Gottes Neue Offenbarungen

Die Klagelieder Jeremias

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

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- Kapitel 5 -

Ein Gebet für Wiederherstellung

1
Gedenke, Herr, was uns widerfahren! Schau und sieh unsere Schmach!
2
Unser Erbteil fiel anderen zu, unsere Häuser den Fremden.
3
Wir sind Waisen, des Vaters beraubt, unsere Mütter wie Witwen.
4
Wir trinken um Geld unser Wasser, müssen bezahlen fürs eigene Holz.
5
Wir haben die Bedränger im Nacken, sind matt und finden nicht Ruhe.
6
Wir streckten nach Ägypten die Hand aus, nach Assur, um uns zu sättigen mit Brot.
7
Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr. Ihre Frevel müssen wir tragen.
8
Knechte sind Herr über uns; niemand entreißt uns ihrer Hand.
9
Wir holen uns Brot unter Einsatz des Lebens, bedroht vom Schwert der Wüste.
10
Wie ein Ofen brennt unsere Haut in den Gluten des Hungers.
11
Man schändete Frauen in Zion, Jungfrauen in Judas Städten.
12
Fürsten wurden von ihnen gehenkt, der Greise Würde mißachtet.
13
Jünglinge tragen die Mühle; unter Holzlasten straucheln die Knaben.
14
Am Tor sitzen nicht mehr die Greise; kein Spiel vereint die Jungen.
15
Unseres Herzens Lust ist dahin, unser Reigen in Trauer verwandelt.
16
Vom Haupt fiel uns die Krone; weh uns, daß wir gesündigt!
17
Krank ist unser Herz, trüb ist unser Auge,
18
weil der Zionsberg verödet, auf ihm die Füchse sich tummeln.
19
Du thronst in Ewigkeit, Herr, dein Thron steht für immer.
20
Was willst du uns ewig vergessen, verlassen uns allezeit?
21
Zu dir, Herr, bekehre uns! Wir kehren zurück. Wie einstens mache neu unsere Tage!
22
Oder hast du uns völlig verworfen? Zürnst uns über alle Maßen?

Ein Gebet für Wiederherstellung

1
Gedenke, o Herr! was uns widerfahren, schau und siehe unsere Schmach!
2
Unsere Erbe ist Fremden zuteil geworden, unsere Häuser Ausländern.
3
Wir sind Waisen geworden ohne Vater, unsere Mütter Witwen gleich.
4
Unser Wasser tranken wir um Geld, unser Holz müssen wir um Zahlung erwerben.
5
Mit Ketten auf unsern Nacken werden wir dahingetrieben; sind wir müde, so gönnt man uns keine Ruhe.
6
Ägypten reichen wir die Hand und den Assyriern, uns mit Brot zu sättigen.
7
Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr und wir tragen ihre Verschuldungen.
8
Knechte haben Gewalt über uns erlangt, niemand rettet uns aus ihrer Hand.
9
Mit Gefahr unseres Lebens holen wir unser Brot angesichts des Schwertes der Wüste.
10
Unsere Haut ist verbrannt wie ein Ofen vor dem Glutwinde des Hungers.
11
Frauen schänden sie in Sion, Jungfrauen in den Städten von Juda.
12
Fürsten werden an der Hand aufgehängt, das Antlitz der Ältesten wird nicht geachtet.
13
Jünglinge werden schändlich missbraucht und Knaben sinken zusammen unter der Last des Holzes.
14
Die Ältesten sitzen nicht mehr in der Torhalle, die Jünglinge nicht mehr bei dem Chor der Saitenspielenden.
15
Geschwunden ist die Freude unseres Herzens, in Trauer verwandelt unser Reigen.
16
Entfallen ist die Krone unserm Haupte; wehe uns, dass wir gesündigt!
17
Darüber ist unser Herz gramvoll geworden, darum sind unsere Augen verdunkelt,
18
ob des Berges Sion, der wüste liegt; Füchse streifen auf ihm umher.
19
Du aber, o Herr! bleibst in Ewigkeit, dein Thron von Geschlecht zu Geschlecht.
20
Warum willst du unser auf ewig vergessen, uns verlassen die Länge der Tage?
21
Bekehre uns zu dir, o Herr! so werden wir uns bekehren, erneuere unsere Tage wie vor alters.
22
Doch du hast und verstoßen und verworfen, bist überaus auf uns erzürnt.