Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 8

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
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Der Herr und Seine Widersacher

- Kapitel 220 -

Des Herrn Abschied von den Essäern

16.8.1861
Hier angelangt, sagte Ich zum Wirte: ,,Nun kannst du für ein Abendmahl sorgen; denn wir haben nun tüchtig gearbeitet, und wer da arbeitet, der soll auch essen!"
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Der Wirt ging denn auch sogleich, ein Abendmahl zu bestellen.
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Ich aber gab dem Roklus noch allerlei Weisungen, was er alles zu tun haben werde, so er die stets besten Zwecke erreichen wolle. Und so gab Ich ihm auch den Rat, wie er es den Kindlein beibringen solle, daß sie in Mir den Vater im Himmel gesehen und gesprochen haben.
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Es wurden nun auch einige Essäer in die Burg entsendet wegen der schon bekannten Wiederbelebung der toten Kinder. Und als sie bald zurückkamen, war auch das Abendmahl schon bereitet, und wir setzten uns denn auch alsogleich zu den Tischen und nahmen wohlgemut dasselbe zu uns.
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Nach dem Mahle entließ Ich die Essäer alle mit den Weisungen, was sie noch in dieser Nacht tun sollten. Sie dankten Mir und begaben sich an ihr Geschäft. -
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Als die Essäer, bis auf Roklus, uns nach Meinem Willen verlassen hatten, da besprachen wir uns noch über gar manches bis nahe gen Mitternacht hin, und Roklus zeichnete sich dabei auch alles ganz kurz in sein Gedenkbuch, was sich alles an diesem für diesen Ort sicher denkwürdigsten Tage vom Morgen bis zum Abende hin ereignet hatte. Gen Mitternacht aber erhob er sich auch vom Tische, dankte Mir für alles aufs inbrünstigste und bat Mich, daß Ich am Morgen ihm gestatten möchte, Mich vor Meiner Abreise noch einmal zu besuchen und eine gute Strecke Weges zu begleiten.
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Ich aber sagte zu ihm: ,,Freund, du kannst tun, was du willst, und was deine wahre und lebendige Liebe zu Mir tut, ist allzeit wohlgetan! Doch du wirst morgen schon sehr früh wichtige Dinge zu tun und zu schlichten bekommen, die sich schwer werden aufschieben und überlegen lassen; daher nehme Ich deinen Willen, Mich am Morgen noch einmal zu besuchen und eine Strecke weit zu begleiten, fürs Werk an.
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Ich Selbst aber werde am frühen Morgen mit Meinen Jüngern Mich auf den Weg nach Jericho machen, um nach dem Untergange an Ort und Stelle zu sein. Du meinst freilich wohl, daß dieser weite Weg sich auf eine natürliche Weise in einem Tage wohl nicht werde zurücklegen lassen. Ich aber sage es dir, daß bei Mir alle Dinge möglich sind. Es ist morgen freilich wohl ein Sabbat, an dem ein Jude auch nicht reisen sollte. Ich aber bin ein Herr auch über den Sabbat und sage es dir, daß ein jeder Mensch auch an einem Sabbat Gutes wirken kann und soll! Ich aber will dadurch den Sabbat nicht irgend aufheben; doch der Juden alte Sabbatsträgheit hebe Ich auf, und Meine Jünger sollen denn auch an jeglichem Sabbate tätig sein in Meinem Namen! Denn durch die Trägheit am Sabbat wird Gott eine schlechte Ehre erwiesen.
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Ich sagte dir das, auf daß du auch in dieser Hinsicht den Brüdern Meinen Willen kundmachest, weil einige unter ihnen bei sich noch große Stücke auf des Sabbats Trägheit halten.
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Und so weißt du nun alles, was euch allen vorderhand not tut. So ihr aber bei verschiedenen Gelegenheiten in Meinem Namen lehren und wirken werdet, da denket nicht, wie und was ihr reden und wie ihr ein Werk beginnen und beenden sollet; denn Ich Selbst werde euch stets alles ins Herz und in den Mund legen und wohl erleuchten euren Verstand und stärken euren Mut und Willen! Mit dieser Versicherung kannst du dich nun denn auch voll Trostes zur nötigen Leibesruhe begeben, auf daß du morgen unverdrossen wirken kannst."
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Nach diesen Meinen Worten begab sich nach einem nochmaligen herzlichsten Gruße an Mich und Meine Jünger Roklus mit Liebetränen in den Augen aus der Herberge in die Burg, und wir begaben uns denn auch zur Ruhe.
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Am frühen Morgen verließen wir unsere Ruhestätten und richteten uns zur Abreise.
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Es trat aber der freundliche Wirt zu Mir und bat Mich, daß Ich denn doch vor der Abreise ein Morgenmahl zu Mir nehmen möchte, weil der Weg ein weiter und öder sei, auf dem man eine volle Tagesreise weit keine Herberge antreffe.
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Sagte Ich: ,,Freund, deren bedürfen wir auch nicht; denn Ich Selbst bin die Herberge aller Herbergen! Du hast es gestern zu Mittag gesehen, wie wir alle ohne Deine Küche sicher bestens versorgt worden sind, - und sieh, also kann Ich es denn auch auf dem herbergslosen Wege tun!
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Es werden aber nach unserer Abreise bald Arme eben aus der Gegend um Jericho hier Hilfe suchend in dieser Herberge einkehren; diese bewirte du an unserer Statt, und du wirst dadurch ein Mir wohlgefälliges Werk ausüben!"
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Der Wirt versprach Mir, alles zu tun, wie Ich es allen gesagt und geraten habe, und bat Mich, daß Ich seiner stets gnädig gedenken möchte.
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Und Ich versicherte ihn dessen und sagte: ,,Bleibe du unverwandten Sinnes und Herzens durch die tätige Befolgung Meiner Lehre in Mir, und Ich werde mit Meiner Gnade und Liebe bleiben in dir geistig kräftig und tätig! Amen."
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Darauf traten wir schnell ins Freie und zogen vom Orte ab.

Fußnoten

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