Der kommende Bote
(Matthäus 11,7-19; Lukas 7,24-35)
1
"Siehe, ich sende meinen Boten, daß er den Weg bereite vor mir. Plötzlich wird kommen zu seinem Tempel der Herrscher, den ihr herbeisehnt, der Bote des Bundes, nach dem ihr verlangt. - Siehe, er kommt!," - spricht der Herr der Heerscharen.
2
"Doch wer kann den Tag seiner Ankunft ertragen? Wer besteht bei seinem Erscheinen? Denn er ist wie das Feuer des Schmelzers, wie die Lauge der Walker.
3
Er setzt sich, um das Silber zu schmelzen und zu reinigen. Er reinigt die Söhne Levis. Wie Gold und Silber läutert er sie, daß sie darbringen rechte Opfer dem Herrn.
4
Dann wird den Herrn wieder freuen das Opfer Judas und Jerusalems wie in den Tagen der Vorzeit, wie in den früheren Jahren.
5
Ich komme zu euch zum Gericht. Schon trete ich als Kläger auf gegen die Zauberer und Ehebrecher, gegen die Meineidigen und gegen die Bedrücker der Lohnarbeiter und Witwen und Waisen und gegen die, die ohne Scheu das Recht der Fremdlinge beugen," spricht der Herr der Heerscharen.
6
"Denn ich, der Herr, habe mich nicht verändert, und ihr habt nicht aufgehört, Jakobssöhne zu sein.
7
Seit eurer Väter Tagen seid ihr gewichen von meinen Satzungen und habt sie nicht mehr beachtet. Kehrt zu mir zurück, und ich kehre zu euch zurück!," spricht der Herr der Heerscharen. "Ihr fragt:>Wieso sollen wir zurückkehren?<
Beraubt Gott nicht
8
Darf denn ein Mensch Gott betrügen, daß ihr mich betrügt und noch fragt:>Wieso haben wir dich betrogen?' Nun, mit den Zehnten und mit den Abgaben.
9
Mit dem Fluch seid ihr belegt; denn ihr betrügt mich, das ganze Volk.
10
Bringt den ganzen Zehnten ins Vorratshaus, damit sich Nahrung finde in meinem Tempel! Prüft mich doch daran," spricht der Herr der Heerscharen, "ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffne und auf euch Segen im Übermaß herniederschütte!
11
Ich werde euch den Fresser verjagen, daß er euch nicht die Frucht des Ackers vernichte. Der Weinstock im Feld wird nicht fruchtlos bleiben," spricht der Herr der Heerscharen.
12
"Alle Völker werden euch glücklich preisen, daß ihr das Land meines Wohlgefallens seid," spricht der Herr der Heerscharen.
Das Volk beklagt sich heftig
13
"Zu anmaßend gegen mich sind eure Reden," spricht der Herr. "Ihr fragt:>Was reden wir denn untereinander gegen dich?<
14
Nun, ihr sagt:>Gott zu dienen, bringt keinen Nutzen. Welchen Nutzen haben wir denn, daß wir seine Gebote halten? Daß wir in Trauer dahinwandeln vor dem Herrn der Heerscharen?
15
Ja, die Frevler müssen wir glücklich preisen. Den Übeltätern geht es gut. Versuchen sie Gott, gehen sie straflos aus<."
Ein Buch des Gedenkens
16
Als die Gottesfürchtigen sich untereinander berieten, merkte der Herr auf und hörte es, und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, die den Herrn fürchten und seinen Namen verehren.
17
"Sie gehören mir als mein Eigentum an," spricht der Herr der Heerscharen, "am Tag, den ich bereite! Freundlich werde ich umgehen mit ihnen, wie ein Vater umgeht mit seinem Sohn, der bei ihm dient.
18
Dann seht ihr wieder den Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.