Gottes Neue Offenbarungen

Das erste Buch Samuel

Volksbibel 2000

- Kapitel 22 -

Davids vierhundert Männer

(Psalm 57,1-11; Psalm 142,1-7)
1
So machte sich David von dort weg und flüchtete sich in die Höhle Adullam. Als dies seine Brüder und seine ganze Familie erfuhren, kamen sie dorthin zu ihm hinab.
2
Auch sammelten sich um ihn allerlei bedrängte, verschuldete und unzufriedene Leute, und er wurde ihr Hauptmann. Etwa 400 Mann schlossen sich ihm an.
3
Von dort ging David nach Mizpe-Moab und bat den König von Moab: "Dürften nicht mein Vater und meine Mutter bei euch bleiben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat?"
4
So ließ er sie beim König von Moab. Sie blieben bei diesem, solange David auf der Bergfeste war.
5
Als aber der Prophet Gad zur David sagte: "Bleibe nicht auf der Bergfeste! Mache dich auf und gehe ins Land Juda!" -, machte David sich auf und begab sich nach Jaar-Heret.

Saul ermordet die Priester

(Psalm 52,1-9)
6
Als Saul hörte, daß David und die Leute, die bei ihm waren, gesehen worden seien - Saul saß gerade in Gibea, unter der Tamariske auf der Höhe, den Speer in der Hand, während alle seine Diener bei ihm standen -,
7
sagte Saul zu seinen Dienern, die ihn umgaben: "Hört, ihr Söhne Benjamins! Wird der Sohn Isais euch allen wohl auch Äcker und Weinberge schenken, wird er euch alle zu Obersten über tausend und hundert machen,
8
daß ihr euch alle gegen mich verschworen habt und niemand es mir angezeigt hat, als sich mein Sohn mit dem Sohn Isais zusammentat? Niemand von euch hatte Mitgefühl mit mir und sagte es mir, als mein Sohn meinen Knecht zur Feindschaft gegen mich aufwiegelte, so wie es jetzt ist."
9
Der Edomiter Doëg, der beim Hofstaat Sauls stand, nahm das Wort und sagte: "Ich sah, wie der Sohn Isais nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kam.
10
Dieser befragte für ihn den Herrn und gab ihm Verpflegung. Auch das Schwert des Philisters Goliat gab er ihm."
11
Daraufhin ließ der König den Priester Ahimelech, den Sohn Ahitubs, und dessen ganzes Geschlecht, die Priesterschaft von Nob, rufen. Als sie alle zum König gekommen waren,
12
sagte Saul: "Höre, Sohn Ahitubs!" Der antwortete: "Hier bin ich, Herr."
13
Saul fragte ihn: "Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isais? Du gabst ihm Brot und ein Schwert und befragtest Gott für ihn, so daß er als Feind gegen mich auftreten konnte, wie er es nun ist."
14
Ahimelech erwiderte dem König: "Wer ist unter allen deinen Dienern so bewährt wie David? Schwiegersohn des Königs, Oberst deiner Leibwache, geehrt in deinem Haus!
15
Habe ich an dem Tag Gott für ihn das erste Mal befragt? Mitnichten! Möge doch der König seinem Knecht und dessen ganzem Geschlecht nichts unterschieben. Denn dein Knecht hat von alledem auch nicht das geringste gewußt."
16
Doch der König entgegnete: "Du mußt sterben, Ahimelech, du und dein ganzes Geschlecht!"
17
Und der König gebot den Trabanten, die ihn umstanden: "Los! Macht die Priester des Herrn nieder! Denn auch sie haben David geholfen und haben mir keine Mitteilung gemacht, obwohl sie wußten, daß er auf der Flucht war." - Allein die Diener des Königs weigerten sich, Hand anzulegen, um die Priester des Herrn niederzustoßen.
18
Da befahl der König dem Doëg: "Los! Stoße du die Priester nieder!" Und der Edomiter Doëg trat herzu und machte die Priester nieder. Fünfundachtzig Männer, die das linnene Schulterkleid trugen, tötete er an jenem Tag.
19
Die Priesterstadt Nob schlug er mit der Schärfe des Schwertes, Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder, Esel und Schafe mit der Schärfe des Schwertes.
20
Nur ein einziger Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, namens Abjatar, entkam und floh zu David.
21
Abjatar berichtete dem David: "Saul hat die Priester des Herrn ermorden lassen."
22
Da sagte David zu Abjatar: "Ich wußte damals, weil der Edomiter Doëg dort war, daß er es Saul verraten würde. Ich trage die Schuld an all den Menschenleben in deinem Geschlecht.
23
Bleibe bei mir! Fürchte dich nicht! Denn der muß mir nach dem Leben trachten, der dir nach dem Leben trachtet. Bei mir bist du in Sicherheit."