Nehemia betet für sein Volk
(5. Mose 30,1-10)
1
Bericht des Nehemia, des Sohnes Hachaljas. Im Monat Kislew, im zwanzigsten Jahr des Artaxerxes, begab es sich, als ich mich in der Hauptstadt Susa befand,
2
daß Hanani, einer meiner Brüder, mit einigen Männern aus Juda eintraf. Ich erkundigte mich bei ihnen nach den Juden, dem Rest, der der Gefangenschaft entronnen war, sowie nach Jerusalem.
3
Sie berichteten mir: "Die von der Gefangenschaft Übriggebliebenen befinden sich im Land dort in großer Not und Schmach. Die Mauer Jerusalems ist niedergerissen, und seine Tore sind verbrannt."
4
Als ich diese Nachricht vernahm, setzte ich mich nieder und weinte und trauerte tagelang. Ich fastete und betete zum Gott des Himmels.
5
Ich flehte: "Ach, Herr, Gott des Himmels, großer, furchtbarer Gott! Du bewahrst huldvoll den Bund denen, die dich lieben und deine Gebote halten.
6
Laß dein Ohr aufmerken und deine Augen offen sein, um achtzuhaben auf das Gebet deines Knechtes, das ich jetzt Tag und Nacht für die Kinder Israels, deine Knechte, an dich richte. Ich bekenne die Sünden der Kinder Israels, die sie gegen dich begangen haben. Auch ich und mein Vaterhaus haben gesündigt.
7
Wir haben freventlich an dir gehandelt, und die Geboten, Satzungen und Vorschriften, die du deinem Diener Mose anbefohlen hast, nicht gehalten.
8
Gedenke doch der Verheißung, die du deinem Diener Mose gegeben, indem du sprachst: Wenn ihr frevelt, werde ich euch unter die Völker zerstreuen.
9
Doch wenn ihr euch zu mir bekehrt, meine Gebote haltet und befolgt, werde ich euch, und wäret ihr auch bis ans Ende des Himmels zerstreut, wieder von dort zusammenbringen und an die Stätte führen, die ich zur Wohnstatt meines Namens ausersehen habe.
10
Sie sind ja deine Knechte und dein Volk, das du mit deiner großen Kraft und deiner starken Hand erlöst hast.
11
Ach, Herr, laß dein Ohr aufmerken auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, die gewillt sind, deinen Namen zu fürchten! Gib deinem Knecht jetzt Gelingen! Laß ihn bei diesem Mann Gnade finden." - Ich war nämlich Mundschenk beim König.