Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Hiob (Ijob)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 33 -

Elihu widerspricht Hiob

1
Ijob, höre denn meine Rede! All meinen Worten leihe dein Ohr!
2
Siehe, schon tat ich den Mund auf, damit nach Kräften rede meine Zunge!
3
Geradem Sinn entstammen meine Worte, lautere Wahrheit sprechen meine Lippen.
4
Der Geist Gottes hat mich geschaffen, des Allmächtigen Atem hat mich belebt.
5
So du kannst, widerlege mich, mache dich bereit, tritt mir entgegen!
6
Siehe, vor Gott gelte ich soviel wie du, auch ich bin aus Lehm gebildet.
7
Siehe, vor mir braucht nicht Angst dich zu schrecken, ein Druck von mir wird nicht lasten auf dir!
8
Nun aber sagst du vor meinen Ohren - ganz deutlich habe ich die Worte vernommen -:
9
>Rein bin ich und ohne Fehl, ohne Schuld bin ich und lauter.
10
Er sucht nur nach Vorwänden wider mich, seinen Feind erblickt er in mir.
11
Meine Füße hat er in den Block gespannt, überwacht meine sämtlichen Pfade.<
12
Hier bist du im Unrecht! - So gebe ich dir Antwort: Gott ist mehr als ein Mensch!
13
Wie kannst du da wider ihn hadern, daß nicht Rede er steht dem Menschen auf all dessen Worte?
14
Auf die eine Weise spricht Gott, auch auf zwei; doch darauf achtet man nicht.
15
Im Traum, im Nachtgesicht, wann tiefer Schlaf auf die Menschen sich senkt, beim Schlummer auf ihrem Lager,
16
da öffnet er den Menschen das Ohr und schreckt sie durch seine Warnung,
17
um den Menschen zu lösen von seinem Tun, den Mann zu behüten vor Hochmut.
18
Vor der Unterwelt bewahrt er so seine Seele, sein Leben vor dem Tod durch das Geschoß.
19
Auf seinem Lager wird er durch Schmerzen gewarnt, ständig wütet ein Kampf in seinen Gliedern.
20
Zum Ekel macht ihm sein Zustand das Brot, seiner Seele die Lieblingsspeise.
21
Sein Fleisch verfällt, man sieht es nicht mehr, es liegen bloß ihm die Knochen, die früher nicht sichtbar.
22
Seine Seele naht sich dem Grab, dem Totenreich sein Leben.
23
Steht dann ein Gottesbote vor ihm, ein Mittler, aus Tausenden einer, den Menschen zu mahnen an seine Pflicht,
24
dann erbarmt sich Gott seiner und spricht:>Laß ihn frei! Er braucht nicht ins Grab zu steigen, das Lösegeld habe ich schon erhalten!<
25
Mehr als zur Zeit der Jugend prangt dann sein Leib, zu den Tagen seiner Jünglingskraft kehrt er zurück.
26
Er fleht zu Gott - und der ist ihm gnädig, läßt schauen ihn jubelnd sein Antlitz. - So gibt er dem Menschen sein Recht zurück
27
Er hebt an und singt vor dem Volk: Gesündigt hatte ich, unrecht getan, doch Gott hat es mir nicht vergolten.
28
Vor dem Abstieg ins Grab hat er meine Seele erlöst, mein Leben erfreut sich des Lichtes!
29
Siehe, all das wirkt Gott zweimal, dreimal am Menschen,
30
seine Seele dem Grab zu entreißen, daß ihm das Licht der Lebendigen strahlt.
31
Merke auf, Ijob! Höre mir zu! Schweige, damit ich rede!
32
Doch hast du Beweise, dann bringe sie mir vor! Sprich! Gern recht ich dir gebe.
33
Sonst gib du mir Gehör und schweige! Dann will ich Weisheit dich lehren!"

Elihu widerspricht Hiob

1
So höre denn, Job, meine Worte und merke auf alle meine Reden!
2
Siehe, ich habe meinen Mund aufgetan, meine Zunge soll in meinem Gaumen reden.
3
Aus aufrichtigem Herzen sollen meine Reden kommen und meine Lippen lautere Meinung sprechen!
4
Der Geist Gottes hat mich geschaffen, der Odem des Allmächtigen mir das Leben gegeben.
5
Wenn du vermagst, so antworte mir und halte stand wider mein Angesicht!
6
Siehe, mich wie dich hat Gott gemacht und aus demselben Lehme bin auch ich gebildet.
7
Aber Staunen über mich schrecke dich nicht und meine Beredsamkeit falle dir nicht schwer!
8
So hast du denn vor meinen Ohren geredet und ich hörte den Laut deiner Worte:
9
Ich bin rein und ohne Sünde, unbefleckt, und keine Ungerechtigkeit ist an mir!
10
Weil er Anklage wider mich gefunden hat, darum erachtete er mich für seinen Feind.
11
Er legte meine Füße in den Block, beobachtete alle meine Wege.
12
Das ist´s also, worin du nicht Recht hast. Ich werde dir antworten, denn Gott ist größer als der Mensch.
13
Du rechtest mit ihm, dass er dir nicht auf alle Worte antwortet?
14
Einmal redet Gott und zum zweiten Male wiederholt er nicht das Gleiche.
15
Im Traume, im nächtlichen Gesichte, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt und sie auf ihrem Lager schlummern,
16
dann erschließt er die Ohren der Menschen und lehrt sie und unterweist durch Warnung,
17
dass er den Menschen von dem abwende, was er tut, und ihn von dem Übermut befreie
18
und seine Seele dem Verderben entreiße und sein Leben, dass er nicht ins Schwert falle.
19
Auch züchtigt er ihn mit Schmerzen auf seinem Lager und lässt alle seine Gebeine verdorren.
20
Zum Ekel wird ihm das Brot in seinem Leben und seiner Seele die zuvor ersehnte Speise.
21
Sein Fleisch schwindet dahin und sein Gebein, das bedeckt war, liegt entblößt da.
22
Seine Seele naht dem Verderben und sein Leben tödlichen Übeln.
23
Wenn dann ein Bote Gottes, einer aus tausenden, für ihn Fürbitte einlegt, dass er des Menschen Gerechtigkeit verkünde,
24
so wird er sich seiner erbarmen und sagen: Befreie ihn, damit er nicht hinabfahre zum Verderben; ich habe gefunden, wodurch ich ihm versöhnt werde.
25
Sein Fleisch ist von Qualen verzehrt, lass ihn zu den Tagen seiner Jugend wieder zurückkehren.
26
Er wird zu Gott flehen und dieser wird ihm gnädig sein und ihn sein Angesicht in Jubel schauen lassen und dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben.
27
Er wird auf die Menschen blicken und sprechen: Ich habe gesündigt und wahrhaftig gefehlt, aber nicht empfangen, wie ich es verdiente.
28
Er rettete seine Seele, dass sie nicht zum Verderben hinfuhr, sondern im Leben das Licht schaute.
29
Sehet, dies alles tut Gott dreimal mit einem jeden,
30
dass er ihre Seelen von dem Verderben zurückbringe und sie mit dem Lichte der Lebenden erleuchte.
31
Merke auf, Job! und höre mich und schweige, während ich rede.
32
Hast du aber dann etwas zu sagen, so antworte mir, rede, denn ich wünsche, dass du als gerecht erscheinest!
33
Hast du aber nichts, so höre mich, schweige, und ich werde dich Weisheit lehren!