Die Haushaltung Gottes
Band 2
Aufstieg und geistige Blüte des ersten Weltreiches Hanoch
- Kapitel 128 -
Abedam, des anderen, Verwunderung über den lebensverneinenden Enos. Des Herrn beruhigende Worte an Abedam, des anderen
29.7.1842
Es hatten aber mehrere vernommen die unsinnige Lamentation des Enos und wußten nicht, was sie daraus machen sollten.
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Selbst der Adam fing an, sich überaus hoch zu verwundern über solchen Sinn in seinem Enkel.
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Abedam, der andere, der sich noch stets in des Herrn Nähe aufhielt, aber trat nun schnell wie erschreckt zu Ihm und fragte:
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,,O Du überheiliger und überliebevollster Vater! Was ist denn das für eine Erscheinung? - Nein - fürwahr, - alle Gedanken hätte ich wenigstens - in einem Menschen eher gesucht denn diesen:
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Ein Mensch könnte das Leben in sich und in allen Brüdern in Deinem Angesichte verdammen und sich dafür von Dir den vollkommen ewigen Tod erbitten!
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Nein, das wäre sogar für einen Traum zuviel, - und der mag es offenbar aussprechen?!
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Anstatt Dir endlos ewig dankbar zu sein für das Leben, für dieses unendliche Wundergut Deiner Gnade und Erbarmung, verachtet er es auf eine Art, die bis jetzt nichts Ähnliches aufzuweisen hat!
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Er ist nicht blind; denn wäre er das, wie hätte er in diesem Zustande die Lebenshetzereien so erschaulich klar darstellen können?!
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Er ist auch kein Tor; denn ein Tor wird wohl nie vermögend sein, die Vorteile des Nichtseins also erschaulich nachteilig allem Leben entgegenzustellen!
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Er ist auch durchaus nicht böse; denn er flucht niemandem, auch seinem größten Feinde, nämlich dem Leben, nicht, - sondern nur los möchte er davon sein, wenn es möglich wäre!
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Ist sein Herz etwa über etwas ärgerlich gemacht worden?
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Auch das scheint eben nicht der Fall zu sein; denn er wünscht allen ja das nur, was er für sich als das Beste und Glücklichste erkennt, und nennt nur den blind und töricht, der sich das Leben wünscht, in dem er für sich das größte Unglück erschaut!
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Das begreife nun, wer es will; ich aber würde eher begreifen, so mir jemand sagen würde: ,Die ganze Erde besteht aus lauter Schnecken und die Sonne aus Leuchtwürmern und faulem Holze!`, als das, was ehedem der Enos von sich gegeben hat!
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Wahrlich wahr, Herr und Vater überheilig! Wenn ich so an Deiner Stelle wäre - vergib mir meine mir altanklebende Dummheit! -, mit solch einem Menschen wüßte ich ganz rein nichts anzufangen! Denn möchte ich ihn belassen in seinem Verlangen und ihm geben nach seinem Wunsche, sodann ist mir ja meine ganze Liebe, Gnade und Erbarmung rein zu nichts; denn für den, der nicht ist, ist ja doch auch alle Liebe, Gnade und Erbarmung soviel als nichts!
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Erhalte ich ihn aber, so kann das ja doch unmöglich anders als allein auf dem Wege des Gerichtes geschehen; was ist aber dann ein gerichteter Geist, - was sein Leben!
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Eine notbelebte substantielle Maschine ohne alle Freiheit, mit sich selbst im beständigen Widerspruche, - ein Sein ohne Sein, ein Leben ohne Leben!
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Wahrlich, wenn hier ein guter Rat nicht teuer wird, so wird er es in alle Ewigkeit nimmer!
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Wie ist es aber auch nur möglich, daß der Mensch eines solchen Gedankens fähig wird?!
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Nein, das Leben fürs größte Unglück, den vollkommenen Tod aber fürs größte Glück ansehen, das ist zuviel auf einmal für meine arme Seele!
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Herr, Vater, Abedam, nur zwei Wörtlein gib mir zur Beruhigung!
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Denn so hat mich noch nie etwas gehetzt und gedrückt wie dieses unsinnig sinnige Bekenntnis des Enos; daher hilf mir doch nach Deinem heiligen Willen aus diesem Dickicht heraus!"
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Und Abedam, der hohe, sagte darauf zu Abedam, dem andern: ,,Ich sage dir, laß die Sache vorderhand nur gut sein; es wird sich schon noch alles machen, und du wirst samt allen anderen schon auch zur rechten Zeit das wahre Licht empfangen!
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Nur solches muß Ich dir sogleich kundgeben, und das ist: Wenn du so an Meiner Stelle - wenn es möglich wäre - wärest, da sähe es mit solchen Todsüchtigen bei deiner sehr eminenten Weisheit wohl sehr bedenklich und überaus gefährlich aus!
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Aber Meine Weisheit ist da wieder viel gleichgültiger und nimmt sich die Sache nicht so schwer und genau wie die deinige.
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Daher werde Ich auch um vieles leichter ein passendes Gegenmittel finden, das da den Enos zurechtbringen wird, denn du.
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Daher sei du darob nur ganz unbesorgt und ruhig; denn es liegt ja nicht gar so was Großes daran, so der Schläfrige lieber schlafen möchte denn wachen.
27
Hat er sich aber vollends ausgeschlafen und ist erwacht, dann frage ihn, was ihm da lieber ist, der Schlaf oder das heiterste Wachsein!
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Daher sei du nur ruhig; sollte etwa aber hier Meine Weisheit nicht auslangen, sodann werde Ich schon zu dir kommen, um Mir Rats zu erholen!
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Bis dahin aber sei, wie gesagt, nur ruhig! Amen."