Sich Gott mit Ehrfurcht nähern
1
(4:17) Auf deinen Fuß habe acht, wenn du hingehst zum Haus Gottes! Ihm sich nahen, um zu hören, ist besser als das Opferbringen von Toren: Sie wissen nicht, daß sie Böses tun.
2
(5:1) Mit dem Mund sei nicht vorschnell! Dein Herz überstürze sich nicht, Worte zu sprechen vor Gott! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde. Darum seien deiner Worte nur wenige!
3
(5:2) Denn: Im Traum kommt es zu vielen Geschäften, zu törichtem Gerede bei vielen Worten.
4
(5:3) Hast du Gott ein Gelübde gemacht, säume nicht, es zu erfüllen! Denn kein Gefallen hat er an Toren. Was du gelobt hast, erfülle!
5
(5:4) Nichts geloben ist besser als geloben und nicht erfüllen!
6
(5:5) Laß nicht zu, daß dein Mund dich in Schuld bringt! Sage nicht zum Gottgesandten: "Es war ein Versehen!" - Was soll Gott zürnen ob deiner Rede und das Werk deiner Hände vernichten?
7
(5:6) Denn wo viele Träume, da gibt es viele nichtige Worte! - Fürchte Gott!
Die Vergeblichkeit des Reichtums
(Psalm 49,1-20)
8
(5:7) Siehst du den Armen geknechtet und Recht und Gerechtigkeit im Land verletzt, sei darüber nicht verwundert; denn ein Höherer wacht über dem Hohen und noch Höhere über beiden.
9
(5:8) Ein Vorteil für das Land bei all dem ist dies: ein König, der dem Land dient.
10
(5:9) Wer das Geld liebt, hat nie des Geldes genug. Wer den Reichtum liebt, hat nie genug des Gewinns. - Auch das ist eitel!
11
(5:10) Mehrt sich der Besitz, mehren sich auch seine Vertilger. - Was hat der Besitzer davon als das Nachsehen?
12
(5:11) Süß ist des Arbeiters Schlaf, ob er wenig ißt oder viel. Den Reichen aber läßt die Übersättigung nicht zum Schlaf kommen.
13
(5:12) Es gibt ein arges Übel, das ich sah unter der Sonne: Reichtum, von seinem Besitzer zu eigenem Unheil bewahrt.
14
(5:13) Dieser Reichtum geht durch ein Unglück verloren. Hat er einen Sohn, bleibt nichts in dessen Hand.
15
(5:14) Nackt, wie er kam aus dem Mutterschoß, muß er wieder von hinnen. Für seine Mühe trägt er gar nichts davon, das er mitnehmen könnte in seiner Hand.
16
(5:15) Auch das ist ein arges Übel: So wie er kam, ebenso muß er von hinnen. Was hat einer davon, daß er sich müht für den Wind?
17
(5:16) Dazu ißt er sein Leben lang in der Finsternis, in vielem Verdruß, in Leid und in Ärger!
18
(5:17) Siehe, das habe ich als gut, als schön erfunden: daß einer esse und trinke und guter Dinge sei bei all seiner Mühe, womit er sich plagt unter der Sonne, so viele Lebenstage, als Gott ihm gegeben. - Denn das ist sein Anteil.
19
(5:18) Für jeden Menschen, dem Gott Reichtum und Besitz verliehen, ist dies ein Gottesgeschenk: daß er ihm gestattet, davon zu genießen, sein Teil zu nehmen und sich zu freuen bei seiner Mühe.
20
(5:19) Dann grübelt er nicht mehr viel über die Tage seines Lebens; denn Gott hält ihn mit seines Herzens Freude beschäftigt.