Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 250 -

Von weiteren Tempeln in Hanoch und Umgebung. Die Steuerfreiheit in Hanoch. Die abgeschnittenen Hochländer auf der Suche nach einem Ausweg in die Ebene. Die Spuren der Arbeit Gurats in Tibet. Der neue Bote Noahs an die zehn Fürsten

22.3.1844
Auf gleiche Weise bestanden noch eine Menge Götter und Tempel. Die Natur hatte einen Tempel in Hanoch und dann in jeder Stadt einen etwas kleineren; die Wolken hatten auch einen Tempel; ebenso hatten auch der Mond, die Sterne, gewisse Tiere, Bäume, Quellen, Ströme, Seen, Meere, Berge und verschiedene Metalle ihre besonderen Götter, Tempel und Priester. Alle fingerlang stieß man auf einen andern Tempel.
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Alle diese Tempel aber waren dennoch zumeist den bekanntgegebenen untergeordnet. Nur in Hanoch bestand noch des altherkömmlichen Gebrauchs halber ganz geheimnisvollst nach den Büchern Kinkars der Lamechsche Tempel; aber außer dem Könige, dem Generaloberpriester und den anderen Oberpriestern durfte niemand bei Todesstrafe sich diesem Tempel nahen, der dem alten Gotte des Blitzes und des Donners geweiht war.
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Nur der Weisheitstempel auf dem Schlangenberge stand frei; aber es war keine Weisheit mehr darin zu erlangen, sondern an ihrer Stelle wurde nur eine allermystischste Zauberei getrieben, und in der Mitte dieses alten Tempels ward ein Orakel errichtet, wo jedermann ums Geld und sonstige Opfer sich konnte anlügen lassen, sooft er nur immer wollte. Natürlich hielt der gemeine Mann alles für bare Münze.
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Auf diese Art war die Regierung Gurats schon in fünf Jahren so weit gediehen, daß er dem Volke alle Steuern erlassen konnte; denn dieses Tempelwerk trug ungeheure Summen und bewirkte, daß in kurzer Zeit gar viele zuvor abgefallene Provinzen sich wieder unter seinen Schutz begaben und mit vielen Freuden den Göttern opferten. Ja, es gab da Eiferer für das Wesen der Tempel und Götter, die sich eine übergroße Gnade daraus machten, wenn sie auch irgendwo einen neuen Tempel erbauen und für den König dotieren durften!
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Im Verlaufe von zehn Jahren hatte ein jedes Dorf beinahe so viele Tempel als sonstige Wohnhäuser, und ein Haus wetteiferte mit dem andern, ein Dorf mit dem andern und eine Stadt mit der andern, dem Könige das reichste Opfer darzubringen, weil der König gewisserart alle Götter repräsentierte und darum auch der Diener aller Götter genannt ward.
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Also stand es nun mit dem Reiche Hanoch!
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Was aber machten die abgeschnittenen Hochlandsvölker, als sie entdeckten, was ihnen Gurat anstatt der Anerkennung ihrer Oberherrlichkeit angetan hatte?
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Die zehn Fürsten ließen die ganze, weite Gebirgsgegend allergenauest untersuchen, ob wohl nirgends ein Ausweg möglich wäre.
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Ein Jahr verging unter lauter Untersuchungen des Terrains. Aber alles vergeblich; denn Gurat hatte für beständig eine große Wache aufgestellt und ließ fort und fort an der Abskarpierung der Gebirge, die sich nur irgend ans Hochland schlossen, arbeiten, so daß man da nichts als kahle Wände von weiten Ausdehnungen erschaute.
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Die Spuren dieser Arbeit Gurats sind im heutigen Tibet noch hier und da gar wohl ersichtlich.
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Die zehn aber hielten einen Rat, was da zu machen sein solle. Wie ist hier eine Rache möglich?
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Zehnmal wurde ein großer Rat gehalten; aber es kam zu keinem stichhaltenden Beschlusse.
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Darum sprachen die zehn: ,,Wir müssen darum unter uns andere Gesetze in der Zeugung der Kinder aufstellen, sonst wird unser wennschon großes und fruchtbares Land uns in kurzer Zeit zu unglaublich enge werden!"
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Als sie aber solche Gesetze schon herausgeben wollten, siehe, da kam ein neuer Bote von Noah und hinderte die zehn an der Gesetzgebung!
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Wie aber, - das wird die Folge zeigen!

Fußnoten