Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 7 -

Miras erfolglose barsche Einladung der Väter zum Mahle in der Hütte. Des Herrn Mahnung zur Demut. Die nochmalige Einladung der Väter durch Mira und ihr Erfolg

3.4.1843
Solche Beheißung machte unsere Mira überaus fröhlich, und sie ging daher auch ganz heiteren Mutes hinaus und kündigte solches den Vätern an, daß sie sich, da das Mahl bereitet sei, nach dem Willen des Herrn in die Hütte begeben sollen.
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Da aber der Henoch nicht zugegen war, sondern noch seine Sache mit den Weibern in einiger Entfernung hatte, so sagte der Lamech zur Mira: ,,Siehe, es ist der Henoch noch nicht fertig, und ohne den können wir doch nicht in die Hütte treten, indem er unser aller geistiger Hochältester ist?!"
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Und die Mira erwiderte dem Lamech: ,,Na, das wird doch etwas sein! Ist denn der Henoch mehr als der Herr? Ich meine aber, daß da ein jeder Mensch dem Herrn mehr und eher zu gehorsamen schuldig ist als dem Menschen; der Henoch aber wird wohl sicher wissen, was er zu tun hat!
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Ich habe meinen Auftrag an euch kundgegeben, und das ist genug; hineinziehen aber kann ich euch nicht, und der Herr hat solches zu tun mir auch nicht aufgegeben! - Tuet demnach, was ihr wollet; ich bin frei und gehe nun wieder in die Hütte!"
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Der Lamech aber berief sie zurück und sagte ihr: ,,Höre, du mein schönstes Morgenkind, du bist ja etwas schnippisch! Wie wär's denn - wenn du schon so eilfertige Füße hast -, daß du, anstatt sogleich in die Hütte zurückzurennen, hin zum Henoch einen Sprung läufst und sagtest ihm auch dasselbe, was du uns gesagt hast?!"
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Und die Mira erwiderte: ,,Ah, siehe, was du alles noch von mir verlangen möchtest! Ich aber sage dir: Nichts da weiter! Zwei Herren ist nicht gut dienen; der Herr hat mich nur hierher beschieden!
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Wenn dir aber am Henoch mehr gelegen ist denn am Herrn, so sind für diese deine Forderung an mich deine Füße gut noch einmal so lang als die meinigen, und du kannst daher auch eher - um die Hälfte, sage ich dir! - denn ich beim Henoch sein!
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Doch unser Gespräch kommt mir vor wie eine Leeres-Stroh-Reiberei, wo am Ende nichts anderes herauskommt als zerriebenes leeres Stroh nur anstatt der Brotkörner; daher gehe ich, - ihr aber könnet tun, was ihr wollet!"
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Hier machte die Mira eine Bewegung zur Hütte. Aber der Lamech hinderte sie schon wieder mit einer neuen Frage daran; die Frage aber lautete: ,,Aber Mira, du holde Perle des Morgens, so dich der Herr um uns beheißen hat, da wirst du ja doch nicht ohne uns in die Hütte zurückrennen?! Was wird der Herr sagen, wenn du leer zurückkehren wirst?
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Wird Er nicht dann dir gar gewichtig bemerken und sagen: ,Aber Mira! Wie hast du denn Meinen Auftrag an die Väter ausgerichtet, daß darauf niemand erscheinen will?!`
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Und so der Herr solches zu dir reden möchte, was wirst du dann, dich entschuldigend, Ihm wohl zu erwidern haben?"
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Und die Mira erwiderte dem Lamech ganz kurz: ,,Davon weiß ich nichts, daß mir der Herr gesagt hätte, ich solle euch hineinbringen in die Hütte, - sondern euch nur hineinbeheißen! Solches aber habe ich auch getan; der Erfolg dieser Beheißung aber liegt mir nicht mehr ob, - daher gehe ich!"
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Und der Adam trat nun zur Mira und sagte zu ihr, sie noch etwas aufhaltend: ,,Ja, mein liebes Kindchen, wenn du uns nur etwa nicht eigenmächtig eingeladen hast, - sonst wäre schon alles recht?!"
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Das verdroß sogar die Mira, und sie sagte: ,,Nein, das ist doch sicher eine große Sünde für euch alle, so ihr, anstatt dem durch meinen Mund euch kundgegebenen Willen des Herrn zu folgen, mich nur hetzet und so recht ausfehnet! Nein, das ist zu arg; das muß ich dem Herrn sogleich sagen!"
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Mit diesen Worten sprang sie in die Hütte und wollte soeben dem Herrn gegenüber sich über die Väter zu beklagen anfangen.
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Aber der Herr kam ihr zuvor und sagte zu ihr: ,,Mira, wie kommst denn du allein zurück? Wo sind denn die Väter?!"
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Die Mira, anfangs etwas verlegen, aber sagte nach einer kleinen Weile: ,,Ach, du mein allerbester, heiliger, liebevollster Vater, die Väter draußen sind gar schlimm und ungehorsam! Ich habe es ihnen gerade also ausgerichtet, wie Du mir es aufgegeben hast; sie aber - nein, ich will's doch nicht sagen!"
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Und der Herr sagte: ,,Und was haben sie dann aber?"
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Die Mira aber erwiderte: ,,Wenn Du es schon durchaus wissen willst, da kannst Du es also wissen, ohne daß es vonnöten wäre, solches von mir zu erfahren!"
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Der Herr aber sagte zu ihr: ,,Siehe, du hast ehedem die Väter zum Gehorsam ermahnt, und nun willst du Mir im Angesichte ungehorsam sein?! Wie reimt sich denn das?"
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Die Mira aber sagte: ,,O Herr, Du siehst ja in mein Herz, darin kein Ungehorsam gegen Dich waltet!"
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Und der Herr entgegnete ihr: ,,Siehe, Ich weiß, daß du ein reinstes Wesen bist! Dessenungeachtet aber hast du dennoch mit den Vätern etwas zu barsch geredet; darum haben sie dir auch zu verstehen gegeben, daß da ein Mädchen nie also mit ihnen reden solle, sondern allzeit in größter Demut! Daher gehe noch einmal hinaus, und lade sie ein, - dann werden sie dir schon folgen!"
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Hier ging die Mira abermals hinaus und richtete solches an die Väter, und diese folgten denn auch alsbald diesem neuen Rufe; und da der Henoch auch die Weiber zurechtgebracht hatte, so war er auch an der Spitze der Väter schon und führte sie alle in die Hütte.
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Und der Adam fiel dem Herrn zu Füßen und dankte Ihm für solche große Erbarmung; denn sobald die Väter in die Hütte getreten waren, so wußten sie auch schon, alles sehend, wie es in der Tiefe stand, und priesen den Vater darum aus aller ihrer Lebenstiefe.

Fußnoten