Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 8

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und Seine Widersacher

- Kapitel 143 -

Das Wesen der Elektrizität

Hier stand Raphael auf, ging vor die Türe, wo mehrere Hauskatzen auf eine Maus lauerten, nahm eine zu sich und brachte sie in den Saal.
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Da stellte er sie auf den Tisch und sagte zum Hauptmanne (Raphael): ,,Siehe diese ganz zahme Katze an, deren Haare auch noch den gewissen Schimmer haben! Nimm sie hin, und streiche sie vom Schweife bis zum Kopfe, und wir werden bei dem nun schon schwach gewordenen Lampenlichte sogleich eine Erscheinung bemerken, die euch auffallen wird!"
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Der Hauptmann tat das, und es fingen, besonders in dieser noch höchst elektrizitätsschwangeren Luft, eine Menge blitzheller Funken vom Rücken der Katze ordentlich knisternd zu springen an.
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Da sagte ein Jünger des Johannes, der noch so manchen alten Brocken Aberglauben geheim in seinem Herzen barg: ,,Ja, ja, da sieht man, und die Alten hatten recht, zu behaupten, daß eine alte Katze den Teufel im Leibe hat!"
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Raphael aber sagte: ,,O nein Freund, das sieht man hier wahrlich nicht; aber aus deinen Worten erkennt man, daß du, obwohl ein Jünger des Johannes, für dich doch noch nicht alles Aberglaubens ledig geworden bist! Die gleiche Erscheinung könnte ich dir auch bei andern Tieren und sogar an deinem Kopfe zeigen, und du wirst doch nicht etwa darum behaupten wollen, daß du auch einen Teufel im Leibe hast?"
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Sagte der Jünger: ,,Das glaube und hoffe ich auch nicht; aber woher rührt denn dann das Funkensprühen aus dem Rücken der Katze?"
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Sagte Raphael: ,,Wärest du mit deiner altabergläubischen Rede mir nicht ins Wort gefallen, so hätte ich die Sache nun schon zur Hälfte erklärt. So aber muß ich mit der Weitererklärung erst jetzt fortzufahren anfangen, und daher heißt es Geduld haben; denn auf einen Axthieb fällt kein Baum, außer er wäre von der Stärke eines Strohhalmes nur.
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Seht, diese Funken kommen nicht etwa aus dem Leibe der Katze zum Vorschein, sondern nur von der Oberfläche ihrer Haare, an welcher sich das luftnaturgeistige Feuer gewisserart gern anklebt, um für euch in dieser Richtung verständlich zu reden. Dieses luftnaturgeistige Feuer wollen wir das sonst schlummernde, aber durch gewisse Umstände leicht wachzurufende, in die wirkende Erscheinlichkeit tretende und den alten Ägyptern, Phöniziern und Griechen wohlbekannte Elektron oder elektrisches Feuer nennen.
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Dieses Feuer ist das eigentliche Lebenselement der Luft, durch das aus ihr am Ende die ganze Erde selbst und alles, was auf ihr und in ihr ist, lebt und sich zu Wesen gestaltet, sein natürliches Leben erhält sowie auch dessen Hauptnahrung. Doch in der gewissen Ruhe der Luft, des Wassers, der Mineralien, der Pflanzen, der Tiere und der Menschen entwickelt es sich nicht, sondern ruht auch so untätig mit, und solch eine elektrische Ruhe könnte man füglich den Tod der Materie nennen.
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Dieses Feuer erfüllt aber den ganzen endlosen Schöpfungsraum Gottes und macht in seiner völligen Ruhe den Äther aus, in dem alle die zahllosen großen Weltkörper herumschwimmen, wie allenfalls die Fische im Wasser. Würden die Weltkörper in dem endlos großen Schöpfungsund somit Ätherraume irgend auf einem Punkte ohne alle Bewegung weder nach vor- noch nach rückwärts, also in voller Ruhe stehenbleiben, so würden sie bald wie ein toter Leichnam verkümmern, vermodern und sich ganz auflösen und in den ruhigen Äther übergehen. Darum aber hat schon der Schöpfer mit Seiner Weisheit und Macht dafür wohl gesorgt, daß alle die zahllos vielen Weltkörper sich in einer steten und sehr vielfachen Bewegung im großen Ätherraume befinden, denselben fort und fort im hohen Grade beunruhigen und somit zur tätigen Erwachung nötigen.
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Um euch aber das große Wie klar darzustellen, würde uns hier zuviel Zeit rauben, und ihr könnet das alles, genauest erklärt vom Herrn Selbst, von allen Seinen Jüngern vernehmen, die allein in die großen Schöpfungsgeheimnisse eingeweiht sind. Wir wollen uns denn nur bei dieser unserer Erde so im allgemeinen ein wenig näher umsehen!
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Sehet, diese atmosphärische Luft, in der wir hier atmen und naturmäßig dem Leibe nach leben, reicht über die feste Oberfläche der Erde nach eurem Denken in die Höhe nur etliche Stunden Weges weit hinaus! Auf dieser Luftoberfläche ruht dann schon der gewisserart tote und somit ganz widerstandslose Äther.
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Die Erde aber, um ganz wahr und richtig zu reden und nicht nach der alten, höchst unrichtigen Art der alten und blinden Astrologen und Astronomen und Jahresrechner zu denken, bewegt sich in - sage - 365 Tagen und einer kleinen Zeit darüber um die große Sonne, und dazu noch in etwa 24 Stunden und etwas Kleines darüber um ihre gewisserart eigene Mittelpunktachse, was euch die Jünger auch alles noch näher erklären werden; denn nun genügt es, daß ich euch nur auf die sehr rasche Bewegung der Erde in ihrer weiten Bahn um die Sonne aufmerksam mache. Wenn ihr das nun mit eurem Verstande auch noch nicht einsehen könnet, so könnet ihr es mir aber vorderhand doch glauben, daß sich die Erde, durchschnittlich angenommen, in einer Stunde Zeit wohl bei 5760 Stunden Weges in der weiten Kreisbahn vorwärtsbewegt und dazu auch noch um ihre eigene Achse, besonders am Äquator, den ihr die glühende Sonnenlinie nennet, in einer Stunde Zeit eine Vorrückung von ungefähr 474 Stunden Weges macht.
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Ihr könnet aus diesen euch nun angegebenen Bewegungsraschheiten der Erde schon ersehen, daß allein dadurch die um die Erde ruhenden Äthergeister schon in eine ganz bedeutende Unruhe und aus ihr hervorgehende Tätigkeit versetzt werden. Dadurch wird die die Erde umgebende Luft zunächst von ihnen fort und fort gesättigt, und durch die Luft dann die ganze feste Erde selbst und alles, was auf ihr ist.
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Zu den beiden euch gezeigten Bewegungen gesellt sich noch die noch um gar vieles raschere Bewegung des Lichtstrahles aus der Sonne, durch die die Äthergeister auch im hohen Grade beunruhigt und in großen Massen zur Erde herabgetrieben werden. Dadurch geschieht es aber, daß besonders in manchen Frühjahrs-, Sommer- und Herbsttagen die Luft der Erde zu sehr gesättigt wird, und durch sie auch die Erde und mit ihr ihre Bewohner. In solchen Tagen wird es dann gewöhnlich schwül, und Menschen, Tiere und Pflanzen fühlen eine Abmattung, werden träge und sehnen sich mehr nach Ruhe denn nach irgendeiner Tätigkeit.
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Und sehet, dieses Gefühl rührt eben von den schon in einem großen Maße vorhandenen Äthergeistern in der Luft und in der Erde her, weil, wie schon gezeigt, diese Geister den ewig gleich vorwiegenden Hang zur förmlichen Todruhe haben, obschon sie in sich nicht tot sind!
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Durch solche genötigte Anhäufung aber fangen diese besagten Äthergeister stets mehr und mehr an, einen sie belästigenden Druck zu fühlen, und fangen darum auch an, sich zu regen, um sich des Druckes zu entledigen, um sodann wieder zu ihrer süßen und behaglichen Ruhe zu gelangen. Dieses Regen gibt sich durch die Winde zuerst kund, welche dann um so heftiger werden, wenn der gewisserart übersättigte Erdkörper seine inneren, noch ungegorenen Naturäthergeister herauf auf die Oberfläche der Erde und in deren niederere Luftschichten zu treiben anfängt.
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Aus dieser Durcheinandermengung der oberen und unteren Äthergeister in der Erdluft entstehen dann stets dichtere Nebel und Wolken; deren zunehmende Schwere belästigt die Äthergeister noch stets mehr, und diese fangen an, dahin einen Ausweg zu suchen und zu nehmen, wo sie den geringsten Widerstand finden, und diese Flucht der stets mehr gedrückten Äthergeister, die sich in ihrer Gedrücktheit denn auch mit den schon dichteren Geistern der Erdluft gewisserart unwillkürlich verbinden, erzeugen den heftigsten Sturmwind, der durch seine fortströmende Gewalt Bäume und Häuser zerstört und das Meer zu berghohen Wogen aufwühlt.
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Wenn aber trotz solcher Flucht die beschriebenen Äthergeister sich in einem Hintergrunde einer Erdgegend noch gleichfort mehr und mehr anhäufen, was ihr durch das stets Schwärzer- und Dichterwerden der Wolken wohl merken könnet, so wird ihnen solch ein Druck unerträglich, und sie gehen dann in einer Art Grimmwut aus ihrer Trägheit plötzlich in die größte Tätigkeit über, und diese ihre größte Tätigkeit ist dann das zerstörende Feuer des Blitzes, der nahezu mit der Schnelligkeit des Gedankens aus der ihm zu lästigen Wolke weit hinfährt mit einem großen Getöse und alles, was ihm in den Weg tritt, mit unwiderstehlicher Gewalt zerstört. Die Erd- und Luftgeister aber werden bei dieser Gelegenheit wie durch gewaltigste Stöße derart aneinandergedrängt, daß sie sich notgedrungen ergreifen müssen, dichter und dichter und materiell schwer werden und entweder als ein starker Regen oder, wenn es sehr grimmig zugeht, auch als Hagel zur Erde fallen.
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So aber die reinen Äthergeister, wie es ehedem der Fall war, durch die unreinen Erdäthergeister weithin zu sehr beleidigt werden, so steigern sie ihre Tätigkeit auch bis auf den höchsten Kulminationspunkt. In diesem Falle zerstören sie die Erdäther- und Luftgeister durch ihre allgemeine Feuertätigkeit, und es kommt da bei solchen selteneren Gelegenheiten weder ein Regen noch ein Hagelfall zum Vorschein."

Fußnoten