Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 147 -

Geisterkampf Gefallener

18. November 1848.
Jakob Lorber sah am 17. November zwischen 11 Uhr vor Mitternacht und 1 Uhr nach Mitternacht nordwestlich den Himmel sehr stark gerötet und wurde durch dieses Feuerzeichen in Angst versetzt. Er stellte daher an den Herrn folgende Frage: O Herr! War das große Zeichen am Himmel, das ich gestern sah, nur ein sogenanntes Nordlicht oder ist es ein prophetisches Wahrzeichen eines künftigen, etwa noch größeren Blutvergießens? O Herr, so es Dir genehm wäre, da möchte ich wohl überaus gern aus Deinem allerheiligsten Munde erfahren, was es im Grunde ist und ob und was es etwa doch bedeutet.
1
Gut, gut, schreibe nur, Ich will es dir wohl sagen; aber zage nicht, so Ich dir es enthüllen werde.
2
Das gestrige Licht- und Feuerzeichen am Himmel war wohl der äußeren Erscheinung nach ein natürliches, sogenanntes Nordlicht; aber der Grund dessen war und ist kein so natürlicher, als wie die Erscheinung in sich selbst, die freilich auch nur geistig ist, aber von den kurzsichtigen und nun zuallermeist blinden Menschen in ihrer wahren Wesenheit überaus stark verkannt wird, da sie bloß als eine Art elektrische Emanation und nicht als ein Geisterkonflikt betrachtet wird. Ich aber sage dir und euch allen, daß diese Erscheinung in sich selbst auch ganz geistig ist und daher auch etwas ganz anderes bedeutet als das, was die Menschen meinen.
3
Siehe, alle sogenannten Hitz- und Feuergeister, die in diesen Kriegen um ihre Leiber kommen, sind nun über die Maßen erbost und zornig ob der Gewalttaten, die ihnen zugefügt worden sind. Da aber alle Geister von solch heftigem Gemüt nach dem Abfalle des Leibes unter die Hut der Friedensgeister des Nordens der Erde kommen, so versteht es sich auch von selbst, daß die zu empörten Geister der in den Kriegen derzeit Verstorbenen ebenfalls dahin kommen, um die Schule des Friedens, der Ruhe und der Versöhnlichkeit durchzumachen.
4
Daß bei allen Neuangekommenen diese Schule anfangs eine noch größere Empörung erzeugt, als mit welcher sie von der Welt angelangt sind, läßt sich sicher leicht denken und begreifen, da ein unruhiger Geist erst dann in vollstem Maße unruhig wird, wenn ihm Ruhe geboten wird, gleichwie bei einem noch hier lebenden Ruhestörer, so er eingefangen wird.
5
Ist auch sein Leib wegen der angedrohten argen Folgen ruhig, so ist aber doch der innere Mensch desto wutentbrannter, der, so er Macht hätte, sicher die schauderhafteste Rache an seinen Bezwingern nehmen würde. Also ist es aber auch um so mehr bei den ihrer Leiber ledig gewordenen Geistern der Fall, weil sie doch eine gewisse Freiheit genießen, vermöge der sie tun können, wie sie wollen, freilich nur erscheinlich und nicht effektiv.
6
Diese Geister also, von denen nun der Norden wie überfüllt ist, dringen daher weiter gegen Mittag und erregen da alle in diesen Regionen schon mehr friedlich gewordenen Geister und beginnen mit ihnen einen förmlichen Kampf, so daß sich diese zur Gegenwehr stellen. Wenn dann da ein solcher Kampf beginnt, so wird es erscheinlich rothell in der Atmosphäre. Und wenn dann bald die Friedensgeister kommen und die zu hitzigen Unholde gewisserart einfangen, so gibt das die Erscheinlichkeit, als flögen weißliche Bündel nach allen Richtungen durch die glührot aussehende Atmosphäre, und das so lange, bis das Rot endlich ganz in ein mattes Weißgelb übergeht, worauf dann auch die ganze Erscheinung bald verschwindet.
7
Daß aber solche außerordentlichen geistigen Eruptionen und die daraus hervorgehenden Geisterkämpfe auch bei den noch auf der Erde in den Leibern lebenden gleichgestimmten Geistern eine ganz gleiche Rach- und Kampfgier erregen und erwecken, das könnet ihr um so bestimmter annehmen, als ihr wißt, wie sehr in allem alle Außenwelt und ihre Außenerscheinungen von der alleinigen Geisterwelt, mag sie gut oder böse sein, abhängen. Und so könnt ihr auch diese außerordentliche Erscheinung als einen Grund annehmen, dem besonders von der norddeutschen Seite her gar blutige Bewegungen nachfolgen dürften!
8
Freilich bin Ich im Hintergrunde auch da, der Ich entweder das Veto oder das Fiat dazu donnere - und das danach, wie die Menschen sind und sich verhalten. Aber die Menschen sind nun noch zumeist gar arg und voll Bosheit, Hochmut und herrschsüchtiger Rache, und so dürfte wohl eher ein Fiat als ein Veto von Mir erfolgen.
9
Ich sage euch: Sehr viel unschuldiges Blut schreit gewaltig um Rache zu Mir, und das klingt schlecht an Meinen Ohren. Daher bedenket selbst, was Ich als der allein gerechte ewige Vergelter werde zu tun bemüßigt sein.
10
Ich sage es euch: Großes Wehe allen, die Meine ihnen verliehene Macht und Meine große Geduld und Langmut mißbrauchen zum Untergange ihrer Brüder! So Ich sie schlagen werde, da werden sie geschlagen sein für ewig.
11
In aller Kürze wird es kommen, daß ihr euch's nicht versehen werdet; ja es wird sein wie ein Blitz, und sie werden vergeblich die Fuchsgeschleife und Löcher suchen, um sich zu verbergen; aber es wird umsonst sein. Denn vor Meinen Augen und Händen sich zu verbergen, dürfte wohl etwas schwer sein. - Das sage Ich der Allgegenwärtige und Allsehende amen, amen, amen.

Fußnoten