Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 6

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und die Tempelpriester
(Ev.Joh. Kap.5)

- Kapitel 69 -

Die göttliche Liebe, ihre Fürsorge und Weisheit

1
(Der Herr:) ,,Wahrlich, Ich sage dir: Wer Mein Wort hört, es als Wahrheit annimmt und treu danach lebt und handelt, der wird hinfort keinen Tod mehr fühlen noch schmecken! Aber wer Mich nur so als eine wohl gute Beute neben der Welt gleichschrittig einherziehen will, der wird bis zu seinem diesweltlichen Ende wenig des geistigen Lebenstrostes in sich verspüren, und jenseits wird sich dann erst klar zeigen, was bei ihm das Übergewicht hatte. Denn wer mehr Welt in sich hat, der wird sehr zu tun haben, um nur einmal das Gleichgewicht herzustellen, und Ich Selbst werde noch gar lange nicht in seinem Hause zu Gaste sitzen und bei Ihm Meine Ruhe nehmen.
2
Du aber, der du nun das weißt, sei guten Mutes, und denke dir, daß man mit einem Hiebe keinen voll ausgewachsenen Baum umhaut, und du wirst Ruhe finden in deinem Gemüte! Du brauchst von nun an bloß nach Meinem Worte zu handeln, und dir wird das andere, was du suchest, schon zur rechten Zeit hinzugegeben werden.
3
Sorge dich auch nicht so sehr um dein Haus, und was die Deinen essen und trinken werden; denn das tun nur die Weltmenschen und die Heiden, die von Gott und respektive von Mir nichts wissen! Suche nach Meinem Worte nur allein das Reich Gottes und seine lichtvollste Gerechtigkeit, die da vor allem besteht in der Liebe zu Gott und zum Nächsten, so wird dir alles andere ganz frei hinzugegeben werden!
4
Siehe an die Blumen auf dem Felde, die nichts arbeiten und auch nichts ernten, und der Vater im Himmel sorget dennoch also für sie, daß sie ernährt werden und dazu am Ende noch um vieles herrlicher bekleidet sind, als je Salomo in seiner höchsten Königspracht bekleidet war.
5
Wenn aber Gott schon für das Gras also sorgt, das heute wächst und morgen abgemäht und nach einer alten Sitte in Bündeln getrocknet und in dem Ofen zu Asche verbrannt wird, um wieviel mehr wird Gott erst für jene Menschen sorgen, die Ihn lieben und Seine Gebote halten!
6
So aber schon die Menschen, die zumeist nun arg und böse sind, ihre Kinder lieben und ihnen möglichst viel Gutes erweisen, um wieviel mehr wird der allgütigste Vater im Himmel das denen tun, die Er als würdig für Seine Kinder befunden hat! Oder hast du je von einem Menschen vernommen, der mit vieler und wahrer Weisheit begabt war, daß er grausam und unerbittlich hart gegen seine Nebenmenschen oder gar gegen seine Kinder gewesen wäre?!
7
Es ist seit Menschengedenken bekannt, daß ein weiser Mensch auch ein guter Mensch ist und allen Menschen Gutes will. Nur die Weisheit gab den Menschen Gesetze, durch deren leichte Beachtung sie alle vollauf glücklich werden könnten; sie sanktionierte die Gesetze nur der bösen und eigensinnig- ungehorsamen Menschen wegen, damit die guten Menschen ein Mittel in ihren Händen hätten, die bösen Narren zum Guten mit Gewalt anzuhalten, so die sanften Ermahnungen nichts fruchteten. Also ist auch die Sanktion der Ordnungsgesetze ein Akt der Liebe und Erbarmung aus der Weisheit.
8
Wenn aber schon eine volle Weisheit der Menschen nur Gutes wirkt, und die unweisen Menschen zum wahren Glücke des Lebens lenkt, um wieviel mehr die allerhöchste und tiefste Weisheit Gottes!
9
Daß sie wider ihre eigene Ordnung, von der das Bestehen aller Kreatur abhängt, nicht wirken kann und auch ewig nie wirken wird, das muß ein jeder nur einigermaßen weise Mensch gar wohl begreifen, weil dadurch die Existenz und das Glück aller guten und seligen Wesen gefährdet würde. Aber die höchste Weisheit will auch die widerspenstigen Geister und Wesen zum Guten und Wahren bringen und hat zu dem Zwecke die tauglichsten Mittel gestellt, die dem verstockten Sünder freilich wohl nicht wie Milch und Honigseim schmecken werden, - aber es wird dennoch stets von seinem Willen abhängen, sie zu ändern, wenn er wollen wird.
10
Und also steht es denn auch schon hier. Alles hängt von dem ernsten Wollen des Menschen ab; so er sich ernstlich bessert und volltrauig Gott bittet um etwas Rechtes und Gutes immer in Meinem Namen, so wird es ihm gegeben werden nach dem Maße seiner wahren Besserung und seines Glaubens und Vertrauens. Und du kannst nun mit solcher Meiner allerwahrhaftigsten Verheißung denn auch vollends zufrieden sein.
11
Wer dies alles wohl bedenkt und danach tut, der wird in allem ganz glücklich sein und vor des Leibes Tode keine Angst und Furcht mehr haben, so er auch zuvor ein großer und grober Sünder gewesen ist. Denn Gott, der Vater im Himmel, hat Mich ja nur um der Sünder und nicht um der Gerechten willen in diese Welt gesandt, und wie Mich der Vater gesandt hat, ebenso werde auch Ich euch zu den Sündern senden; denn nur die Kranken bedürfen des Arztes, und nicht die Gesunden. - Bist du nun ganz im klaren?"
12
Sagte der Wirt: ,,Oh, wer sollte da nun noch im unklaren sein?! - Aber nun fängt der Tag sich auch schon ein wenig zu neigen an. Was sollen wir nun anfangen?"
13
Sagte Ich: ,,Das hängt nun von dir ab; denn für heute, morgen und übermorgen werde Ich gar nichts bestimmen. Hast du aber irgend etwas, so sage es, und Ich werde sehen, was da zu tun sein wird!"

Fußnoten