Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 54 -
,,Die Perlen werft nicht vor die Schweine" (Matth. 7,6)
7. April 1843, abends.
O Herr, Du sprachst ja zu den Deinen: ,,Die Perlen werft nicht vor den Schweinen!" Doch ließest Du, kostbarste Perle, zertreten Dich durch Priesterkerle?! -
1
Ja, also ist es auch im vollsten Ernste, aber nur muß hier gar wohl unterschieden werden, wer Ich bin - und wer die Apostel und Jünger sind.
2
Du bist ein Herr in deinem Hause und kannst mit deinen Schätzen tun, was du willst, und hast niemandem darum eine ausweisliche Rechnung zu legen, warum du also tust, wie es dir gut dünkt. So du aber einen Knecht in deinem Hause bestellst, wirst du ihm wohl auch die Vollmacht geben, zu tun mit deinen Schätzen, was er will, ohne dich nur im geringsten um Rat zu fragen oder sich irgend an deine Vorschrift zu halten?! Ich meine aber, du wirst deinem Knechte nur gar wohlpflichtigst auftragen, daß er zu aller Zeit treulichst wache über dein Haus und jeglichen Dieb abhalte sorgfältig, daß er nicht seine klebrige Hand lege an deinen Schatzkasten!
3
Wenn du aber schon also vorsichtig handeln möchtest für dein Haus, da wird es doch etwa auch bei Mir nicht unweise gehandelt sein, so Ich Meinen Knechten aufgetragen habe, Mein Wort nicht den Schweinen zu predigen, da es doch der allerlebendigst größte Schatz Meiner Liebe und Erbarmung ist!
4
Es handelt sich demnach nur darum, so ganz eigentlich zu wissen, wer die Schweine - und wer also die eigentlichsten Diebe sind. - Ein Schwein treibt alles in seinen Bauch und verwendet es da natürlich zu seiner Ernährung; also stiehlt auch ein Dieb alles, was er sich nur immer zunutze machen kann.
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Das ist sicher sonnenklar. Demnach aber sind die Priester nicht als Schweine und Diebe zu betrachten, denn sie wollten Meine Schätze ja nicht; daher sie wohl wahre Mörder, aber somit nicht als Schweine und Diebe Meines Wortes zu betrachten sind! -
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Aber es hat zu allen Zeiten gewisse Zauberer, Magier, falsche Propheten und eigennützige, schändlich verschmitzte betrügerische Wundertäter gegeben. Diese konnten alles zu ihrem gewinnlich Besten gebrauchen. Mein Wort aber, welches in sich selbst allmächtig ist, wäre diesen Schweinen und Dieben wohl das beste Wasser auf ihre Mühlen gewesen, wenn sie es irgend hätten bekommen können. Für diesen Fall also gab Ich den Aposteln das Vorsichtsgebot, Meine Perlen solchen Schweinen und Dieben nicht vorzuwerfen!
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Solche Schweine und barsten Diebe aber sind auch heutzutage alle jene, welche Meine Lehre zu einem barsten Handelsartikel machen und sich für jegliches Wort des Evangeliums zahlen lassen und so auch die Worte des Lebens in ihren Unrat mengen, um daraus eine neue wundertätige und sehr viel Geld eintragende Substanz zu bereiten.
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Blicke hin auf alle die Wunderbilder in den nahe zahllos vielen steinernen, tönernen und hölzernen Bethäusern; sind sie nicht alle mit Meinen Perlen unterspickt? Siehe an alle die zeremoniellen Gegenstände; da ist aber auch nicht eines, bis zum Kirchenstaube selbst, das da nicht mit eben den Perlen wo nur möglich kleinst umwunden und durchwebt wäre! - Ich meine, es wird kaum nötig sein, dir mehr darüber zu sagen.
9
Die ersten Apostel haben dieses Gebot auch sorgfältigst beachtet; aber bei der stets größeren Ausbreitung des Wortes war es denn wohl unmöglich zu verhindern, daß nicht auch auf der offenen Erde Schweine und Diebe in Meinen großen Weinberg hätten gelangen sollen. Also war auch das Gebot in sich selbst allzeit beachtet worden.
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Da aber doch auch Schweine und Diebe lebendige Geschöpfe sind, welche auch ihren freien Willen haben, so konnten sie auch wohl in den großen Weinberg geraten und da begehen einen unziemlichen Raub! Sie haben daher auch nur, was sie gestohlen und geraubt haben - aber nicht, was ihnen wäre gegeben worden.
11
Was sie aber haben, ist darum tot und nützet ihnen nicht zum Leben, sondern nur zum Tode, indem sie voll der schmählichsten Unlauterkeit ihre Hände in Meine Schüssel tauchen. Wer die Perle hat und hat sie nicht von Mir lebendig, sondern anderswoher, der ist ein Dieb, ein Räuber und ein Schwein; diesen wäre aber auch ein Mühlstein am Halse in des Meeres Tiefe besser, als solch eine Perle! Denn diese werden ihrem Richter nicht entgehen, den sie doch in sich tragen.
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Wer es aber von Mir, dem Vater, erlernt und das Wort hat lebendig, der hat es gerecht; aber er habe ebenfalls acht, daß er dann die Perlen nicht den Schweinen vorwerfe! - Also ist solches zu verstehen, und also verstehe es du, Mein Sohn, Amen. - -