Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 190 -
Die Aufrechterhaltung der Ordnung in Hanoch bis zum Tode Ohlads und der zehn Minister. Dronel, Ohlads Sohn, als König. Dronels Murren gegen den Herrn
23.12.1843
Solange Ohlad und die zehn Minister lebten und die neunundneunzig die allgemeine Ordnung mit aufrechtzuerhalten gleichfort nach allen Seiten hin tätig waren, da ging es so ziemlich gut im allgemeinen fort, obschon es ihnen nie völlig gelang, alles Übel in einer so großen Stadt aus der Wurzel zu vertilgen.
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Denn wurden auch die Theater, die Tiergefechte und die galanten Gesellschaften eingestellt und die Besuche nur zur Ehre Gottes erlaubt, so gaben aber die frommen Wallfahrten dafür einen reichen Ersatz, und man benützte dann diese gottverehrlichen Zusammenkünfte, wie es sich schon bei solchen Gelegenheiten gibt durch die Mühe des Satans, zu allerlei Zwecken als gar wohl tauglich, die Ich hier nicht näher berühren will.
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Aber wie gesagt, das war nun das Unkraut zwischen dem Weizen, welches durch den Fleiß und Eifer Ohlads und seiner Minister stets sorgfältig so viel als nur immer möglich ausgejätet ward.
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Aber sein Sohn, der ihm in der Regierung folgte, ward schon viel fahrlässiger.
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Wenn Ich ihn zum Eifer in dem Tempel ermahnte, da sprach er: ,,Herr, gib mir die Wunderkraft der zehn Minister meines Vaters, der dadurch dreißig Jahre lang das ganze Volk der Erde glücklich leitete, und ich will es hundert Jahre noch glücklicher leiten! Aber so Du, Herr, mir Wunderkraft gibst, da gib sie mir nicht von heute bis morgen, sondern auf meine ganze Lebensdauer, und ich werde das Volk ohne Minister leiten!"
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Also verlangte er allzeit die Wunderkraft von Mir, so Ich ihn zum Eifer ermahnte und ihm auch allzeit versprach, daß Ich ihm schon ohnehin beistehen würde gar wundermächtigst, wann immer er gerechten Eifers Meines Beistandes benötigen würde.
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Aber damit war er nicht zufrieden, ward darob förmlich erbost auf Mich und sprach: ,,Wenn Du, Herr, mir die Wundermacht nicht verleihen willst, sondern willst sie nur Selbst gebrauchen bei außerordentlichen Gelegenheiten, wo ich Dich aber obendarauf noch tagelang darum bitten muß, da gehe Du auf den Thron und regiere Selbst die Masse, und laß mich dabei ungeschoren!"
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Da aber dieser Nachfolger Ohlads also stets mit Mir in einem Zerwürfnis stand, darum Ich ihm die Wundergabe seiner Spielsucht halber nicht geben konnte, so ließ er sich die Regierung auch nur ganz lau angelegen sein.
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Die Wallfahrten nahmen stets mehr überhand, und die Gesellschaften nahmen darum auch stets mehr überhand, und die Wallfahrtsorte vermehrten sich.
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Und so riß das Götzentum auch stets mehr ein; denn die Menschen beteten nunmehr die Jehovatafeln an und nicht Mich lebendig in ihren Herzen.
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Ich strafte durch allerlei Plagen das Volk wie den König; aber wer einmal lau wird, dem ist nicht viel mehr zu helfen.
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Nach oder auch bei einer jeden Strafe kam der König wohl zu Mir in den Tempel, - aber nicht, um Mich um Gnade und Erbarmung anzuflehen, sondern um Mich und Mir allerlei spitzfindige Vorwürfe zu machen!
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So kam er einmal zu Mir, wie Ich wegen der ganz gewaltig einreißenden Hurerei eine kleine Pest in die Stadt sandte, die in einer Woche zweihunderttausend Menschen tötete, freilich wohl nur in einem Teile der Stadt (Hanoch hatte da eine Bevölkerung von zwölf Millionen Menschen samt den Vorstädten), und sprach:
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,,Warum würgst Du, Herr, denn so langsam?" Laß auf einen Schlag samt mir die ganze Stadt aussterben, dann hast Du allem Unfuge auf einmal ein Ende gemacht!"
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Züchtigte Ich ihn darum bei ähnlichen Begegnungen, da sprach er: ,,Nur zugeschlagen! Es ist ja auch eine Ehre, so ein schwacher König Hanochs von seinem Gott und Herrn geprügelt wird!"
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Schickte Ich eine Krankheit über ihn, da ließ er sich samt dem Lager in den Tempel tragen und haderte dort mit Mir so lange auf das grauslichste, bis Ich ihm wieder die Krankheit nehmen mußte. Manchmal versprach er, Mir zu folgen; manchmal aber drohte er Mir sogar.
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Fürwahr, dieser König, der Dronel hieß, wußte gehörig Meine Geduld auf die Probe zu stellen! Ich ließ ihm aber dennoch durch fünfzig Jahre die Herrschaft, weil er Mich außer seinen Gramstunden aber dennoch sehr liebte.
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Was aber da weiter, wird die Folge zeigen!