Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in zwei weiteren Städten

- Kapitel 153 -

Die Frage der Auferweckung der Gläubigen am Jüngsten Tage

Sagte darauf Simon Juda, auch Petrus genannt: ,,Herr! Du hast zu uns zu öfteren Malen gesagt, daß nur jener Mensch, der an Dich lebendig glaubt und nach Deiner Lehre lebt und handelt, das ewige Leben überkommen wird, und Du ihn auferwecken wirst am Jüngsten Tage! Siehe, Herr, das sind aus Deinem Munde zwei Verheißungen, über die ich selbst trotz Deiner mannigfachen Erklärungen noch nicht völlig klar werden kann.
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Was wird es denn mit den zahllos vielen Menschen für ein Ende nehmen, die von Dir noch lange nichts hören und vernehmen werden? Sind diese nun bloß darum auf der Erde, damit sie durch ihre Leiber den weiten Boden ebendieser Erde für ein allfällig noch besseres Menschengeschlecht düngen?
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Denn bei diesen Menschen kann selbstverständlich keine Auferweckung durch Dich an irgendeinem Jüngsten Tage statthaben, indem sie - ohne ihre Schuld - an Dich unmöglich glauben und nach Deiner Lehre leben können; und dann ist ein Jüngster Tag, an dem Du alle Lebendigen und Toten erwecken willst, immer etwas sehr Hartes und Rätselhaftes in Deiner Lehre, trotz der so manchen Erläuterungen, die Du schon teilweise darüber gegeben hast. Denn bald hat er das Gesicht eines irgendwann einmal kommenden allgemeinen Tages, bald wieder das Gesicht eines speziellen für jeden ins große Jenseits übertretenden Menschen.
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Sei ihm aber, wie ihm wolle, so begreife ich doch nicht, wozu noch eine abermalige Auferweckung für die ohnehin Lebendigen in Deinem Namen notwendig ist.
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Für die eigentlichen Toten dünkte mir eine Auferweckung als notwendig; aber wann und wofür sollen sie nach der Auferweckung noch mehr tot werden, als sie vor derselben waren? Oder soll ihnen erst nach solch einer Auferweckung Dein Evangelium gepredigt werden?
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Siehe, o Herr, darüber gib Du uns endlich eine vollgültige Erklärung, auf daß wir nicht immer heimlich der Meinung sein müssen, Du habest unter tausend Menschen nur einen fürs ewige Leben und die Neunhundertneunundneunzig für den ewigen Tod erschaffen!"
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Und Ich sagte darauf: ,,Höre, du Mein Simon Juda! Ich meine, daß du in diesem Punkte deines fortwährenden Zweifelns selbst im Vollbesitze Meines Geistes nie klar werden wirst! Habe Ich euch doch schon einige Male gesagt, daß Ich euch noch gar manches und gar vieles zu sagen hätte, - aber ihr könntet es jetzt noch nicht ertragen, das heißt mit eurem Verstande begreifen und verstehen; darum werde Ich euch Meinen Geist senden und über euch ausgießen, der wird euch erst in alle Wahrheit und Weisheit leiten!
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Ich darf jetzt vor euch nur ein bißchen mit Meiner Lehre nach oben ausgreifen, und ihr saget: ,Nun hast Du schon wieder Deinen Mund in Gleichnissen und Bildern aufgetan!`, daß ihr sie nicht zu verstehen vermöget, und nennet darum Meine Lehre hart. ,Wer kann sie fassen und begreifen?`
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Wißt ihr denn nicht, daß ihr nun in Beziehung auf Meine Lehre gleich den kleinen, unmündigen Kindern seid, die man mit Milch speist, weil sie noch keine harte und kräftige Speise zu sich zu nehmen und zu verdauen imstande sind?
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So ihr nach Mir ausgehen werdet, zu verbreiten unter den Menschen Mein Evangelium, so werdet ihr dasselbe tun, was Ich nun tue mit euch und mit andern Menschen, mit denen wir zusammenkommen.
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Oder wie gefiele es euch denn, so in einer Knabenschule irgendein hochweiser Schriftgelehrter aufträte und anfinge, Vorträge über die verborgensten Stellen der Propheten vor seiner jungen und schwachen Zuhörerschaft zu halten, - was natürlich keiner seiner Zuhörer verstehen könnte? Müßte der hochweise Schriftgelehrte es sich am Ende nicht gefallen lassen, daß ihm seine Zuhörer zurufen würden und sagen: ,Hochgelehrter und weiser Freund, lehre uns doch zum voraus lieber lesen, zur Not schreiben und rechnen; dann erst siehe du, ob wir von deiner hohen Weisheit etwas begreifen können oder nicht!`?
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Und sehet, eine solche Zurechtweisung müßte Ich Mir von euch selbst gefallen lassen, so Ich im rein himmlischen Lichte euch Mein Evangelium vortrüge! Denn verstehet ihr schon Dinge dieser Welt nicht, die ihr im Notfalle doch mit den Händen greifen könnet, wie würdet ihr erst dann etwas begreifen, so Ich über vollkommen jenseitige und himmlische Dinge mit euch sprechen würde?"

Fußnoten