Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 77 -

Am Tag der Bedrängnis habe ich den HERRN gesucht

1
[Dem Chormeister; für Jedutun, ein Psalm von Asaf.] Laut rufe ich zu Gott. Ich muß schreien. Laut rufe ich zu Gott, daß er mich höre!
2
Den Allmächtigen suche ich am Tag meiner Not. Ausgestreckt ist ohne Unterlaß des Nachts meine Hand. Meine Seele läßt sich nicht trösten.
3
Seufzen muß ich, wenn ich Gottes gedenke, sinne ich nach, verzagt mein Herz.
4
Du läßt mich kein Auge schließen. Ich bin verstört. Ich kann nicht mehr beten.
5
Vergangener Tage gedenke ich, erinnere mich der Vorzeit Jahre.
6
Ich sinne des Nachts, grüble in meinem Herzen. Es fragt mein Geist:
7
"Verstößt der Allmächtige für ewige Zeiten? Will er sich nie mehr erbarmen?
8
Ist es für immer zu Ende mit seiner Huld? Gilt seine Verheißung nicht mehr für alle Geschlechter?
9
Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, verschlossen im Grimm sein Erbarmen?"
10
Ich spreche es aus: Dies ist mein Schmerz, daß so anders handelt des Höchsten Rechte.
11
Ich gedenke der Taten des Herrn, bin eingedenk deiner einstigen Wunder.
12
Über all dein Tun grüble ich nach, erwäge deine großen Werke.
13
Erhaben ist dein Walten, o Gott. Wo ist ein Gott, wie Gott? So groß?
14
Du bist der wunderwirkende Gott. Du hast deine Macht den Heiden bekundet.
15
Du hast dein Volk mit deinem Arm erlöst, die Söhne Jakobs und Josefs.
16
Die Wasser sahen dich, o Gott. Die Wasser sahen dich und bebten, es erzitterten die Tiefen.
17
Die Wolken gossen Ströme hernieder. Im Gewölk grollte der Donner. Hin und her zuckten deine Blitze.
18
Horch, deines Wagens Gepolter! Blitze erhellten die Welt. Die Erde wankte und bebte.
19
Durchs Meer ging dein Weg. Dein Pfad durch gewaltige Wasser. Doch niemand erkannte deine Spur.
20
Wie eine Herde führtest du dein Volk, durch des Mose und Aarons Hand.

Am Tag der Bedrängnis habe ich den HERRN gesucht

1
Zum Ende, für Idithun, ein Psalm Asaphs.
2
Ich rufe mit meiner Stimme zu dem Herrn, mit meiner Stimme zu Gott, dass er auf mich merke.
3
Am Tage meiner Drangsal suche ich Gott, strecke meine Hände des Nachts nach ihm aus und täusche mich nicht; meine Seele will sich nicht trösten lassen!
4
Ich gedenke an Gott und freue mich; mühe ich mich sorgend, so verzagt mein Geist.
5
Meine Augen blicken die ganze Nacht hindurch nach Hilfe aus, ich bin voller Unruhe und kann nicht reden.
6
Ich überdenke die Tage der Vorzeit und die längst entschwundenen Jahre erwäge ich
7
und sinne des Nachts in meinem Herzen und sinne beständig nach und härme meinen Geist ab.
8
Wird denn Gott auf ewig verwerfen oder nicht ferner mehr gnädig sein?
9
Oder wird er auf immer sein Erbarmen entziehen von Geschlecht zu Geschlecht?
10
Oder wird Gott vergessen, gnädig zu sein, und in seinem Zorn seine Erbarmungen zurückhalten?
11
Da sprach ich: Nun beginne ich! Diese Änderung kommt von der Rechten des Allerhöchsten!
12
Ich will der Taten des Herrn gedenken, denn ich habe deine Wundertaten im Gedächtnis vom Anfang her,
13
und nachsinnen will ich über all dein Tun und mich vertiefen in deine Taten.
14
O Gott! in Heiligkeit ist dein Weg. Wo ist ein Gott so groß wie unser Gott?
15
Du bist Gott allein, der du Wunder tust; du hast unter allen Völkern deine Macht kund werden lassen.
16
Du hast durch deinen Arm dein Volk erlöst, die Söhne Jakobs und Josephs.
17
Es sahen dich die Wasser, o Gott es sahen dich die Wasser und gerieten in Furcht, erschüttert wurden die Tiefen.
18
Gewaltig war das Rauschen der Wasser. Die Wolken donnerten und deine Pfeile fuhren hernieder.
19
Der Schall deines Donners rollte daher, deine Blitze leuchteten über den Erdkreis, es bebte und erzitterte die Erde.
20
Durch das Meer ging dein Weg und dein Pfad durch große Wasser und deine Spuren erkannte man nicht.
21
Du führtest dein Volk wie Schafe durch Moses und Aaron.