Gottes Neue Offenbarungen

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 171 -

Der Abend auf dem Lieblingshügel Josephs. Jakob beim Füttern des kleinen Jesus mit Butterbrot und Honig. Die Fliegen in dem Honigtöpfchen. Jesu tiefweise Worte über Isaias Kap. 7,15

21. März 1844
Gegen den Abend dieses Tages, der - wie schon bekanntgegeben - ein Vorsabbat war, aber nahm Jakob das Kindlein und ging auf den Lieblingshügel Josephs.
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Und Joseph und der Jonatha folgten bald dem Beispiele Jakobs und begaben sich auch auf den Hügel.
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Jakob aber nahm, wie gewöhnlich, fürs Kindlein etwas Butter und Honig in einem kleinen Töpfchen mit sich und ein Stückchen Weizenbrotes,
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davon er dem Kindlein öfter eine kleine Portion in den Mund steckte; denn das Kindlein aß am liebsten ein Stückchen Honig-und-Butterbrotes.
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Als aber Jakob sein Töpfchen auf ein Bänkchen hinsetzte und sich mit dem Kindlein munter im Grase des sanften Hügels herumtrieb,
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da besuchten sobald einige Bienen und Fliegen das Töpfchen und schmausten nach Lust an dem süßen Inhalte.
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Da aber Joseph solches merkte, so sagte er zum Jakob: ,,Gehe und decke doch das Töpfchen mit etwas zu, sonst wird sein Inhalt bald von Fliegen und Bienen verzehret sein!"
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Und der Jakob kam schnell mit dem Kindlein herzu und wollte diese Gäste aus dem Töpfchen verscheuchen; aber sie gehorchten ihm nicht.
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Da sprach das Kindlein: ,,Jakob, gib Mir das Töpfchen, und Ich werde sehen, ob sich die Fliege und die Biene auch vor Mir ungehorsam bezeigen wird!"
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Hier gab Jakob dem Kindlein das Töpfchen in die Hände, und das Kindlein zischte mit einem dreimaligen Kscht - Kscht - Kscht - in das Töpfchen, und im Augenblicke verloren sich die Fliegen und die Bienen.
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Darauf gab Jakob dem Kindlein ein Stückchen Butter-und-Honigbrotes, und das Kindlein nahm es und verzehrte es zufrieden.
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Jonatha aber, der zuvor mit dem Joseph allerlei aus der Zeichenweisheit Ägyptens sprach, bemerkte diese Handlung, die sehr geringfügig zu sein schien, und fragte den Joseph, ob darin auch irgendeine tiefweise Bedeutung läge?
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Und der Joseph erwiderte ihm: ,,Das meine ich eben nicht; denn nicht in gar jeder kleinlichen Handlung liegt eine verborgene Weisheit.
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Sooft jemand Butter und Honig frei stellt, da werden sich immer Fliegen und Bienen einfinden und davon zehren!
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Man könnte diese Erscheinung, wie tausend andere, wohl bei guten Gelegenheiten gleichnisweise gebrauchen, - aber an und für sich ist diese Handlung leer!"
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Das Kindlein aber lief hier zum Joseph und sprach ganz munter:
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,,Mein liebster Joseph, diesmal hast du einen Hieb ins Blaue gemacht!
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Wie liesest du im Isaias? Steht es nicht also von Mir geschrieben: ,Butter und Honig wird Er essen, daß Er wisse, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.
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Ehe aber der Knabe lernt, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird das Land, davor dir graut, verlassen sein von seinen zwei Königen.
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Der Herr aber wird über dich, über dein Volk und über deines Vaters Haus Tage kommen lassen, die nicht da waren seit der Zeit, da Ephraim von Juda ist durch den König von Assyrien getrennt worden!
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Denn zur Zeit wird der Herr zischen der Fliege am Ende der Wasser in Ägypten und der Biene im Lande Assur!`
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Siehe Joseph! - was in den Worten des Propheten liegt, das liegt auch in dieser Handlung;
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aber die Zeit der Enthüllung ist noch nicht da, obschon nimmer ferne!
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Kennst du aber den Sohn der Prophetin, der da hieß ,Raubebald, Eilebeute`?
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Kennst du den Sohn, den eine Jungfrau gebären wird und wird Ihn heißen ,Immanuel`!?
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Siehe, das alles bin Ich! - Aber eher wirst du das nicht völlig fassen, bis Ich als der ,Raubebald`, ,Eilebeute` und als ,Immanuel` von der Höhe Vater und Mutter rufen werde!"
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Hier lief das Kindlein wieder dem Jakob zu. Joseph und Jonatha aber sahen einander groß an und konnten sich nicht genug verwundern über die Worte des Kindleins und über das merkwürdige bildliche Zusammentreffen der vorigen Aktion mit den Worten des Propheten. - -

Fußnoten