Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 1

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 72 -

Gehorsam, Kirche, Rose − drei Worte im geistigen Lichte

25. November 1840, von 8 bis 10 Uhr abends
O Herr! Da wären drei inhaltschwere Worte! - Möchtest Du sie mir nicht in Deiner großen Liebe gnädig enthüllen zum leichten Verständnisse der Ansagerin W. H. und ihrer Geschwister - da sie, obschon noch sehr jung, doch aber, wie es deinem sündigen Knechte vorkommt, dann und wann schon so irgendeine kleine Sehnsucht nach Dir bekommt. - O Herr! So es Dein heiliger Wille ist, erhöre diese kleine Bitte Deines unnützen, faulen Knechtes und laß Mich nicht zuschanden werden in der Verherrlichung Deines über alles erhabenen, mächtigen, heiligen Namens!
2
Nun so schreibe denn!
3
Weißt du noch den kurzen Satz, den Ich dir gestern abend im Hierhergehen mitgeteilt habe? - Siehe, du hast ihn zur Hälfte vergessen! Daher ist es nötig, dir denselben wieder ins Gedächtnis zu rufen, bevor dir deine Bitte gewährt werden mag.
4
Dieser Satz aber lautete also: ,,Was blickst Du die Sterne so verwundert an und ängstigst dich deiner Seele? Was denkst du, was willst du, was ists, das du wissen möchtest? - Liebe! - so wirst du erfahren, was du nicht weißt und wissen sollst."
5
Siehe, wie du gestern blind und seufzend die Sterne angeschaut hast und wußtest nicht, wer der ,,Hausherr" ist - ebenso schaust du heute diese drei, von dem erwähnten Mädchen dir vorgelegten Worte an und weißt nicht, was daraus werden soll.
6
Siehe, du hast dir eher das Thema erbeten, als bei Mir die Erlaubnis, daß du so etwas tun möchtest! Wäre Ich ehrgeizig gleich den Menschen, so würde Ich dich diesmal im Stiche sitzen lassen, damit du gewahren mögest, ein wie großer Tor du bist!
7
Allein da Ich nicht bin wie die Menschen und du dir nichts zugute hältst ob deiner außerordentlichen Dummheit, so will Ich dir ja wohl allezeit sagen, woran dir redlich gelegen ist, damit du es wissen mögest zum Nutzen der andern.
8
Siehe, ,,Gehorsam" ist der Weg in die wahre, lebendige Kirche, welche ist Mein lebendiges Wort, geschrieben und ausgesprochen von Ewigkeit in jedes Menschen und Engels Herz.
9
Die ,,Rose" aber besagt, die reinste, wohlduftende Liebe zu Mir aus der Kirche des Herzens. Wie aber die Meisterblume wächst auf dornigen Gesträuchen, so ist auch der Weg in die wahre Kirche, als den Ort, da Meine Gnade einzig und allein nur zu Hause ist, ebenfalls ein etwas dorniger. Aber eben darum ist auch dann die reine Liebe, deren Wurzeln im Garten des kindlichen Gehorsams dem dornigen Strauche wohlgedeihliche Nahrung zuführen, das höchste, schönste und heiligste Gut - ja, sie allein ist das ewige, seligste Leben selbst. Und wer nicht diese Königsblume geistig in seinem Herzen tragen wird, wird schwerlich eingehen in das große, ewige Reich der Himmel.
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Gehorsam ist also der Garten. - Das Leben im Gehorsam sind die guten Rosenstrauchwurzeln. Obschon noch in der dunklen, lichtlosen Erde, sind diese aber doch die Hauptträger des Strauches und endlich der Blüte selbst. - Die Kirche aber gleicht dem dornigen Strauche. Und es sind die Dornen daran all die Freiheitsprüfungen und mannigfachen Versuchungen der Welt, aber zugleich auch die Feuersauger der Liebe, wie die wirklichen Dornen am Rosenstrauche Sauger des elektrischen Feuers sind. - Die Rose aber endlich ist das schöne Symbol der Liebe selbst!
11
Also höre du, Meine liebe junge Erfinderin dieser drei Worte! Werde auch du eine Rose und werde als solche Meine liebe Tochter, damit dir dereinst klar werden möge das Rätsel, das dich noch gefangen hält am Weltlichen!
12
Komme daher alsobald in Meinen Garten und erblühe daselbst zur herrlichen Blume des ewigen Lebens, da du wieder vernehmen wirst die gar heimlichen Klänge Meiner väterlichen Stimme!
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Was dir aber gesagt ist durch Meinen Knecht, das gelte auch deinen Geschwistern! - Amen. - Da sage Ich, euer aller liebevollster Vater, Amen.

Fußnoten