Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 115 -
Die erste Kirche und der spätere Verfall der Menschen. Adams Abschiedsrede, Testament und Tod
11.9.1843
Also waren nun die Menschen der Erde vollkommen gebildet und bereichert mit allen Kenntnissen. Die Kluft zwischen der Höhe und der Tiefe ward aufgehoben, damit da ein jeder Mensch vollkommen freiesten Willens und der ungehinderten Tätigkeit danach sein konnte.
2
Und so war auch die Erkenntnis Gottes vollkommen lebendig und die erste Kirche also gegründet, in der da ein jeder Mensch die innere Welt des Geistes in der reinen Liebe zu Gott finden konnte.
3
Und so war alles vollkommen gut, solange diese ersten Urväter lebten; als aber diese abgerufen wurden und sonach einer nach dem andern starb, da ward es leider bald anders.
4
Die Welt fing an, immer mehr überhandzunehmen, das Geistige verlor sich, und wir erschauen bald ganz materiell gewordene Menschen, welche vom Geiste nicht viel mehr wußten als die Menschen der jetzigen Zeit und sich daher von Meinem Geiste auch nicht mehr führen und strafen ließen.
5
Denn also wußte die Schlange die Natur des Erdbodens zu segnen mit ihrem Fluche, daß dieser alles hervorbrachte in solcher Üppigkeit, daß sie die Menschen bald verweichlichte und aus ihnen Faulenzer und Müßiggänger bildete.
6
Der weitere Verfolg wird solches noch klarer vor jedermanns Augen stellen.
7
Adam ward aber neunhundertdreißig Jahre, da berief er alle seine Hauptstammkinder zusammen und sprach dann zu ihnen:
8
,,Kinder, nun habe ich neunhundertdreißig Jahre gelebt auf der Erde und bin darob gewaltig müde und schwach geworden!
9
Ich habe darum meinen Gott und euren Gott gebeten, daß Er mich stärken möchte oder nehmen von der Erde also, wie Er in der Zeit Seiner großen Offenbarungen zu Sich genommen hat den Zuriel, den Sehel und die Pura.
10
Und als ich also gebetet hatte, sehet, da sprach der Herr zu mir:
11
,Höre, Adam! Ich habe deine Zeit gemessen und habe sie vollmäßig gefunden; daher will Ich auch dein Gebet erhören und will dich nehmen von der Erde, die da schon mächtig deine Füße ermüdet hat.
12
Aber also wie die drei von dir Genannten kannst du die Erde nicht verlassen, da du gesündigt hast in deinem Fleische!
13
Daher soll dein Leib der Erde wiedergegeben werden, von der er genommen ward, auf daß der Schlange von dir ihr Teil werde!
14
Aber deine Seele mit dem Geiste aus Mir will Ich von deinem Leibe lösen und will sie führen auf den gerechten Ort, an dem du Meine Erbarmungen schauen sollst in aller Ruhe deines Herzens.
15
Einen Engel aber werde Ich zu dir senden; dieser wird dich erlösen vom Leibe, und das an diesem Tage.
16
Wie aber du das Zeitliche verlassen wirst, also werden es alle verlassen müssen, die da in ihrem Leibe gesündigt haben.
17
Denn wie durch dich gekommen ist die Sünde in die Welt der Kinder aus dir, also soll auch kommen der Tod des Fleisches! Amen.`
18
Also sprach der Herr, und also ist heute der letzte Tag meines irdischen Seins vor euch; denn es ist dies des Herrn Wille!
19
Die Eva, eure Mutter, aber wird noch leben einige Zeit; haltet sie in Ehren, und sorget für sie, bis auch sie der Herr abrufen wird!
20
Dir, Henoch, übergebe ich meine Wohnung und alles, was in ihr ist; und die erste Sorge für die Mutter sei dir anbefohlen!
21
Dir, Seth, aber gebe ich alles Land, und all dessen Erträgnis! Darum aber sollst du sorgen für alle, die da in meiner Wohnung hausen werden; denn diese soll fortan dem Hohenpriester zu eigen bleiben, und er soll leben von dem zehnten Teile von allen Erträgnissen des Landes.
22
Also will es fortan Gott der Herr! Meinen Leib aber sollen Henoch, Jared, Mathusalah und Lamech heimlich begraben an einer Stelle, von der da außer den vieren niemand wissen darf, auf daß da nicht etwa die Kinder kämen und täten demselben göttliche Verehrung an. - Das alles ist mein und des Herrn Wille! Danach handelt! Amen."
23
Darauf segnete Adam alle die Hauptstammkinder und durch sie alle Menschen der Erde, neigte dann sein Haupt und starb.
24
Alle Kinder aber zerrissen ihr Gewand und weinten und trauerten bei einem Jahre lang.
25
Der Adam aber ward auf einem hohen Berge begraben, und niemand außer den vieren wußte von der Stelle.
26
Und der Henoch bezog das Haus Adams und lebte im selben mit seinem Weibe und seinen Kindern und sorgte für die Eva, welche noch dreißig Jahre nach dem Tode Adams lebte.
27
Also ward in allem das Testament Adams beachtet.