Sharing Words
The forum is closed until further notice due to massive abuse
Unser Gott, der uns zu einer ewigen Glückseligkeit in seinem Schoß erschaffen hat.
1. Unser Gott, der uns zu einer ewigen Glückseligkeit in seinem Schoß erschaffen hat, gestattet uns auch gern Erholungen von den Arbeiten und Mühsalen dieses Lebens, da solche Vergnügungen Mittel sind, den Überdruss zu heben, Leib und Seele zu erquicken, und aufs neue zu arbeiten und uns in seinem Dienst zu kräftigen. Indessen verbietet sein heiliges Gesetz uns nicht nur Missbrauch und Sünde, sondern heiligen auch sollen wir nach seiner Absicht sogar das unschuldige und erlaubte Vergnügen. Darum spricht die Schrift: "Es sollen die Gerechten sich freuen", fügt aber alsbald bei: "Vor dem Anblick Gottes." (Psalm 68,4-5) Denn dieser heilige Anblick kann allein uns vor den Fehlern bewahren, die bei Unterhaltungen so leicht unterlaufen.
2. So wie wir jeden Augenblick Atem holen müssen, die natürliche Hitze zu dämpfen, also ist auch die beständige Erinnerung an Gottes heilige Gegenwart uns notwendig, die Glut unserer ungeordneten Neigungen zu dämpfen, die selbst bei dem unschuldigsten Vergnügen uns unaufhörlich zur Sünde reizen. Fordert der Wohlstand von dir, dass du einem Gastmahl, einer häuslichen Unterhaltung oder einem Freudenfest beiwohnst, so stelle dir die Sittsamkeit vor Augen, mit der Maria und Jesus selbst der Hochzeit zu Kana beiwohnten. Ebenso erwäge die Weisheit seiner Worte, wenn er sich herabließ, bei einem Pharisäer zu speisen, und betrachte seinen liebevollen Ernst. Denn Jesus, sprechen die Väter, begab sich dahin nur, uns zu lehren, wie wir sogar unsere Unterhaltungen heiligen sollen.
3. Bedenke, dass die Augen des Herrn immer auf dir ruhen. Er liebt dich, und er hört es mit Wohlgefallen, wenn du ihm oft und wiederholt beteuerst, wie innig du ihn liebst. Sage ihm also mitten unter dem Gewirr, dass du ihn als den Urquell aller Freuden liebst. Gedenke seiner Güte, die das Elend der Menschen durch so freundliche Arzneien mildert. Und der Anblick dieser irdischen Freuden erinnere dich an die Freuden des himmlischen Jerusalems. Also pflegten die Heiligen den Unterhaltungen beizuwohnen, dass sie beim Weggehen von ihnen getrost hätten vor Gottes Richterstuhl erscheinen dürfen. Habakuk 3,18: "Dennoch will ich jubeln über den Herrn, und mich freuen über Gott, meinen Retter."
Mit freundlicher Erlaubnis aus: https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/
Auf weitere gute Unterhaltungen, Josef