Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 6

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und die Tempelpriester
(Ev.Joh. Kap.5)

- Kapitel 45 -

Urteile des Volkes über die Rede des Herrn (Ev. Joh. 6, 59-64)

Da Ich solches geredet in einer Schule zu Kapernaum (Joh.6,59), so waren natürlich nebst Meinen nun vielen Jüngern und nebst der großen Menge Mir von Jerusalem gefolgten Volkes auch noch eine Menge Juden zugegen, und so machte diese auch von Meinen ersten Jüngern nicht verstandene Lehre vieles und wunderliches Aufsehen und gab zu vielen Disputationen Anlaß.
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Einige sagten: ,,Er kann da seines Leibes Fleisch und Blut nicht gemeint haben."
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Andere wieder sagten: ,,Ja, was anderes sollen wir denn darunter verstehen? Wenn er ein Weiser ist und das Volk belehren will - in einer öffentlichen Schule auch noch dazu -, so rede er zu den Menschen also, daß sie ihn verstehen können; denn wir Menschen sind nun einmal Menschen und keine Geister, und ein rechter Weiser muß das wohl wissen und klar einsehen, mit welchen Zuhörern er zu tun hat. Aber das war ja eine derart unsinnig harte Lehre, die wahrlich kein menschlich vernünftiger Mann anhören kann! (Joh.6,60) Uns hat es nur gewundert, wie ihn viele so lange haben anhören können. Hätte er diese Lehre in der indischen Zunge vorgetragen, so hätten wir den gleichen Nutzen davon gehabt!"
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Sagten wieder die Gemäßigteren: ,,Das ist vorderhand wohl wahr, aber wir sind denn doch der Meinung, daß dahinter ganz etwas anderes steckt, und daß er vielleicht nur geflissentlich also geredet hat, um unsere Seelen in ein regeres und tieferes Denken zu nötigen, - und so wir ihn um eine nähere Aufklärung dessen bäten, vielleicht gäbe er sie uns?!"
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Sagten die andern: ,,Haben wir das etwa nicht getan?! Als er uns näher hätte erklären sollen, wie er denn, als ein wahres Brot vom Himmel herkommend, zu verstehen sei, da kam er dann gar auf sein eigenes Fleisch und Blut, das man essen und trinken solle, um das ewige Leben zu bekommen! Das sind entweder geflissentlich so artig gegebene Rätsellehren, die kein Mensch je verstehen soll, oder der sonst gute Mensch hat sich mit uns auch einmal einen Scherz erlaubt. Sei ihm nun aber, wie ihm wolle, so kann eines wie das andere für uns keinen Wert haben! Wer aber so gesunder Vernunft ist wie wir, der folge uns und gehe seine Wege!"
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Darauf gingen viele aus der Schule, und es blieben nur noch die vielen Jünger, wie natürlich auch die zwölf erwählten Apostel; denn diese harrten noch auf eine nähere Erklärung. Aber unter sich murrten auch diese und sagten: ,,Es ist doch sonderbar mit Ihm! Heute hätte Er mit einer klaren und der Menschenvernunft angemessenen Lehre Tausende zu festen Anhängern Seiner Lehre machen können; so aber hat Er Sich auf langehin geschadet! Denn wer wird Ihn von nun an noch länger anhören und ertragen können?!"
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Auch die Judgriechen sagten unter sich: ,,Das ist ein gewaltiger Sprung und Unterschied zwischen den Lehren in Bethania und nun dieser hier! Die Juden, die nun fortgegangen sind, haben die Sache, wie sie nun steht, ganz richtig beurteilt. Aber vielleicht wird Er Sich später einmal darüber doch noch klarer ausdrücken, - und jetzt sind die alle weg, die Ihn am Berge zu einem Könige haben machen wollen, und so wird Ihn jetzt weniger mehr etwas behindern, mit uns ein offenes Wort zu reden."
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Da Ich aber das bei Mir wohl merkte, daß sich darob auch viele Jünger ärgerten und untereinander murrten, so sagte Ich zu ihnen: ,,Wie mag denn euch das ärgern?! (Joh.6,61) Sagte Ich denn nicht zu einem Meiner Jünger, daß diese Menschen noch lange nicht reif sind zur inneren Aufnahme des Reiches Gottes?! Ich aber habe nun allen einen guten Stoß versetzt, der sie nun viel beschäftigen und sie reifer machen wird für die Folge. Denn Ich muß Mir die Menschen ja erst zurichten, damit sie in der Folge die tieferen Geheimnisse des Reiches Gottes desto leichter sollen zu fassen imstande sein. Ich frage euch nun nur, was ihr denn dann dazu sagen werdet, so ihr Mich als den nun vor euch seienden Menschensohn wieder dahin auffahren sehen werdet, wo Er von Ewigkeit zuvor war?" (Joh.6,62)
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Sagten die Jünger: ,,Ja, ja, das kann alles sein und wird auch sicher sein; denn dafür sprechen Deine zu wunderbaren Zeichen. Aber daß man zur Gewinnung des ewigen Lebens, Herr und Meister, Dein Fleisch essen und Dein Blut trinken soll, das ist doch selbstverständlich ein Etwas, das nach der Art Deines Vortrages rein unausführbar ist! Uns allen liegt sicher sehr viel daran, dem Tode zu entgehen - und wenn es sich nur allein um das sofortige Seelenleben handelt, weil der Leib ohnehin Erde und Staub ist, der schwerlich je wieder belebt wird -; aber wenn solches nur auf Unkosten Deines Leibesfleisches und -blutes möglich ist, das ohnehin nur für sehr wenige hinreichen würde, so verzichten wir auch auf das ewige Leben der Seele und wollen so als ehrliche Menschen unser Leben für ewig auf dieser Erde beschließen. Verstehst Du aber etwas anderes darunter, so würdest Du wahrlich wohl daran tun, so Du uns darüber ein näheres Lichtlein gäbest. Wenn Du jüngst einmal gar wieder dahin auffahren wirst, von wo Du nach Deiner Aussage gekommen bist, wo und wie wird man denn dann Dein Fleisch und Blut haben können? Also, mit dieser heutigen Lehre ist es ohne eine nähere Beleuchtung offenbar vollkommen nichts!"
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Sagte Ich: ,,Habe Ich denn nicht gesagt, daß für die Tauben schwer zu predigen und für die Blinden schwer zu schreiben ist?! Ist es denn nicht nur der Geist, der lebendig macht, während das Fleisch nichts nütze ist?! Die Worte aber, die Ich zu euch geredet habe, sind Geist und Leben und nicht ein irdisch Fleisch und Blut. (Joh.6,63)
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Aber Ich sage es euch nun auch ganz offen, daß es mehrere unter euch gibt, die entweder keinen oder nur einen sehr geringen Glauben haben, und es gibt sogar unter Meinen ältesten Jüngern noch welche, die Ich vom Anfange kannte, daß sie wenig Glauben hatten, und einer darunter ist gar ein Geizhals, ein Dieb und ein Verräter!" (Joh.6,64)

Fußnoten