Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 14 -

Gnade für Jakob

1
Denn der Herr wird sich Jakobs erbarmen und Israel wieder erwählen und es in seine Heimat führen. Fremdlinge schließen sich ihm an, gesellen sich dem Haus Jakobs zu.
2
Völker geleiten es heim in sein Land. Und Israels Haus wird sie im Land des Herrn zu Knechten und Mägden zu eigen sich machen, so daß sie jene gefangenhalten, die sie gefangen hinweggeführt, und ihren Zwingherren gebieten.

Der Sturz des Königs von Babylon

3
Sobald dir dann der Herr Ruhe gewährt von deiner Mühsal und Bedrängnis und von deiner harten Knechtschaft, mit der du bedrückt wardst,
4
stimme dieses Spottlied auf den König von Babel an und sprich: "Wie hat doch der Zwingherr geendet, geendet die Drangsal!
5
Der Herr brach der Gottlosen Rute, den Stock der Tyrannen,
6
der im Grimm Völker mit endlosen Schlägen erschlug, im Zorn zertrat Nationen, sie ohne Schonung verfolgte.
7
Nun rastet und ruht alle Welt, bricht aus in Jubel.
8
Es freuen sich die Zypressen, des Libanon Zedern:>Seit du dich niedergelegt, steigt keiner herauf, uns zu fällen.<
9
Deine Ankunft erwartend, tost vor dir unten die Unterwelt. Wegen dir schreckt sie die Schatten auf, alle Fürsten der Erde, heißt aufstehen von ihren Thronen alle Könige der Völker.
10
Alle heben sie an und rufen dir zu:>Auch du wardst armselig wie wir, bist uns gleich geworden.<
11
In die Unterwelt fuhr dein Prunk, deiner Harfen Rauschen. Auf Moder bist du gebettet, mit Würmern bedeckt.

Der Fall Luzifers

12
Wie bis du vom Himmel gefallen, Glanzgestirn, der Morgenröte Sohn! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Völkerbesieger!
13
Du dachtest bei dir:>Ich steige zum Himmel empor; über die Sterne Gottes setze ich meinen Thron, auf dem Berg der Götterversammlung im äußersten Norden laß ich mich nieder,
14
zu Wolkenhöhen steige ich empor, will gleich sein dem Höchsten!<
15
Doch zur Unterwelt bist du hinabgestürzt; in den untersten Pfuhl.
16
Die sich sehen, schauen dich an, mustern dich sinnend: Der machte erzittern die Welt, erschütterte Reiche?
17
Der machte die Erde zur Wüste, zerstörte die Städte? Der ließ die Gefangenen nicht ziehen in die Heimat?
18
Alle Könige der Völker ruhen in Ehren, in seinem Haus ein jeder.
19
Doch du bist hingeworfen ohne Grab wie ein verachteter Sproß. Du bist bedeckt mit Erschlagenen, vom Schwert Durchbohrten, wie zertretenes Aas. Mit denen, die hinabsteigen in die steinerne Grube
20
wirst du nicht vereint sein im Grab, weil du dein Land verwüstet, dein Volk gemordet. So werde denn ewig nicht mehr genannt des Frevlers Geschlecht.
21
Für seine Söhne stellt auf eine Schlachtbank ob der Schuld ihres Vaters, daß sie sich nicht mehr erheben, die Welt zu erobern, noch den Erdkreis mit Städten erfüllen!"

Zerstörtes Babylon

22
"Ich will mich gegen sie erheben," - Spruch des Herrn der Heerscharen - "und will ausrotten von Babel Namen und Rest, Schoß und Sproß," - Spruch des Herrn.
23
"Ich will es zum Tummelplatz der Igel machen, zu Wassersümpfen, es hinwegfegen mit dem Besen der Vernichtung," - Spruch des Herrn der Heerscharen.

Assyrien vernichtet

24
Der Herr der Heerscharen hat geschworen: "Wahrlich, wie ich es erdacht, so geschieht es; wie ich es geplant, so kommt es zustande:
25
Zerschmettern werde ich Assur in meinem Land, ihn niedertreten auf meinen Bergen. Sein Joch wird von ihnen genommen, seine Last von ihren Schultern."
26
Das ist der Ratschluß, der beschlossen ward über die ganze Erde, und das ist die Hand, die ausgestreckt ist über die Völker allesamt.
27
Denn der Herr der Heerscharen hat es beschlossen - wer will es vereiteln? Seine Hand ist gereckt - wer biegt sie zurück?

Philisterland vernichtet

28
Im Todesjahr des Königs Ahas erging folgender Spruch:
29
"Freue dich nicht, gesamtes Philisterland, daß der Stab zerbrochen ist, der dich geschlagen! Denn aus der Wurzel der Schlange geht eine Natter hervor, und ihre Frucht ist eine geflügelte Feuerschlange.
30
Die Dürftigsten werden versorgt; in Sicherheit lagern die Armen. Doch deine Brut werde ich töten durch Hunger; deinen Rest wird man morden."
31
Heule, Tor! Schreie, Stadt! Verzage, gesamtes Philisterland! Denn von Norden kommt Rauch; keiner sondert sich ab von seinen Scharen.
32
Was wird man antworten den Boten der Völker? "Fest hat der Herr Zion gegründet. Geborgen sind dort die Armen seines Volkes."

Gnade für Jakob

1
Nahe ist die Ankunft seiner Zeit und seine Tage sind nicht weit entfernt, denn der Herr wird sich über Jakob erbarmen und Israel wieder erwählen und sie wieder wohnen lassen in ihrem Lande; die Fremdlinge werden sich ihnen anschließen und sich dem Hause Jakob verbinden.
2
Die Völker werden sie nehmen und an ihren Ort geleiten und das Haus Israel wird dieselben als Knechte und Mägde besitzen im Lande des Herrn und sie werden die gefangen halten, von denen sie gefangen gehalten wurden, und werden ihre Bedränger unterwerfen.

Der Sturz des Königs von Babylon

3
Und es wird geschehen an jenem Tage, wenn Gott dir Ruhe verliehen von deiner Bedrängnis und deinem Schrecken und der harten Dienstbarkeit, der du zuvor unterworfen warst,
4
wirst du dieses Lied wider den König von Babylon anstimmen und sprechen: Wie ist es nun aus mit dem Bedrücker, wie hat es ein Ende mit der Zinspflicht!
5
Zerbrochen hat der Herr den Stab der Gottlosen, die Rute der Herrscher,
6
welche Völker im Ingrimm schlug mit unheilbarer Wunde, welche im Toben Völker unterjochte und grausam verfolgte.
7
Es ruht die ganze Erde und rastet schweigend, sie freut sich und bricht in Jubel aus.
8
Auch die Tannen freuen sich über dich und die Zedern des Libanon. Seitdem du entschlafen bist, kommt niemand mehr heraus, uns zu fällen.
9
Die Unterwelt in der Tiefe ist in Aufruhr geraten deiner Ankunft entgegen und weckt vor dir die Riesen auf. Alle Fürsten der Erde erheben sich von ihren Thronen, alle Fürsten der Völker.
10
Insgesamt heben sie an und rufen dir zu: Auch dich hat es getroffen wie uns, du bist uns gleich geworden!
11
Hinabgeschleudert in die Unterwelt ist dein Stolz, dein Leib ist zusammengebrochen; unter dir hat die Motte ihr Bett und deine Decke sind Würmer.

Der Fall Luzifers

12
Wie bist du vom Himmel niedergestürzt, du Glanzgestirn, das früh aufging! wie bist du zur Erde gestürzt, der du die Völker verwundetest!
13
Du sprachest doch in deinem Herzen: Zum Himmel will ich emporsteigen, über die Sterne Gottes meinen Thron erhöhen, auf dem Berge des Zeugnisses mich niederlassen nach der Seite der Mitternacht zu.
14
Ich will emporsteigen über den Wolken Höhen, gleich sein dem Allerhöchsten!
15
Aber in die Unterwelt wirst du hinabgestürzt, in die Tiefe des Pfuhles.
16
Die dich sehen, neigen sich dir zu und schauen auf dich. Ist das der Mann, der die Erde in Aufruhr brachte, der Königreiche erschütterte,
17
der den Erdkreis zur Wüste machte, dessen Städte verheerte und seinen Gefangenen den Kerker nicht öffnete?
18
Alle Könige der Völker schlafen allzumal in Ehren, ein jeder in seiner Gruft,
19
du aber bist hinausgeworfen aus deinem Grabe wie ein unnützer Klotz, besudelt und bedeckt von denen, die durch das Schwert gefallen, und solchen, die in die Tiefe des Abgrundes gefahren sind, wie ein faulendes Aas.
20
Nicht sollst du teilhaben noch mit ihnen im Grabe ruhen, denn du hast dein Land zerrüttet, hast dein Volk erschlagen; nimmermehr wird man der Nachkommen der Bösewichter gedenken.
21
Führet seine Kinder zum Tode um der Schuld ihrer Väter willen; sie sollen sich nicht erheben noch das Land wieder in Besitz nehmen noch die Fläche des Erdkreises mit Städten erfüllen.

Zerstörtes Babylon

22
Und ich werde mich gegen sie erheben, spricht der Herr der Heerscharen, und werde den Namen Babylons ausrotten und jede Spur, Schössling und Sprössling, spricht der Herr.
23
Und ich werde sie zum Besitze des Igels und zu Wassersümpfen machen und mit dem Besen der Vernichtung hinwegkehren, spricht der Herr der Heerscharen.

Assyrien vernichtet

24
Der Herr der Heerscharen hat geschworen und gesprochen: Wahrlich, wie ich es gedacht habe, wird es sein, und wie ich es bei mir beschlossen,
25
so wird es geschehen: Dass ich Assyrien in meinem Lande zerschmettere und auf meinen Bergen zertrete, dann wird sein Joch von ihnen genommen und seine Last von ihren Schultern hinweggeschafft.
26
Dies ist der Ratschluss, den ich gefasst über die ganze Erde, und dies ist die Hand, welche über alle Völker ausgestreckt ist.
27
Denn der Herr der Heerscharen hat es beschlossen, wer kann es hindern? Seine Hand ist ausgestreckt, wer will sie abwenden?

Philisterland vernichtet

28
Im Jahre, in dem der König Achaz starb, erging diese Last.
29
Freue dich nicht, du gesamtes Philisterland! Dass der Stab dessen zerbrochen, der dich schlug; denn aus der Schlangenwurzel wird ein Basilisk hervorgehen und ihr Same ein Vögelwürger sein.
30
Und die Ärmsten der Armen werden versorgt werden, die Dürftigen werden in Sicherheit wohnen; dein Geschlecht aber werde ich durch Hunger zugrunde gehen lassen und, was übrigbleibt, werde ich töten.
31
Heule, o Tor, schreie auf, o Stadt! Zu Boden liegt das gesamte Philisterland; denn vom Norden her wird Rauch kommen und niemand kann seinem Zuge entfliehen.
32
Und was wird man den Boten des Volkes antworten? Der Herr hat Sion gegründet und die Armen seines Volks hoffen auf ihn.