Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 360 -
Dauer und Verlauf der Flut. Die Arche auf dem Ararat. Die Taube mit dem Ölblatt. Die Öffnung des Daches der Arche am Neujahrstag. Noahs Auszug aus der Arche
2.9.1844
Wie lange hat denn die ungeminderte gleich hohe Flut auf Erden gedauert?
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Die gleich hohe, also höchste Flut dauerte einhundertfünfzig volle Tage.
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Wie war denn das möglich, da es der ersten Angabe nach nur vierzig Tage geregnet hatte?
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Der Stromregen hatte nach vierzig Tagen wohl aufgehört, aber der stets mächtiger werdende von unten herauf dauerte einhundertfünfzig Tage und erhielt die fortwährende gleiche Wasserhöhe.
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Erst am hundertfünfzigsten Tage wandte der Herr wieder Sein Gesicht zur Erde, und die Brunnen der Tiefe wurden verstopft und die Wasserschläuche des Äthers vollkommen zugebunden; denn bis zum hundertfünfzigsten Tage hatte es immer ortsweise geregnet, wie nun bei Ungewittern ein Platzregen fällt auf die Erde.
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Nach dieser Zeit erst fing das Wasser an sich zu verlaufen, und am siebzehnten Tage des siebenten Monats (17. Juli) fand die Arche Grund und saß auf der sehr geräumigen Spitze des Berges Ararat nieder, vom Geiste Mahals durch die Kraft des Herrn dahin geleitet.
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Das Wasser aber nahm dann sichtlich ab bis auf den zehnten Monat (Oktober), und aller Berge Wesen, selbst der kaum siebzig hohen, war von der Zeit an außer Wasser, das nunmehr nur noch die Täler und niedereren Hügel bedeckte.
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Um vierzig Tage später, also am 10. November, öffnete Noah zum ersten Male das Fenster am Dache der Arche und ließ einen Raben ausfliegen. Dieser fand aber schon sein Land, flog von einem Orte zum andern und kam nicht wieder in die Arche zurück.
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Da aber der Rabe nicht wiederkam, da ließ Noah alsbald eine Taube ausfliegen, auf daß er erführe, ob das Wasser auf der Erde gefallen sei.
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Die Taube aber, da noch alles kahl und feucht war und in den Tälern noch gewaltige Wasserströme abfließend tobten und sie für ihren Fuß keinen Platz fand, kam wieder zurück und setzte sich auf die durchs Fenster ausgestreckte Hand Noahs, und dieser nahm sie wieder in den Kasten.
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Von da harrte Noah noch sieben Tage und ließ am achten Tage wieder eine Taube ausfliegen; diese kam erst am Abende zurück und brachte in ihrem Munde ein abgepflücktes Blättchen eines Ölbaumes; und das war dem Noah ein Zeichen, daß das Gewässer gefallen war auf der Erde.
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Denn also nur durfte er es erfahren, da es ihm der Herr also angeraten hatte geheim in seinem Herzen.
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Nach abermals sieben Tagen ließ Noah wieder eine Taube ausfliegen; diese aber kam nicht wieder, da sie schon Nahrung auf dem trockenen und neu bewachsenen Erdboden fand.
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Aber Noah harrte von da an noch bis auf den ersten Monat des neuen Jahres, da er sich im 601. Jahre seines Alters befand.
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Da war das Gewässer bis auf den Normalstand auf der Erde zum größten Teile abgelaufen in die großen Meere, und die Erde ward trocken durch ein fortwährendes Wehen der warmen Mittagswinde.
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Da griff Noah mit seinen Söhnen am 1. zu, und schlug das Dach von dem Kasten, und sah dann zum ersten Male auf die erneute Erde vom hohen Ararat herab, und ersah kein Wasser mehr und die Erde völlig trocken.
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Er aber harrte dennoch bis zum 27. Februar auf des Herrn Wort.
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Da kam der Herr zu Noah, und behieß ihn, wie im ersten Buch Mosis, Kapitel 8, beschrieben steht, aus der Arche zu ziehen.
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Und Noah öffnete alsbald das große Tor, und alles flog, ging und kroch aus dem Kasten und suchte sich Wohnungen auf der erneuten Erde; und der Herr sorgte, daß alles alsbald wieder seine Nahrung fand.
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Und so hatte Noah ein Jahr und zehn Tage mit den Seinen in der Arche verlebt.
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Was weiter, - in der Folge!