Weisheit erlangen!"
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Ohlad und alle seine Minister sahen zwar diesen Unfug; aber sie konnten sich dabei nicht rühren, denn das Volk, welches von allen Weltgegenden her zum neuen Tempel wallfahrte, war sehr fromm und allzeit ganz ergriffen und lobte den Namen des einigen Gottes daselbst über die Maßen. Daher mußte er diesem Kampfe der drei Parteien ganz ruhig zusehen; denn dem Außen nach behauptete eine jede das Rechte.
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Alles, was er noch tun konnte, war, daß er gute Volkslehrer beim neuen Tempel anstellte, die daselbst das Volk weise belehrten, - aber dabei auch die Parteien nicht auszugleichen vermochten.
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Was aber mit der Zeit aus dieser interessierten Spaltung für eine sehr giftige Frucht zum Vorscheine kam, wird die Folge zeigen.

Fußnoten