Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Auf dem Berg Morgenkopf bei Kis

- Kapitel 168 -

Von der Kultur und unseren Schulen. Das Eine, was not tut

Hier tritt ein Pharisäer näher zu Mir und sagt: ,,Herr und Meister! Das ist alles sehr schön, gut und wahr, und es läßt sich dagegen nichts einwenden. Aber so die Menschen all die Stoffe, die die Erde ihnen so reichlich bietet, nicht sammeln und nach rechter Kunst verarbeiten, so wird die Erde bald als eine Wüste dastehen, und es wird auf ihr weder eine noch irgendeine andere Kultur erschaulich sein. Müssen nicht Häuser sein und Schulen aller Art? Nehmen wir das weg, dann wird die Menschheit in kürzester Zeit in einem vollends tierischen Zustande sich befinden. Man kann also die Welt denn doch nicht völlig auf die Seite setzen, solange man ein Bürger der Materie ist!?"
2
Sage Ich: ,,Eure Schulen sind gerade dazu tauglich, um schon in den zarten Gemütern der Kinder allen Geist zu töten, und es wäre deshalb wenig schade um sie, so sie gänzlich eingingen; denn wahrlich sage Ich euch: So die Welt euer Lehrer ist, was Geistiges wollt ihr dann von ihr erlernen?
3
Wer immer nicht im Herzen gelehrt wird von Gott, der bleibt in der Nacht der Welt, und das Licht des Lebens wird ihm ewig ferne bleiben!
4
Wem aber nicht leuchtet das wahre Licht des Lebens von Gott ausgehend, der ist tot, und hätte er von der Welt auch alle Weisheit der Engel erlernt! Wie lange wohl wird sie ihm dienen?
5
Bleibet daher in Mir, so werde Ich in euch verbleiben, und die Weisheit der Himmel wird eure Herzen lebendig erfüllen für ewig! Fasset und begreifet ihr solches?"
6
Als der Pharisäer solche Belehrung aus Meinem Munde vernommen hatte, sprach er ganz düsteren und ernsten Angesichts: ,,O große, heilige, mit den Händen zu greifende Wahrheit! Wie herrlich, wie groß bist du! Wie glücklich könnten alle Menschen auf dieser Erde sein, so sie in solcher heiligen Wahrheit wären und ihren Lebenswandel danach einrichten! Aber, o Herr, ein übergroßes Aber! Solange noch ein Tropfen von der Erde bestehen wird, oder solange Menschen diese Erde bewohnen werden, wird unter ihnen Habsucht, Neid, Geiz, Hochmut und die alles verderbende Herrschsucht sein, lauter Dinge aus dem Fundamente der Hölle; und auf solchem Boden wird solche Wahrheit, die wohl ungezweifelt aus den Himmeln ist, dennoch nie Wurzel fassen und wird von all den tausendmal tausend Jüngern der Hölle bis zum letzten Buchstaben verfolgt werden! Was nützt dann all solche himmlische Wahrheit?!
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Die Menschheit zum allergrößten Teile muß vertilgt, eine neue auf die Erde gesetzt und diese von der Wiege an in solcher Wahrheit erzogen werden, dann lassen sich Früchte erwarten, die für die Himmel taugen; aber wie die Menschheit jetzt bestellt ist, ist sie für die Hölle zu schlecht, geschweige für solche Wahrheiten aus den obersten Himmeln!
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Wenn Du auch die Absicht hast, eine kleine Gemeinde zu stiften, die in all dieser rein himmlischen Weisheit und Wahrheit bestehen und großwachsen soll, so wird sie sich doch allenthalben unter reißenden Wölfen befinden, die, wenn sie ihr schon geistig nichts werden anhaben können, sie irdisch unausgesetzt beunruhigen und ängstigen werden, und sie wird sich in ihrer Reinheit nie zu erheben imstande sein; und wer weiß es, außer Gott, wie nach längeren Zeitläufen die Nachkommen der reinen Gemeinde aussehen werden?!
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Menschen sind und bleiben Menschen, heute Engel, morgen Teufel, und es ist also auch den Besten nicht zu trauen!
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Jehova führte doch sichtbar die Kinder Israels aus Ägypten; sie sahen Ihn Tag und Nacht; in der Wüste, wo Er ihnen die Gesetze gab, ernährte Er sie wunderbar durch volle vierzig Jahre. Da regnete es von Wundern über Wunder! - Und man schlage nach in der Geschichte, mache einen Blick auf unsere gegenwärtigen Lebens-, Religions- und anderen Freundschaftsverhältnisse und schaue sich so die einstigen Gotteskinder an, und man wird keine Spur von dem mehr finden, was sie einst waren!
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Darum sage ich und behaupte fest, ohne darum Deiner Liebe und Weisheit nur im geringsten vorgreifen zu wollen: Es ist ewig schade um solche Deine Weisheit und solche Taten; denn die Menschen sind ihrer ewig nicht wert! Feuer und Schwefel vom Himmel, ja, dessen sind sie wert, aber ewig nimmer solch einer unermeßlichen Gnade! Ich rede nur hier also; denn da glaube ich, daß unser kein Verräter lauert. Kommen wir aber wieder hinab, so will ich schweigen wie ein Grab! Sage mir, o Herr und Meister, habe ich recht? Ist es so oder nicht?"
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Sage Ich: ,,Du hast irdisch genommen ganz recht; es ist also und wird auch also werden. Aber das alles kann und darf Mich nicht abhalten, der Welt die Wahrheit aus den Himmeln zu verkünden!
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Denn soll die Welt gerichtet werden, so muß ihr das zuvor gegeben werden, was sie in sich selbst richten wird und richten muß, nämlich: die Wahrheit aus den Himmeln, die nun durch Mich in diese Welt kommt und in dieser Welt, wenn auch allzeit verfolgt, bleiben wird.
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Deine Meinung ist gut und voll Rechtes der argen Welt gegenüber; aber zwischen Gott und den Menschen dieser Erde bestehen ganz außerordentliche Verhältnisse, von denen niemand weiß denn der Vater allein und der, dem es der Vater offenbart.
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Doch nun nichts weiter mehr von dem! Es wird nun schon Abend, - und es wird kalt auf dieser Höhe, darum wollen wir uns in das Innere der Hütten begeben! Es sei also!"

Fußnoten