Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 6

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und die Tempelpriester
(Ev.Joh. Kap.5)

- Kapitel 9 -

Die Anklage des Elias

Sagte Ich: ,,Elia, du Vorbereiter und Ebner Meiner Wege! Was weißt du vorzubringen gegen diese Diener des Tempels?"
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Sagte Elias: ,,Herr, Moses hat alles gesagt! Mit ihm hat der Tempel aufgehört, ein Gotteshaus zu sein; er ist nun nichts denn eine Räuber- und Mördergrube geworden. Ich habe diesen das am Jordan haarklein und sonnenhell gezeigt und mit richtiger Rechnung bewiesen. Als sie aber sahen, daß sie mir nichts von nur irgendeiner Haltbarkeit entgegenzustellen imstande waren, und als sie wohl merkten, daß sie auf die unwiderlegbarste Weise vor dem Volke verraten und waren angeklagt jeder möglichen Ungerechtigkeit gegen Dich, o Herr, und gegen das Volk, da lachten sie offen, erklärten mich für einen frommen Narren, den man wohl, um sich zu erheitern, ein paar Stunden lang anhören kann, bedrohten aber dennoch das Volk geheim, meine Lehre für etwas mehr als nur für eine lächerliche Raserei zu halten.
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Heimlich aber wurden sie voll Grimmes, da sie wahrnahmen, daß das Volk mich denn doch für einen Propheten hielt und ehrte, Buße tat und sich taufen ließ. Diese argen Frevler im Heiligtume Gottes merkten nur zu bald, daß ihnen durch mich die Axt an die Wurzel gelegt war und dadurch ihrer schnöden Herrschaft Ende vor der Türe stehe. Da umringten sie den Herodes und bewiesen mit allerlei grundfalschen Gründen und schlechtesten Winkelzügen, wie seiner Herrschaft durch mich die größte Gefahr drohe. Herodes konnte das zwar nicht einsehen, da er in festen Kontrakten mit Rom stand, denen er stets pünktlich nachkam, und daher bei was immer für widrigen Vorkommnissen unbedingt sogar so als bedingt auf den römischen Schutz rechnen konnte. Allein, das half aber alles nichts; sie bestürmten den Herodes so lange, bis er mich gefangennahm.
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Als ich einmal gefangen war, aber meine Jünger dennoch den freien Zutritt zu mir hatten, da konnten sie den Herodes nicht mehr belästigen; doch aber merkten sie, daß meine Lehre durch meine Jünger gewaltig fortwuchere. Da stieg ihr Groll und Grimm von Stunde zu Stunde, und sie steckten sich hinter die arge Mutter der schönen Herodias, daß diese, so ihr Herodes sich eine Gnade von ihm zu erbitten bei seinem gewöhnlichen Eide das Fürstenwort geben werde, nichts als mein Haupt begehren solle. Dafür aber werde die Mutter geheim zehntausend Pfunde Goldes aus dem Schatze des Tempels erhalten. Der schönen Herodias aber dünkte diese Forderung zu arg, weil sie wohl wußte, daß Herodes geheim mich liebte; aber es fuhr ein böser Geist in die Alte und enthüllte ihr, daß ich dem Herodes das unlautere Verhältnis nicht billige und ihn davon abbringen wolle. Das machte denn auch die Herodias arg gegen mich also, daß sie dann am Feste auf ein nochmaliges Zureden ihrer geheim bestochenen Mutter mein Haupt verlangte, was zwar den Herodes sehr betrübte, - aber dieweil er einmal den Eid geschworen hatte, so mußte er ihn auch halten, und ich ward denn auch im Gefängnisse enthauptet.
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Als die Templer das erfuhren, da brach bei ihnen ein großer Jubel aus, und sie fingen gleich an, das Volk, das an mich glaubte, nach Möglichkeit zu verfolgen. - Das, o Herr, ist, mit Hinweglassung aller Dir ohnehin nur zu bekannten Nebenumstände, der ganz einfache Grundzug ihrer gänzlichen Verworfenheit, und ich klage sie dessen nun vor Dir an! Du allein aber bist der Herr von Ewigkeit; Du richte sie nach Deiner unendlichen Macht, Weisheit und Gerechtigkeit! Dein allein heiliger Wille geschehe!"
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Hierauf sagte Ich: ,,Ja, also ist es! Es gab dabei zwar noch so manche anderen Umstände, deren Ich Selbst bei Gelegenheit erwähnt habe, wie davon auch andere Augen- und Ohrenzeugen gesprochen haben vor Meinem Angesichte; aber das ist der eigentliche, innerste Kern ihrer überhöllischen Bosheit! Aber nun sage Ich zu euch, ihr Meine getreuesten Propheten und nun Engel Meiner Himmel, und frage euch, ob ihr diesen großen Frevlern in Meinem Heiligtume vergeben könnet die große Unbill, die sie an euch begangen haben."
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Sagten beide: ,,Ja, Herr; denn Du allein bist ja unser aller Versöhnung! Nur wolle Du nach Deiner großen Barmherzigkeit sie erleuchten, auf daß sie einsehen mögen, wie groß ihr Arges ist!"
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Hierauf verschwanden die beiden auf Meinen geheimen Wink, und wir waren wieder allein.

Fußnoten