Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Stadt am Nebo
- Kapitel 184 -
Der Zweck des Kampfes in der Natur
1
() ,,Deine Frage besteht aber eigentlich darin: warum Ich solche Feindseligkeiten auf einem Weltkörper, wie diese Erde einer ist, zulasse. Und Ich sage dir darauf, daß es außer dieser Erde eine zahllose Menge von viel größeren Erdkörpern gibt, und du wirst auf ihnen entweder gar keine oder nur höchst wenige der diesirdischen Feindseligkeiten unter den Kreaturen antreffen.
2
Ja, warum denn das gerade auf dieser Erde? Und Ich sage dir: Weil eben die Menschen dieser Erde ihrer Seele und ihrem Geiste nach also gestellt sind, daß sie Kinder Gottes werden können, wodurch sie dann eben dasselbe vermögen, was Ich Selbst vermag, darum es denn auch schon zu den Alten ist gesagt worden durch den Mund der Propheten: ,Ihr seid Meine Kinder und somit Götter, wie Ich, als euer Vater, Gott bin!`
3
Um aber eine Seele so zu stellen, so muß sie, wie man zu sagen pflegt, nach einer langen Reihe von Jahren aus einer Unzahl von Seelenpartikeln aus dem Reiche aller Kreaturen auf dieser Erde gewisserart zusammengefügt werden, und es ist dieses Zusammenfügen der oft endlos vielen Kreaturseelen eben das, was die alten Weisen, die davon wohl Kenntnis hatten, die ,Wanderung der Seelen` nannten.
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Die äußeren materiellen Formen der Kreaturen verzehren sich wohl gegenseitig, dadurch aber werden viele in den Kreaturen wohnende Seelen frei, und es vereinigen sich die gleichartigen und werden in eine nächste, höhere Stufe wieder in eine materielle Form eingezeugt, und so fort bis zum Menschen.
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Und wie es mit der Seele geht, so geht es auch mit ihrem jenseitigen Geiste, der der eigentliche Erwecker, Fortführer, Bildner und Erhalter der Seelen ist bis zur Menschenseele, die dann erst in ihre volle Freiheitssphäre tritt und sich selbst in der moralischen Hinsicht weiter fortzubilden imstande ist.
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Wenn die Seele sich bis zu einem gewissen Grade der geistigen Vollkommenheit durch sich selbst erhoben hat, dann erst vereinigt sich ihr jenseitiger Licht- und Liebegeist mit ihr, und der ganze Mensch beginnt von da an, Gott in allem ähnlicher und ähnlicher zu werden; und wird dann der Leib von der Seele genommen, so ist sie dann schon ein vollkommen gottähnliches Wesen und kann aus sich heraus alles ins Dasein rufen und auch weise erhalten.
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Das, was Ich dir jetzt gesagt habe, findet aber nur auf dieser Erde statt und auf keinem andern Weltkörper sonst in solch überschwenglicher Fülle wie eben auf dieser Erde, und wer Verstand hat, der verstehe es aus dem Grunde: Weil diese Erde eben Meinem Herzen entspricht, Ich Selbst aber auch nur ein Herz und nicht mehrere Herzen besitze, so kann es auch nur einen Weltkörper geben, von Mir aus gestellt, der Meinem Herzen und zwar dessen innerstem Lebenspunkte völlig entspricht.
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Das wirst du nun freilich nicht ganz klar einsehen, und wollte Ich das deinem Verstande möglichst klarmachen, so hätten wir über tausend Jahre lang zu tun, bis du Meine innere Weisheit nur ein wenig heller zu verstehen anfingst.
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Wenn aber du eins wirst mit Meinem Geiste in deiner Seele, so wirst du auch in einem Augenblick mehr einsehen und begreifen, als du jetzt selbst auf dem Wege des mühsamsten Forschens in tausend Jahren begreifen und einsehen würdest.
10
Und jetzt, weil Ich gerade da bin und Mir alle Dinge möglich sind, will Ich dir zeigen, was aus der heutigen, von dir gesehenen und beobachteten Jagd in seelischer Hinsicht geworden ist."