Gottes Neue Offenbarungen

Bischof Martin

Die Entwicklung einer Seele im Jenseits

- Kapitel 167 -

Der Herr und Uhron, der Sonnenweise. Uhrons Bekehrung und gute Antwort. Martins anerkennende Worte über Uhrons Rede

Nun komme Ich herzu und rede: ,,Uhron, sage, geht die Pforte dieses Hauses schwer oder leicht auf? Geht sie leicht, so führe uns hinein. Geht sie aber schwer, da laß Mich die Probe machen, auf daß Ich sehe, wie schwer sie geht!"
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Spricht der Weise: ,,Höchst erhabenster Freund aller Engel und Menschen! Mir kommt vor, Du bist nicht einer, der da suchte die Weisheit bei den Menschen. Denn alle unsere Weisheit ist ja ohnehin Deine Gabe an uns, und alle unsere Einrichtung ist Dein Werk. Und so meine ich, daß es gar nicht nötig sei, daß ich Dir dartun soll, ob schwer oder leicht die Pforte dieses Hauses aufgehe! Gebiete, was da geschehen soll, und es wird sogleich geschehen!"
3
Rede Ich: ,,Du sagtest, was Ich von dir verlangte. Die Pforte geht leicht auf, daher führe Mich ins Haus! Denn Ich fragte nicht nach der Pforte dieses Wohnhauses, ob sie leicht oder schwer aufginge. Was liegt Mir daran, da es doch ewig in Meiner Macht liegt, Myriaden solcher Häuser in einem Augenblick entstehen und wieder vergehen zu machen!
4
Ich aber stellte die Frage nur an dein Herz, das da ist die rechte Pforte in das Haus deines Lebens. Siehe, diese Pforte geht leicht, und das ist, wohin Ich will, daß du Mich da hineinführen sollst! Du hast Mich schon eingeführt und tatest wohl daran. Nun aber führe uns alle auch in dies äußere Haus zum Zeugnis dessen, was deines Lebens ist, auf daß alle sehen, daß Ich auch ein Herr dieses Hauses und dieser Erde bin!"
5
Spricht der Weise: ,,Du bist der Herr hier wie endlos allenthalben! Dir allein gehört auch dieses äußere Haus ewig. Außer Dir hat niemand ein Recht, darin zu schalten und zu walten nach seinem Belieben. Daher wäre es im höchsten Grade vermessen von mir, so ich Dich als den ewigen, wahrsten Eigentümer dieses Hauses wie dieser ganzen Welt in Dein vollrechtliches Eigentum einführen sollte!
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O Herr, Du ewiger Eigentümer der Unendlichkeit, da Du nun endlich einmal auch in Dein vollstes Eigentum gekommen bist, so führe Du uns als allein rechtlicher Hausvater in dies völlig Dein Haus!"
7
Rede Ich: ,,Du hast wohl und recht geredet, da es also ist, wie du sagtest. Aber Ich habe dich durch Meine Engel ja zu Meinem Sachwalter gestellt und komme nun, mit dir zu rechnen. Da meine Ich, daß es denn doch an dir wäre, Mich als den Herrn in Mein dir anvertrautes Eigentum zu führen?"
8
Spricht der Weise: ,,O Herr, so Du ein Pächter wärst, dann ja! Denn so jemand, der noch nichts besitzt, einen Hof pachtet, muß er wohl füglich vom Sachwalter, der die Sachen kennt, in solch einen Afterbesitz eingeführt werden. Du aber bist ein Besitzer dessen in aller Fülle der höchsten Wahrheit. Es ist Dir kein Atom all dessen unbekannt, was dieses Haus faßt, wie auch meine überschlechte Haushaltung. Darum wirst Du mit mir nicht viel zu rechnen haben, da ich nun nur zu sehr überzeugt bin, daß Dir meine schlechte Rechnung schon seit Ewigkeiten bekannt ist in ihren treulosen Punkten.
9
Daher komme ich noch einmal mit der demütigsten Bitte und sage: Du alleiniger Herr und Vater dieses wie jedes andern Hauses, ziehe Du in Dein vollstes Eigentum ein. Mir aber als Deinem schlechtesten Sachwalter sei gnädig und barmherzig, und züchtige mich nicht nach dem Maße meines sicher argen Verdienstes!"
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Mit diesen Worten fällt der Weise vor Mir auf sein Angesicht und weint zum ersten Male seines Lebens; denn das Lachen wie das Weinen ist den oft sehr schroff-weisen Bewohnern dieser Welt nahezu ganz fremd.
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Ich aber rufe Martin und sage: ,,Martin, wie gefiel dir die Sprache dieses nun völlig bekehrten Weisen?"
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Spricht Martin: ,,O Herr, der hat nun wohl die vollste Wahrheit gesprochen, und zwar so umfassend, daß ich mir ewig nichts Wahreres vorstellen kann.
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Hätten doch die Juden, als Du auf die Erde kamst, so geredet! Da hätte Dich kein Judas verraten und kein Kaiphas und Pilatus kreuzigen lassen. Denn auch dort kamst Du in Dein vollstes Eigentum, aber die Deinen haben Dich nicht erkannt so wie dieser Fremdling nun hier in dieser Welt!
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Aber was geschehen ist, können Menschen nicht mehr ungeschehen machen! Daher vergib, o Du bester Vater, allen, die nicht wissen, was sie tun - zu denen zu gehören auch ich leider die Ehre habe!"
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Rede Ich: ,,Nun gut, Mein Martin, auch du hast recht geredet! Aber nun nehmt diesen Weisen und tragt ihn auf euren Händen vor Mir in das Haus! Es geschehe!"

Fußnoten