Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
- Kapitel 165 -
Die einhalbjährige Wunderpause. Jesus als munteres Knäblein. Ein Besuch Jakobs beim Fischer Jonatha. Christophorus oder des Kindleins Weltenschwere. Die Heimkehr in Begleitung Jonathas
13. März 1844
Von dieser Geschichte an verging ein halbes Jahr in voller Ruhe und geschah nichts Wunderbares.
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Denn das Kindlein vermied durch Seine innere Kraft sorglichst alles, was zu irgendeiner Wundertat hätte einen Anlaß geben können.
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Es war munter und spielte mit den andern Kindern, wenn diese Zeit hatten;
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sonst aber ging Es am liebsten mit dem Jakob herum und plauderte mit ihm, wenn sie allein waren, ganz gescheit.
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Aber mit den andern Kindern plauderte Es ganz wie andere Kinder in dem Alter von zwei Jahren.
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Es lebte aber in der Gegend ein ausgewanderter Jude und betrieb die Fischerei im nahen Meere und lebte von diesem Erwerbe.
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Dieser Jude aber war sehr groß von Gestalt und war riesenhaft stark.
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An einem Vorsabbate morgens bald nach dem Frühstücke nahm Jakob das Kindlein und ging mit der Erlaubnis Josephs zu diesem Juden, der geraden Weges eine gute Stunde vom Hause Josephs entfernt war.
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Das aber tat Jakob, weil ihn dieser Jude schon öfter eingeladen hatte, und weil es ihm das Kindlein geboten hatte heimlich.
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Als Jakob mit dem Kindlein nun ins Haus des Fischers kam, da war dieser hocherfreut und setzte dem Jakob sogleich einen gut zubereiteten Fisch vor.
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Und Jakob aß davon nach seiner Lust und gab ganz ausgesuchte kleine Stückchen auch seinem kleinen Brüderchen zum Verkosten.
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Und das Kindlein verzehrte auch mit sichtlichem Appetite die kleinen Portionen, die Ihm der Jakob in den Mund steckte.
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Das freute den Fischer so sehr, daß er darob unwillkürlich zu Tränen gerührt wurde.
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Jakob aber wollte sich bald wieder nach Hause begeben;
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der Fischer aber bat ihn inständigst, daß er den Tag über bei ihm verbleiben möchte.
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,,Am Abende aber", sprach er, ,,will ich dich samt dem allerliebsten kleinen Bruder nach Hause tragen!
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Denn siehe, du hattest wohl bei anderthalb Stunden zu tun gehabt, weil du diesen Meeresarm, der durchaus sehr seicht ist, umgehen mußtest!
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Ich aber messe fast zwei ; das Wasser geht mir kaum bis zum Leibe, da es am tiefsten ist!
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Ich nehme dich dann samt dem Kinde auf meinen Arm, wate mit euch durch den Meeresarm und bringe euch dann leicht mit noch einer guten Portion von frischen besten Fischen in einer kleinen Viertelstunde nach Hause!"
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Hier sprach das Kindlein: ,,Jonatha! Dein Wille ist gut; aber wenn Ich dir mit Meinem Bruder nur etwa nicht zu schwer werde?"
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Und der Jonatha lächelte und sprach: ,,O du mein liebes Kindlein, so ihr hundertmal so schwer wäret, als ihr seid, so könnte ich euch noch gar leicht ertragen!"
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Und das Kindlein sprach: ,,Jonatha, da kommt es nur auf eine Probe an; versuche Mich allein über den Arm, der kaum fünfzig breit ist, hin und her zu tragen, und es wird sich zeigen, wie es mit deiner Stärke für uns beide aussieht! - ?"
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Jonatha ging sogleich in diese Probe, nahm mit der Einwilligung Jakobs das Kindlein auf seinen Arm und watete mit Ihm den Arm des Meeres durch.
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Hinüber ging es leidlich, obschon Jonatha sich über die Schwere des Kindleins hoch verwunderte.
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Im Zurücktragen aber ward das Kindlein so schwer, daß Jonatha es für nötig fand, einen starken Balken zu nehmen, um, sich auf denselben stützend, das Kindlein mit der genauesten Not von der Welt ans Ufer zu bringen.
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Als er da ankam, setzte er sobald das Kindlein ans Ufer, da der Jakob wartete, und sprach: ,,Um Jehovas willen, was ist das? Schwerer als dies Kind kann die ganze Welt nicht sein! - ?"
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Und das Kindlein sprach lächelnd: ,,Das sicher; denn du hast jetzt auch bei weitem mehr getragen, als was die ganze Welt ausmacht!"
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Jonatha aber, sich kaum erholend, fragte: ,,Wie solle ich das nehmen?"
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Jakob aber sprach: ,,Lieber Jonatha, nehme du die Fische, und begleite uns trocknen Weges nach unserer Heimat, und bleibe die Nacht bei uns; morgen solle dir darin ein Licht werden!"
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Darauf nahm Jonatha drei Lägel der besten Fische und begleitete die beiden noch vormittags nach Hause zum Joseph, der ihn mit viel Freuden aufnahm, denn sie waren von Jugend auf Schulfreunde gewesen.