Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 93 -
Die Heimkehr vom Berge. Das gesegnete Mahl in Adams Hütte. Die Besprechung Adams mit Henoch wegen der Feier des Sabbats
7.8.1843
Um diese Zeit der Mitternacht aber erhob sich der Adam, segnete den ganzen Erdkreis und sagte dann zur ganzen Gesellschaft: ,,Höret mich an, ihr alle meine geliebten Kinder! Ich meine, nun hätten wir genug angeschaut die herrlichen Wunderwerke Gottes - und haben unsere Seele gesättigt mit der lieblichsten reinsten Kost in der großen Wunderküche des Herrn!
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Ihm, dem allein über alles guten, heiligen, liebevollsten Vater, sei allein alles Lob, aller Preis, aller Dank, alle unsere Liebe und allerhöchste Achtung und wahrste Anbetung dafür!
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Da aber bei dieser Gelegenheit auch unsere Glieder angefangen haben, nach allerlei Nahrung und Stärkung zu lechzen, so wollen wir denn uns nun bei diesem herrlichen Vollichte des Mondes auch sogleich auf den Rückweg machen und wollen uns im Namen des Herrn in meiner Wohnung laben durch Speise und Trank und dann nach dargebrachtem Lobe des Herrn uns stärken durch einen erquickenden Schlaf auf den Lagern, aus duftenden Blättern bereitet!
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Der morgige Tag wird uns neue Genüsse im Namen des Herrn bereiten; und so denn führe uns du, Seth, hinab den besten Weg!"
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Der Seth tat alsbald, was der Adam gewünscht hatte, und in einer halben Stunde nach jetziger Rechnung war alles wieder gar wohlbehalten in der Hütte Adams eingekehrt, allwo die Dienerschaft Seths schon lange alles in der Bereitschaft hielt, dessen der Adam auf der Höhe schon erwähnt hatte.
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Und die Gäste, durch die reine Gebirgsluft so recht tüchtig nach Speise hungernd gemacht, lobten Gott den Herrn und griffen dann recht wacker nach den Körben.
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Und als die Mahlzeit beendet war, dankten sie inbrünstigst dem Herrn und legten sich dann alle, wie sie da beisammen waren, auf die duftenden Lager zur Ruhe.
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Am Morgen aber war der Adam gewohntermaßen der erste auf und weckte alle die andern.
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Als da alle wieder wohlgestärkt auf ihren Beinen waren, sagte der Adam zum Henoch: ,,Henoch, es ist heute schon wieder der Vorsabbat! Meinst du nicht, daß wir wieder die Kinder zum morgigen Feste am Tage des Herrn laden sollen?"
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Der Henoch aber erwiderte, sagend: ,,Vater, ich meine, da die Sache mehr einen eitlen als so ganz eigentlich gottesdienstlichen Anschein hat, so wollen wir mit der Einladung diesmal einhalten!
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Wer da kommen will und wird, der soll uns willkommen sein und soll den Segen des Sabbats empfangen; wer aber nicht frei zu kommen den Sinn hat, den wollen wir auch durchaus nicht - weder durch die Einladung, noch durch irgendein anderes Mittel - dazu nötigen, und jetzt schon am allerwenigsten, da es vor dem Herrn den wahrhaftigen Anschein hätte, als wollten wir uns mit unserer Volksmenge vor diesen Kindern aus der Tiefe eitel etwas zugute tun!
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Daher bleibe es also, wie es ist nach dem Willen des Herrn! Wer da kommen will und wird, dem soll auch der Segen werden; und für diejenigen, die da nicht kommen werden, wollen wir beten und wollen sie dem Herrn in unseren Herzen aufopfern!"
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Adam war mit diesem Bescheide vollkommen zufrieden und beschloß dann für diesen Tag, mit dieser ihm überaus teuer gewordenen Gesellschaft andere merkwürdige Punkte der Höhen zu besuchen, womit auch der Henoch einverstanden war.
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Darum ließ er auch alsbald das Morgenmahl bereiten, und als dasselbe eingenommen war, wurde alsogleich auf die Vollhöhe und von da zur bekannten Grotte der Weg eingeschlagen.