Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 280 -

Mahals gewichtige Rede an Fungar-Hellan und dessen beschönigende Weltverstandeseinwürfe

15.5.1844
Es bemerkte aber der Fungar-Hellan, daß der alte Mahal weinte, und ging hin und fragte ihn um den Grund seiner Wehmut.
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Und der Mahal sprach: ,,O du Mächtiger dieses Reiches, das zu allen Zeiten von Gott dem Herrn so große Gnaden und Erbarmungen genoß, wüßtest du, was ich in diesem Augenblicke weiß, da würdest auch du weinen mit mir und möchtest gar gewaltig wehklagen!
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Denn siehe, der Herr hat mir jetzt ein inneres Licht gegeben, und in diesem Lichte erschaue ich eure großen Gebrechen vor Gott und sehe auch euer aller Untergang! Wie sollte ich da nicht weinen?!
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Mein Sohn Waltar, von Gott zu euch als ein Prophet gesandt, ist von euch getötet worden im Geiste, - wer weiß es, ob nicht auch dem Leibe nach!
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Doch, so ihr ihn tausend Male am Leibe getötet hättet, da würde ich lachen dazu, - denn mein Sohn wäre vor Gott dennoch lebendig geblieben im Geiste; da ihr aber seinen Geist getötet habt, so ist er tot und verloren auf ewig!
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Und ebenso wird es mit allen diesen meinen Kindern gehen! Die Agla ist schon dreifach tot, und der Kisarell und die Pira und die Gella werden es bei solcher Verfassung werden, so ihr nicht wieder in die Fußstapfen tretet, in denen die früheren Könige dieses Reiches gewandelt sind, die da waren und hießen Lamech zu seiner Zeit, Thubalkain, Uraniel und Ohlad, gerecht vor Gott!"
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Als der Fungar-Hellan solche Worte von dem gotterleuchteten Mahal vernommen hatte, da bedachte er sich eine kleine Weile und sagte endlich mit der größten Ruhe und Gelassenheit: ,,Du magst recht haben, - denn das weiß ich gar wohl, daß bei den Bewohnern der Höhen der Erde noch eine Urweisheit zu Hause ist, die wir freilich wohl leider nicht mehr besitzen; aber demungeachtet sind auch wir nicht gar so sehr vernagelt, als ihr uns euch ganz gewiß allezeit vorstellet!
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Wir haben wohl im eigentlichen Sinne mehr Götzentum als irgendeine reine Gotteserkenntnis; aber darum ist das eigentliche Wesen Gottes dennoch nicht ausgeschlossen. Denn durch die Plastik versinnlichen wir dem Volke nur die auswirkenden Kräfte der einen allwaltenden Gottheit und verehren sie eben darum, weil sie göttliche Kräfte sind. Und das kann Gott Selbst nicht für ungerecht ansehen!
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Wenn wir aber solchen Kräften Namen beilegen und sie unter einer entsprechenden plastischen Form dem Volke versinnlichen und sie also verehren lassen vom Volke, sage, kann das Gott, dem höchst Weisen, als ein Greuel erscheinen?!
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Wenn du ein großes und herrliches Gebäude ansiehst und bewunderst und lobst dasselbe, sage: rühmst du dadurch nicht auch den Baumeister?! Lobst du aber den Baumeister wohl, wenn du seine Person nur rühmst, seine Werke aber tadelst? Sicher wird sich der Baumeister für solchen Ruhm nicht erfreut zeigen!
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Dieser unserer Gotteserkenntnis ist aber auch unsere Völkerleitung entsprechend! Ich will dich im ganzen Reiche hin und her führen, und du kannst mich töten, wenn du irgendeine Klage über Ungerechtigkeit von unserer Seite vernehmen wirst!
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Siehe, die Völker leben glücklich! Es ist nirgends Armut unter ihnen; allenthalben blühen Künste und Wissenschaften. Sage, was will denn da dein Gott noch von uns? Will Er uns töten, so tue Er dies, - wir sind in Seiner Gewalt! Ob Er aber da nach meinem Begriffe recht handeln wird, das lassen wir einstweilen dahingestellt sein!
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Gehe du aber nun mit mir, und ich will dir alles zeigen, was wir sind, und was wir tun; dann erst rede du, was dir unrecht deucht an u n s!"

Fußnoten