Gottes Neue Offenbarungen

Die Natürliche Sonne

Mitteilungen über unsere Sonne und ihre natürlichen Verhältnisse

- Kapitel 49 -

Das Kunstmuseum des Tempels

Sehet vor uns eine drei Meilen breite Fläche mit den herrlichsten Fruchtbäumen reihenweise besetzt. - Gehen wir durch diese duftenden Alleen, und sehet, hier sind wir schon wieder bei einem ebensobreiten Wassergraben.
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Was erblicken wir denn über diesem Wassergraben? - Setzen wir wieder auf Kähnen darüber und tun noch einen Weg über eine glatte Fläche von etwa einer deutschen Meile!
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Sehet, hier erhebt sich ein noch kolossaleres Gebäude als das frühere. Es ist zwar nicht so breit, aber wenigstens noch einmal so hoch wie das frühere. Es hat nach außen hinaus ebenfalls keine Fenster, aber dafür desto mehr nach innen.
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Das ganze Gebäude ist hier nur in sieben Etagen eingeteilt, welche sich außen wie innen durch die Farben des Regenbogens unterscheiden. - Von außen erscheinen die Farben der riesigen Mauer nur als ununterbrochen fortgesetzte Streifen, welche parallel übereinander fortlaufen. - Innen aber sind die ungeheuer kolossalen Galerien also gefärbt, daß da jede eine andere Farbe des Regenbogens hat.
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Jede Galerie hat an und für sich eine Höhe, daß ihr unter deren Bogengängen gar leicht Europas höchste Berge hinstellen könntet. Von den Galerien gehen dann in das Gebäude hinein ebenmäßige Bogengänge.
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Wozu dient denn hernach das ganze Gebäude? Das ganze Gebäude dient zu höheren geistigen Betrachtungen. Es ist an und für sich ein Kunstmuseum, in dem allerlei Kunstwerke in jeder Hinsicht sowohl zur Anschauung als auch zum Studium ausgestellt werden.
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Es könnte jemand fragen: Wozu denn zu diesem Zweck so unmäßig hohe Gemächer? - Geduldet euch nur ein wenig, und ihr werdet sogleich erschauen, daß die Sache nicht so unzweckmäßig ist, wie sie im ersten Augenblick erscheint. Denn das Kunstfach der Bewohner dieses Gürtels, besonders das Fach derjenigen Mechanik, die zum Bau notwendig ist, ist außerordentlich großartig und manchmal auch sehr kompliziert, - wie zum Beispiel ihre außerordentlichen Hebemaschinen, wie auch ihre Wurfmaschinen von einer nicht selten außerordentlichen Größe und vielfachen Komplikation sind. - Denket euch nur einmal die Riesenbauten dieser Menschen; denket euch, bis zu welcher, für euch kaum begreiflichen Höhe sie Steine von mehreren tausend Zentnern im Gewichte heben. Wenn ihr dieses nur ein wenig beachtet, so wird euch auch sicher nicht gar zu unbegreiflich sein, daß zur Erreichung solcher Zwecke auch entsprechende Mittel dasein müssen.
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Wenn Ich nun sage, daß diese überaus hohen Gemächer angefüllt sind mit dergleichen mechanischen Kunstprodukten, so werdet ihr sie auch nicht im geringsten für zu hoch finden, sondern werdet euch noch obendrauf denken müssen, daß in diesen Gemächern nur Modelle, nicht aber die wirklichen Maschinen der allerverschiedensten Art aufgestellt sein können.
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Aber ihr werdet sagen: Warum denn hier sieben Galerien übereinander und jede derselben von für euch so schauerlicher Höhe? - Solches wird sich dadurch erklären: Nehmet zum Beispiel nur ein Gerüst an, welches doch notwendig dasein muß, um nicht nur viele klafter-, sondern im Ernste meilenhohe Gebäude aufzuführen. Ein solches Gerüst besteht aus sieben Abteilungen, und jede Abteilung ist anders konstruiert; denn wäre eine wie die andere, so vermöchte die unterste das Gewicht der über ihr stehenden Abteilungen ja nicht zu tragen. Daher ist hier in diesen sieben Abteilungen übereinander ein ganzes Gerüst aufgestellt, und zwar in der Abteilung zu ebener Erde das erste Grundgerüst. - Wird ein Gebäude nicht höher geführt als diese erste Abteilung an und für sich ist, so genügt natürlicherweise dieses Gerüst. Wird aber ein Gebäude noch einmal so hoch geführt, so kann da jedermann in der zweiten Galerie, in dem gerade über dem Erdgeschoß stehenden Gemache, den Aufsatz oder die zweite Abteilung des Gerüstes beobachten und zugleich studieren; und so wird da für jede künftige, höhere Abteilung das Gerüst mit all seinen Bestandteilen weitergeführt. - Sollte ein Gebäude noch höher geführt werden, wie es bei den Tempeln auch gar wohl noch der Fall ist, so ist in der nächst anstoßenden Zelle, und zwar zu ebener Erde, der nächste Aufsatz zu sehen; und über dem wieder die allenfalls notwendigen anderen, noch höheren Aufsätze. - Nach der Verschiedenheit der Gebäude gibt es auch verschiedenartige Gerüste, die alle in diesem Kunstmuseum von Stufe zu Stufe zu sehen sind.
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Also ist es auch der Fall mit den Hebemaschinen, mit den Zugmaschinen, mit den Wurfmaschinen, mit den Bindungsmaschinen, mit den Schubmaschinen, mit den Druckmaschinen und noch mehreren dergleichen Maschinen, welche alle zum Bau solch riesenhafter Gebäude notwendig sind.
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Nun wüßten wir, zu welchem Zweck dieses riesenhafte Gebäude dient.
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Sehen wir aber von diesem Gebäude nun hinweg wieder vorwärts, und wir erblicken abermals ein bei drei Meilen breites Feld vor uns, welches fürs erste mit allerlei Fruchtbäumen reichlich besetzt ist, mitten unter den Fruchtbäumen aber auch zugleich von allerlei kleinen baulichen Versuchen strotzt. Aus allem geht hervor, daß hier zugleich die Schule der Baukunst zu Hause ist. Daher gibt es hier auch eine große Menge kleiner Wohnhäuser für Zöglinge sowohl als für Lehrer, denen somit auch dieser Fruchtgrund zur freien Benutzung zukommt. - Das nächste Gebäude aber wollen wir erst das nächste Mal in Augenschein nehmen.

Fußnoten