Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jeremia

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 3 -

Israel ist schamlos

1
Gesetzt den Fall: Ein Mann entläßt seine Frau. Sie geht von ihm weg und wird die Frau eines anderen Mannes. Kehrt er wohl wieder zu ihr zurück? Ist eine solche Frau denn nicht völlig entweiht? - Mit vielen Freunden hast du dich eingelassen und willst wieder zurückkehren zu mir?" - Spruch des Herrn.
2
"Erhebe zu den kahlen Höhen deine Augen und sieh! Wo bist du nicht geschändet worden? An den Wegen saßest du, auf sie wartend, dem Araber gleich in der Wüste. So hast du geschändet das Land durch dein Buhlen und böses Treiben.
3
Den Regenschauern ward Einhalt getan. Kein Spätregen fiel. Doch du nahmst die Stirn eines Lasterweibes an. Setztest beiseite alles Schämen.
4
Jetzt freilich rufst du mir zu:>Mein Vater! Der Freund meiner Jugend bist du!
5
Wird ewig er grollen? Wird ewig er dessen gedenken?< Ja, so war dein Wort, und - du tust dabei Böses! Und das bringst du fertig!"

Ein Aufruf zur Buße

6
Der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Joschija: "Hast du gesehen, was die Abtrünnige, Israel, getan hat? Sie ging hin auf jeden hohen Berg und unter jeden grünenden Baum und hat dort Böses getrieben.
7
Ich dachte, sie käme zu mir zurück, wenn sie all dies getan hat. Aber sie kehrte nicht zurück. Dies ward die Treulose, ihre Schwester Juda, gewahr.
8
Sie sah aber auch, daß ich die Abtrünnige Israel gerade deswegen, weil sie Böses trieb, verstieß und ihr den Scheidebrief gab. Doch die Treulose, ihre Schwester Juda, hatte keine Furcht, sondern ging hin und trieb ebenfalls Böses.
9
Durch ihr leichtfertiges, zuchtloses Treiben entweihte sie das Land. Mit Stein und Holz trieb sie Böses.
10
Trotz alledem kehrte die Treulose, ihre Schwester Juda, nicht von ganzem Herzen, sondern nur zum Schein zu mir zurück," - Spruch des Herrn.
(Hosea 14,1-3; Sacharja 1,1-6)
11
Hierauf sagte der Herr zu mir: "Gerecht steht die Abtrünnige Israel da im Vergleich zu der Treulosen Juda.
12
Geh, rufe diese Worte gegen Norden hin aus und sprich: Kehre zurück, Abtrünnige, Israel!" - Spruch des Herrn - "Ich will nicht mehr zornig blicken auf euch; denn ich bin gnädig," - Spruch des Herrn - "ich grolle nicht ewig.
13
Nur erkenne deine Schuld, daß du dem Herrn, deinem Gott, die Treue gebrochen und bald hierhin, bald dorthin liefst zu den heidnischen Götzen unter jedem grünenden Baum. Auf meinen Ruf aber hörtet ihr nicht!" - Spruch des Herrn.
14
"Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Söhne!" - Spruch des Herrn. - "Denn ich bin euer Gebieter. Ich hole euch heim, und wäre es auch nur einer aus einer Stadt und zwei aus einem Stamm, und bringe euch heim nach Zion.
15
Ich gebe euch Hirten nach meinem Sinn, die euch weiden mit Weisheit und Klugheit.
16
Wenn ihr euch dann mehrt und zahlreich werdet im Land in jenen Tagen," - Spruch des Herrn - "wird man nicht mehr sagen:>Die Bundeslade des Herrn!< - Man wird ihrer nicht mehr gedenken und sich ihrer nicht mehr erinnern und sie nicht weiter vermissen, noch wird eine andere verfertigt.
17
In jener Zeit nennt man Jerusalem>Thron des Herrn<. Alle Völker strömen dorthin zusammen, zum Namen des Herrn nach Jerusalem, und keiner folgt mehr dem Trotz seines boshaften Herzens.
18
In jenen Tagen wird Judas Haus mit Israels Haus sich verbinden. Aus dem Nordland kehren sie miteinander heim in das Land, das ich euren Vätern zum Erbe gegeben.
19
Ich hatte gedacht: Ich will dich an Sohnes Statt aufnehmen und ein köstliches Land dir verleihen, der Völker herrlichsten Wohnsitz! Ich hoffte:>Mein Vater<, riefest du mich, nie würdest du von mir weichen!
20
Doch wie ein Weib ihren Gatten treulos verläßt, so habt auch ihr mir die Treue gebrochen, Haus Israel!" - Spruch des Herrn.
21
Horch! Auf den kahlen Höhen hört man Weinen, der Kinder Israels flehenden Ruf, daß sie gewandelt auf krummem Pfad, des Herrn, ihres Gottes, vergaßen.
22
"So kehrt denn um, abtrünnige Söhne, ich will ausheilen die Wunden eures Abfalls!" - "Da sind wir! Wir kommen zu dir! Denn du bist der Herr, unser Gott!
23
Wahrlich, Trug sind die Hügel, der Lärm auf den Bergen! Wahrlich, nur beim Herrn, unserem Gott, ist für Israel Heil!
24
Seit unserer Jugend fraß der Schandgötze unserer Väter Arbeit, ihre Schafe und Rinder, ihre Söhne und Töchter.
25
Wir müssen uns betten in unserer Schmach. Unsere Schande soll uns bedecken. Denn wir haben gesündigt am Herrn, unserem Gott, wie die Väter, von Jugend an bis auf den heutigen Tag. Der Stimme des Herrn, unseres Gottes, haben wir nicht mehr geachtet!"

Israel ist schamlos

1
Allgemein heißt es: Wenn ein Mann sein Weib entlässt und sie geht weg von ihm und nimmt einen andern Mann, darf er dann wohl wieder zu ihr zurückkehren? Wird eine solche Frau nicht befleckt und entweiht sein? Auch du hast mit vielen Liebhabern gebuhlt; aber kehre zu mir zurück, spricht der Herr, so will ich dich aufnehmen.
2
Erhebe deine Augen dort geradehin und siehe, wo du nicht geschändet bist. An den Wegen saßest du und lauertest auf sie wie ein Räuber in der Wüste und beflecktest das Land durch deine Buhlerei und deine Bosheit.
3
Darum ward auch das Fallen des Regens zurückgehalten und kein Spätregen fiel, aber du zeigtest die Stirn einer Buhlerin und wolltest dich nicht schämen.
4
So rufe doch wenigstens von nun an zu mir: Mein Vater, der Führer meiner Jungfrauschaft bist du.
5
Solltest du denn immerdar zürnen oder ewig nachtragen? Siehe, so sprachst du, tatest Böses und setztest es durch!

Ein Aufruf zur Buße

6
Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josias: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, getan hat? Sie ging in ihrer Lust hin auf alle hohen Berge und unter alle belaubten Bäume und buhlte daselbst.
7
Da sprach ich, nachdem sie alles das getan hatte: Kehre um zu mir! Aber sie kehrte nicht um. Und Juda, ihre Schwester, die Treulose, sah es,
8
dass ich Israel, die Abtrünnige, weil sie die Ehe gebrochen, entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben hatte; aber Juda, ihre Schwester, die Treulose, fürchtete sich nicht, sondern ging hin und trieb auch selbst Buhlerei.
9
Sie befleckte das Land durch die Leichtfertigkeit ihrer Buhlerei und beging Ehebruch mit Stein und Holz.
10
Und auch bei alledem kehrte die Treulose, Juda, ihre Schwester, nicht um zu mir von ganzem Herzen, sondern mit Lügen, spricht der Herr.
(Hosea 14,1-3; Sacharja 1,1-6)
11
Und der Herr sprach zu mir: Die Abtrünnige, Israel, ist unschuldig im Vergleiche mit der Treulosen, Juda.
12
Gehe hin und rufe diese Worte gegen Mitternacht und sprich: Kehre zurück, du Abtrünnige, Israel! spricht der Herr, und ich werde mein Angesicht nicht mehr von euch abwenden; denn ich bin heilig, spricht der Herr, und werde nicht ewig zürnen.
13
Doch erkenne deine Verschuldung, dass du wider den Herrn, deinen Gott, treulos gewesen und hin und wieder geschweift bist zu Fremden unter allen belaubten Bäume und auf meine Stimme nicht gehört hast, spricht der Herr.
14
Kehret um, ihr abtrünnigen Söhne! Spricht der Herr; denn ich bin euer Gebieter und ich will euch aufnehmen, je einen aus jeder Stadt und je zwei aus einem Geschlecht, und euch heimführen nach Sion.
15
Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch mit Weisheit und Lehre weiden sollen.
16
Und wenn euer viele geworden und ihr euch im Lande gemehrt habt in jener Zeit, spricht der Herr, wird man nicht mehr sagen: Die Bundeslade des Herrn! und sie wird niemand in den Sinn kommen nach wird man sich ihrer erinnern noch sie vermissen noch fortan eine fertigen,
17
vielmehr wird man in jener Zeit Jerusalem Thron des Herrn nennen und es werden sich alle Völker im Namen des Herrn zu Jerusalem zu diesem sammeln und werden nicht mehr der Verderbtheit ihres bösen Herzens folgen.
18
In jener Zeit wird das Haus Juda zu dem Hause Israel gehen und sie werden zusammen aus dem Lande gegen Mitternacht in das Land kommen, welches ich euren Vätern gegeben habe.
19
Ich sprach zwar: Wie will ich dich bei meinen Söhnen stellen und dir ein begehrenswertes Land, ein herrliches Erbe unter den Scharen der Völker verleihen? Und ich sprach: Du wirst mich Vater nennen und nicht aufhören mir zu folgen!
20
Aber wie ein Weib sich von ihrem Buhlen wendet, so hat sich das Haus Israel von mir gewendet, spricht der Herr.
21
Geschrei lässt sich auf den Wegen vernehmen, Weinen und Klagen der Kinder Israels, weil sie ihren Weg verkehrt und des Herrn, ihres Gottes, vergessen haben!
22
Kehret um, ihr abtrünnigen Söhne! So will ich eure Abtrünnigkeit heilen. Siehe, wir kommen zu dir, denn du bist der Herr, unser Gott.
23
Fürwahr, trügerisch waren die Hügel und die Menge der Berge; fürwahr, bei dem Herrn, unserm Gott, ist Israels Heil!
24
Die Schmach hat den Erwerb unserer Väter von unserer Jugend an verzehrt, ihre Herden und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter.
25
Wir wollen uns niederlegen in unserer Schmach und unsere Schande soll uns einhüllen; denn wir haben gegen den Herrn, unsern Gott, gesündigt, wie unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf den heutigen Tag, und haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört.