Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Josua

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 9 -

Der Vertrag mit den Gibeonitern

1
Als nun alle Könige, die jenseits des Jordan auf dem Gebirge und in der Schefela und an der ganzen Küste des großen Meeres bis zum Libanon wohnten, dies vernahmen, die Hetiter und Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter,
2
taten sie sich zusammen, um einmütig gegen Josua und die Israeliten zu kämpfen.
3
Auch die Einwohner von Gibeon vernahmen, wie Josua mit Jericho und Ai verfahren war.
4
Da gingen auch sie zu Werk, aber mit List. Sie besorgten sich Mundvorrat, nahmen alte Säcke für ihre Esel und alte zerrissene und geflickte Weinschläuche,
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zogen alte geflickte Schuhe und abgetragene Kleider an und nahmen nur vertrocknetes und verkrümeltes Brot mit auf die Reise.
6
So zogen sie zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zum ihm und den Israeliten: "Aus fernem Land sind wir gekommen. Schließt mit uns einen Vertrag!"
7
Aber die Israeliten erklärten den Hiwitern: "Vielleicht wohnt ihr mitten unter uns: wie können wir da einen Vertrag mit euch schließen?" Sie sagten zu Josua: "Wir sind deine Knechte."
8
Als Josua sie fragte: "Wer seid ihr, und woher kommt ihr?,"
9
antworteten sie ihm: "Aus einem sehr fernen Land sind deine Knechte gekommen um des Ruhmes des Herrn, deines Gottes, willen. Denn wir haben die Kunde von ihm vernommen: alles, was er in Ägypten getan hat;
10
auch alles, was er den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan getan hat, Sihon, dem König von Heschbon, und Og, dem König von Baschan in Aschtarot.
11
Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner des Landes zu uns: Nehmt euch Mundvorrat mit auf den Weg, geht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Wir sind eure Knechte; schließt einen Vertrag mit uns!
12
Hier ist unser Brot. Es war noch warm, als wir es zu Hause für die Reise mitnahmen, am Tag, wo wir auszogen, um zu euch zu kommen. Nun seht ihr, daß es vertrocknet und verkrümelt ist.
13
Und hier sind die Weinschläuche. Sie waren neu, als wir sie füllten. Nun aber seht, sind sie zerrissen. Und hier sind unsere Kleider und Schuhe, sie sind durch die weite Reise ganz abgenutzt."
14
Dann nahmen die Männer etwas von ihrem Mundvorrat, holten jedoch den Entscheid des Herrn nicht ein.
15
Vielmehr gewährte Josua ihnen Frieden und schloß einen Vertrag mit ihnen, sie am Leben zu lassen. Und die Fürsten der Gemeinde leisteten ihnen einen Eid.
16
Als sie drei Tag nach Abschluß des Vertrages mit ihnen erfuhren, daß sie aus der Nähe seien und mitten unter ihnen wohnten,
17
brachen die Israeliten auf und gelangten am dritten Tag zu ihren Städten. Ihre Städte hießen Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim.
18
Die Israeliten aber taten ihnen nichts zuleide, weil die Fürsten der Gemeinde ihnen beim Herrn, dem Gott Israels, geschworen hatten Deshalb murrte die ganze Gemeinde über die Fürsten.
19
Doch alle Fürsten sagten zur ganzen Gemeinde: "Wir haben ihnen einen Eid geleistet bei dem Herrn, dem Gott Israels. Darum dürfen wir ihnen nichts antun.
20
Folgendermaßen wollen wir mit ihnen verfahren: Wir schenken ihnen das Leben, damit kein Zorngericht über uns komme wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben."
21
So erklärten ihnen die Fürsten: "Sie sollen am Leben bleiben." Sie wurden nun Holzhauer und Wasserträger für die ganze Gemeinde, wie die Fürsten es ihnen vorgeschlagen hatten.
22
Josua ließ sie rufen und sagte ihnen: "Warum habt ihr uns betrogen, indem ihr vorgabt: Wir wohnen sehr weit von euch, wo ihr doch mitten unter uns wohnt?
23
So sollt ihr denn jetzt verflucht und für alle Zukunft Knechte sein. Holzhauer und Wasserträger für das Haus meines Gottes!"
24
Sie gestanden Josua und sagten: "Deinen Knechten wurde berichtet, daß der Herr, euer Gott, seinem Knecht Mose befahl, euch das ganze Land zu geben und alle Bewohner des Landes vor euch her zu vertilgen. Da bangten wir vor euch sehr um unser Leben und handelten so.
25
Nun sind wir ja in deiner Gewalt. Tue mit uns, wie dir gut und recht dünkt!"
26
Er verfuhr dann mit ihnen in der angegebenen Weise und schützte sie vor den Israeliten, daß man sie nicht umbrachte.
27
So machte Josua sie damals zu Holzhauern und Wasserträgern für die Gemeinde und für den Altar des Herrn - was sie heute noch sind - an der Stätte, die der Herr erwählen würde.

Der Vertrag mit den Gibeonitern

1
Als nun alle Könige jenseits des Jordans, welche im Berglande lebten und in der Ebene, an den Küstengegenden und am Ufer des großen Meeres, sowie die, welche am Libanon wohnten, davon hörten, der Hethiter, Amorrhiter, Chananiter, Phereziter, Heviter und Jebusiter,
2
vereinigten sie sich allzumal, um gegen Josue und Israel einmütig und einhellig zu kämpfen.
3
Da aber die Bewohner von Gabaon alles vernahmen, was Josue Jericho und Kai getan,
4
ersannen sie sich eine List, nahmen Lebensmittel zu sich, luden alte Säcke und zerrissene und geflickte Weinschläuche auf Esel,
5
legten alte Schuhe an, welche zum Zeichen des Alters mit Flecken besetzt waren, und zogen alte Kleider an; und auch die Brote, welche sie als Reisezehrung mit sich nahmen, waren hart und zerbröckelt.
6
So begaben sie sich zu Josue, welcher damals im Lager zu Galgala weilte, und sprachen zu ihm und zu ganz Israel zugleich: Aus fernem Lande sind wir gekommen und wünschen, Frieden mit euch zu schließen. Da antworteten ihnen die Männer Israels und sprachen:
7
Vielleicht wohnt ihr in einem Lande, das uns als unser Anteil gebührt, und wir können mit euch keinen Bund schließen.
8
Sie aber sprachen zu Josue: Wir sind deine Knechte. Josue antwortete ihnen: Wer seid ihr? und woher seid ihr gekommen?
9
Sie erwiderten: Aus einem sehr fernen Lande sind deine Knechte im Namen des Herrn, deines Gottes, gekommen; denn wir haben den Ruf von seiner Macht vernommen, alles, was er in Ägypten getan hat,
10
und an den beiden Königen der Amorrhiter, welche jenseits des Jordans waren, an Sehon, dem Könige von Hesebon, und an Og, dem Könige von Basan, der in Astaroth wohnte.
11
Da sprachen die Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: nehmet Zehrung mit euch, da der Weg sehr weit ist, und ziehet ihnen entgegen, und sprechet zu ihnen: Wir sind eure Knechte, schließet einen Bund mit uns!
12
Sehet, als wir aus unsern Häusern auszogen, um zu euch zu kommen, nahmen wir diese Brote warm mit, und dann sind sie trocken geworden und zerbröckelt vor Alter.
13
Die Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, jetzt sind sie zerrissen und zerborsten; die Kleider und die Schuhe, mit denen wir angetan sind und die wir an unsern Füßen haben, sind bei der großen Länge der reise abgetragen und fast verbraucht.
14
Sie nahmen also etwas von ihrem Speisevorrat, aber befragten den Herrn nicht um seine Entscheidung.
15
Und Josue machte mit ihnen ein Friedensbündnis, indem er ihnen versprach, dass sie nicht getötet werden sollten; auch die Fürsten des Volkes leisteten ihnen einen Eid.
16
Drei Tage aber nach Abschluss des Bundes erfuhren sie, dass jene in der Nähe wohnten und unter ihnen sein würden.
17
Da brachen die Söhne Israels auf und kamen am dritten Tage zu ihren Städten, deren Namen diese sind: Gabaon, Kaphira, Beroth und Kariathiarim.
18
Und sie schlugen sie nicht, weil die Fürsten des Volkes ihnen im Namen des Herrn des Gottes Israels, geschworen hatten. Da murrte das ganze Volk gegen die Fürsten.
19
Diese aber antworteten ihnen: Wir haben ihnen im Namen des Herrn, des Gottes Israels, geschworen, und darum können wir sie nicht antasten;
20
aber dies wollen wir ihnen tun: Sie sollen zwar am Leben bleiben, damit der Zorn des Herrn nicht wider uns erregt werde, wenn wir meineidig würden;
21
aber dazu sollen sie leben, dass sie zum Gebrauche des ganzen Volkes Holz fällen und Wasser tragen. Als sie so gesprochen,
22
berief Josue die Gabaoniter und sprach zu ihnen: Warum habt ihr uns mit List hintergangen, dass ihr sagtet: Wir wohnen sehr weit von euch entfernt, während ihr doch mitten unter uns seid?
23
darum sollt ihr verflucht sein und euer Stamm nicht aufhören, Holz zu fällen, und Wasser in das Haus meines Gottes zu tragen.
24
Sie antworteten: Es wurde uns, deinen Knechten, kundgetan, dass der Herr, sein Gott, seinem Knechte Moses verheißen habe, euch das ganze Land zu geben und alle seine Bewohner zu vertilgen. Darum fürchteten wir uns sehr und waren für unser Leben besorgt, aus Schrecken vor euch, und fassten diesen Entschluss.
25
Nun aber sind wir in deiner Hand; was dir gut und recht scheint, tue uns!
26
Josue tat also, wie er gesprochen, und rettete sie aus der Hand der Söhne Israels, dass sie nicht getötet wurden.
27
Und er bestimmte sie an diesem Tage zum Dienste für das ganze Volk und für den Altar des Herrn, um Holz zu hauen, und Wasser zu tragen, wie es bis zum heutigen Tage ist, an dem Orte, den der Herr erwählen würde.