Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
- Kapitel 170 -
Jonathas Frage nach Josephs innerer Stellung zum Kindlein und Josephs Erwiderung
20. März 1844
Nach dieser Tischszene, die den Jonatha viele Freudenund auch Reuetränen gekostet hatte, sagte eben der Jonatha zum Joseph:
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,,Joseph, du mein alter Jugendfreund, sage mir doch so ganz aufrichtig - wie unendlich glücklich fühlst du dich denn, wenn du die Größe deiner Berufung überdenkst?!
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Was empfindest du, wenn du das Kindlein ansiehst und dein lebendig glaubend Herz sagt es dir: ,Siehe, das Kindlein ist Gott Jehova Zebaoth!
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Der mit Adam redete, mit Henoch, mit Noah, mit Abraham, Isaak und Jakob;
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Der unsere Väter aus dieses Landes harter Not erlöste durch Moses und gab Selbst das Gesetz in der Wüste;
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und ernährte durch vierzig Jahre das große Volk in der Wüste, in der nichts als nur hie und da ein Dornstrauch und eine Distel erwächst;
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Der durch den Mund der Heiligen und Propheten geredet hat!`?
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O Joseph, sage, sage es mir! - was empfindest du da, was in solcher Gegenwart Dessen, der Himmel und Erde gegründet hat?!
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Ja, der die Engel erschuf und machte das erste Menschenpaar und belebte es mit Seinem ewig lebendigen Odem!
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Oder - sage! - ist es dir, wenn du das überdenkst, wohl möglich zu reden?
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Bindet die Anschauung des Kindes dir nicht schon also deine Zunge, daß du aus zu großer Ehrfurcht vor Dem, der ewig war, schweigen mußt?"
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Und der Joseph erwiderte dem Jonatha: ,,Du hast recht, daß du mich also fragst;
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aber denke selbst nach, - was solle ich machen?! Es ist nun einmal also, und ich muß das Allerhöchste also ertragen, als wäre es etwas Niederes; sonst könnte ich ja unmöglich bestehen!
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Siehe, Gott ist einmal Gott, und wir sind Seine Geschöpfe! - Er ist Alles, und wir alle sind nichts!
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Dieses Verhältnis ist gerechnet richtig. Kannst du aber selbst durch deinen allerhöchsten Gedankenflug an diesem Verhältnisse etwas ändern?
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Siehe, daher ist dein Gefrage eitel! Möchte ich auch ein Herz haben, so groß die Erde ist, und einen Kopf so groß wie der Himmel, und möchte da Gefühle und Gedanken ziehen, vor denen alle Engel erbeben möchten, -
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sage, welchen Dienst würde ich dadurch Dem erweisen, der die ganze Unendlichkeit, wie ich ein Sandkörnchen, in Seiner Rechten trägt?!
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Werde ich dadurch mehr Mensch und Gott weniger Gott sein?!
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Siehe, darum ist deine Frage eitel! - Alles, was ich tun kann, ist, daß ich das Kindlein liebe aus allen meinen Kräften und erweise Ihm den nötigen Dienst, den Es von mir verlangt!
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Alles andere Großgedankenwerk aber lasse ich aus dem Grunde beiseite, weil ich wohl weiß, daß mein erhabenster und größter Gedanke gegen die Größe Gottes ein barstes prahlerisches Nichts ist!"
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Diese Antwort brachte den Jonatha auf ganz andere Gedanken, und er setzte hernach dem Joseph keine solchen Fragen mehr.