Gottes Neue Offenbarungen

Von der Hölle bis zum Himmel: Die Jenseitige Führung des Robert Blum
Band 2

- Kapitel 289 -

Roberts innere Beziehung zu den habsburgischen Kaisern. Erbthrone und Wahlthrone. Staatspolitische Winke des Petrus

Sagt Robert: ,,Das aber ist eben vom Herrn so weise eingerichtet. Denn gäbe es gar nichts mehr, darnach man fragen könnte, würde einem Geiste mit der Weile das Dasein vollkommen unerträglich. Aber so ist man selbst als ein vollendeter Geist auch hier im Hause des Herrn, wo ein Wunder das andere verdrängt, im Wissen äußerst beschränkt. Ja man begreift sogar das nicht, was einem sozusagen auf der Nase sitzt. Und das ist gut, weil dadurch Herz und Geist in immerwährender Tätigkeit erhalten bleiben.
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So habe ich schon einigemale nachgedacht, was ich eigentlich mit den römisch-deutschen und österreichischen Kaisern zu tun habe. Wie komme ich in ihre und sie in meine Gemeinschaft? Ich kann mir für meinen Verein wohl solche Geister denken, die entweder in meine irdische Lebensperiode fallen, meiner Denkweise waren und in Österreichs Staaten bei der Gelegenheit in die Geisterwelt kamen, als ich in Wien nach diesseits befördert wurde. Aber wie die Regenten Österreichs in meinen Verein kommen, mit denen ich doch nie eine Verbindung hatte, da die meisten lange vor mir auf der Erde ihre Herrschaft ausgeübt haben - und neben ihnen auch so manche römische Bischöfe -, das ist mir ein Rätsel! So sie allenfalls mich in ihren Verein aufgenommen hätten, ließe sich das erklären. Aber daß ich sie in meinen Verein aufnehme, und daß sie gewisserart zu mir kamen, das begreife, wer will! Begreifst vielleicht du den Grund, mein liebster Freund und Bruder?"
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Sagt Petrus: ,,Der Grund davon ist ganz einfach: Siehe, du warst stets der Dynastie der Habsburger von der Wurzel an ein Feind. Ihr allein schriebst du alle Übelstände Europas zu. Mit solch einem Groll aber hättest du nimmer ein Bewohner dieses Reichs der reinsten Liebe werden können. Der Herr verschaffte dir daher Gelegenheit, dich mit deinen ,Gegenfüßlern` auszusöhnen, ihren Wert anzuerkennen und sie als echte Brüder in dein Herz aufzunehmen. Darum kamen sie auch in dein Haus!"
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Sagt Robert: ,,Ja so, jetzt verstehe ich den Grund freilich. Richtig! Die von Rudolf errichtete Erbfolge der Kaiserwürde war mir ein ,Greuel der Verwüstung` beinahe sämtlicher Menschenrechte. Denn bei einer erblichen Herrscherwürde werden alle anderen Geister zurückgesetzt, so sie auch tausendmal weiser wären als der, welcher auf dem Thron sitzt. Der weiseste Mann im Reich muß schweigen und wird vom Regenten, der sich erbrechtlich für einen Salomo hält, nicht anerkannt und zum Wohle der Völker gebraucht. Siehe, solche und noch andere Gründe haben mich stets mit Groll gegen die Habsburger erfüllt. Und es regte sich alles in mir, so ich des herrschsüchtigen Rudolf gedachte, der sogar fortherrschen wollte in seinen spätesten Nachkommen, womöglich bis ans Ende der Welt.
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Nun ist mir freilich ein anderes Rechtslicht aufgegangen. Ich ersehe klar und deutlich, daß ein mittelmäßiges Erbkaiserreich doch um vieles besser ist als das beste Wahlreich, bei dem die zur Kaiserwahl Berechtigten allezeit Feinde dessen werden, den das Los aus ihrer Mitte auf den Thron setzte. Es mag wohl der Herr Selbst gewollt haben, daß die Wahlreiche aufgehört und dafür die Erbreiche den Anfang genommen haben.
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Ob aber nun nicht ein sehr nahes Ende der Erbdynastien und ihrer Reiche kommt? Etwas hat der Herr Selbst erst jüngsthin in Seinen heiligen Reden durchleuchten lassen. Was meinst du über diesen Punkt?"
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Sagt Petrus: ,,Mein Freund, das kümmert uns hier wohl wenig! Die Menschen in ihrem irdisch-politischen Verband und ihren staatlichen Verhältnissen sind frei und können sich diese einrichten, wie sie wollen. Nur so sie eine gerechte Obrigkeit haben, sollen sie dieser gehorchen und eins sein mit ihr, so werden sie Ruhe und Frieden haben. Alle Bürger eines Staates sollen dem Regenten im Falle der Not auch bereitwillig zur Hand stehen, so werden sie ein glücklich Volk sein und reich in allen Dingen auf Erden. Aber ein Volk, das bei allen bitteren Vorkommnissen, die es aus eigenem Verschulden treffen, die Schuld auf den Regenten schiebt, wird von Glück wenig mehr zu erzählen haben. Wo immer die Völker mit ihren Regenten zu hadern angefangen haben, bekamen bald dessen Feinde Gelegenheit zum Lachen.
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Tun sie das, so müssen sie sich dann selbst zuschreiben, so über sie böse Zeiten kommen. Der Herr läßt solche Zeiten zwar nie als ein Gericht Seines Willens über die Menschen kommen. Aber Er tritt auch nicht hindernd entgegen, sondern läßt die Menschen jene Früchte ernten, die sie ausgesät haben.
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Denn die Menschen der Erde sind freiesten Willens. Ja sogar die Erde liegt in ihren Händen. Beleidigen sie diese, so wird diese sie auch strafen wie zu den Zeiten Noahs. So aber Menschen sich an den Herrn wenden und Ihn bitten um eine gute Regierung, um Ruhe, Frieden und gute Ordnung - dann greifen auch wir in die Zügel des Regenten und leiten dann ihn und sein Volk auf den Weg, auf dem allein Glück erreicht werden kann. Darum sollen die Menschen ihren Regenten nie grollen und sie gar hassen, da auch sie Menschen sind. Sie sollen sie lieber segnen und den Herrn bitten, daß Er sie als ihre irdischen Herrscher lenke und segne. Dann werden sie glücklich sein in Hülle und Fülle. - Nun, habe ich recht geredet oder nicht?"

Fußnoten