Die Haushaltung Gottes
Band 2
Aufstieg und geistige Blüte des ersten Weltreiches Hanoch
- Kapitel 247 -
Henochs und Lamechs Wechselrede wegen der Verzögerung des Festmahls. Henochs Erklärung der geistiges Entsprechung des Tempels und seines Innern
6.2.1843
Als der Lamech mit seiner neu aufgenommenen Gesellschaft wieder in den Speisesaal kam, da ging ihm der Henoch alsogleich entgegen und sprach zu ihm:
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,,Lamech, mein geliebter Bruder, was ist denn das heute mit dir? Sonst war alles in der größten Ordnung, du durftest nur winken, und die Speisen standen auf dem Tische; nun aber läufst du schon das zweite Mal, und von deiner ersten Anschaffung für Speise und Trank ist bereits eine Zeit von beinahe zwei Schattenwenden verflossen, und noch sind die Tische völlig leer!
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Ist vielleicht dein Vorrat verzehrt worden, und deine Kammern stehen leer, oder ist sonst etwas vorgefallen? Kurz und gut, sage es mir doch, was solches alles nun zu bedeuten hat!"
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Der Henoch und alle die andern von der Höhe aber wußten es wohl, was da der Grund war, und der Henoch stellte nur darum solche Frage an den Lamech, damit dieser dadurch Gelegenheit bekäme, tiefer und demütiger in sich zu gehen.
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Und so denn stutzte der Lamech auch ganz gewaltig bei sich und wußte im Augenblicke nicht, was er dem Henoch hätte erwidern sollen. Nach einer kleinen Weile aber ermannte er sich endlich doch und richtete folgende Worte an den Henoch:
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,,Hoher, mächtiger Freund des Herrn! Siehe, als ich meinem Speisemeister mein Verlangen nach deinem Rate kundgab, da verwunderte sich dieser über meine Worte, ich aber zeigte ihm den Unterschied zwischen dem König und Führer Lamech.
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Damit er aber solchen noch klarer sehe und begreife, behieß ich ihn und habe es ihm anbefohlen, daß er alsbald möchte alle meine Dienerschaft zusammenberufen und dann durch sie alle Armen in der Stadt aufsuchen lassen und alle die noch Gefangenen freilassen, auf daß sie alle hierher, und zwar in den Thronsaal, kommen sollen, um daselbst als lauter Brüder und Schwestern zu mir, wie auch hoffentlich zu uns allen, mit Speise und Trank auf das beste bedient zu werden.
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Hier an meiner Seite ersiehst du schon acht solcher Brüder und Schwestern, an denen sich der König Lamech tiefst versündigt hat; der Führer Lamech aber will nun dafür im Namen des Herrn sorgen für ihr zeitliches und ewiges Wohl und ist auch eisenfest entschlossen, solches allen möglichst vollkommenst angedeihen zu lassen, die je der König auf was immer für eine Art gedrückt hat, namentlich aber alle jene vorzugsweise zu beachten, die der König in den Gefängnissen hat schmachten lassen.
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Der nun schon mit derlei Brüdern und Schwestern gefüllte Saal kann dich, hoher Freund des Herrn, von allem dem von mir dir jetzt Kundgegebenen überzeugen.
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Darum also sind auch die für uns bestimmten Speisen so lange ausgeblieben; doch jetzt sollen sie alsbald auch unsere Tische zieren!"
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Hier umarmte der Henoch den Lamech und sagte zu ihm: ,,O du mein überaus nun geliebter, wahrhaftiger Bruder im Herrn! Siehe, jetzt hat der Herr alle Sünde von dir hinweggenommen! Du stehst nun reiner da als die Sonne am reinsten Mittagshimmel!
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Siehe, das ist die große lebendige Bedeutung des Tempels und aller seiner Einrichtung:
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Du bist der Tempel; dein Wesen ist die nun männliche Festigkeit des Tempels; die Fenster sind die Erkenntnisse in dir, welche dem Flammenlichte deiner Liebe entstammen; das goldene Dach ist dein erleuchtetes Haupt; der Altar im selben ist dein Herz; die Cherube zu den beiden Seiten des Altars bezeichnen deine Nächstenliebe, und der lebendige Name auf dem Altare und die lichte Wolke über demselben ist deine lebendige Liebe zum Herrn, aus welcher heraus du nun alles dieses tust; und die Wolke, welche bis zur Decke reicht, bezeichnet noch obendarauf, daß du mit dem Herrn einen vollkommenen Liebesbund gemacht hast; der Vorhof aber ist dein Leibesleben, in welchem du nun übest die Nächstenliebe!
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O Bruder, siehe, also hat dir der Herr eine große Herrlichkeit bereitet und hat dich gemacht zu Seinem Kinde! Also sei Heil dir und deinem Volke!
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Damit du aber sehest, wie solches dem Vater wohlgefällt, so gehen wir in den Thronsaal; alldort wirst du erfahren, mit welchem Wohlgefallen Er solche Handlungen ansieht!
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Dort wollen wir denn auch das Abendmahl halten! Amen."