Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Hiob (Ijob)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 11 -

Zophar drängt Hiob zur Umkehr

1
Darauf entgegnete Zofar von Naama:
2
"Soll dieser Wortschwall ohne Antwort bleiben? Darf recht behalten der Maulheld?
3
Sollte alles zum Schweigen bringen dein Geschwätz? Darfst ohne Widerspruch du schmähen?
4
Du sagst ja selbst:>Meine Lehre ist rein und in deinen Augen bin ich lauter!<
5
Ja, wollte Gott selber nur reden und den Mund auftun wider dich,
6
dir zeigen der Weisheit verborgene Schächte, die Vielgestalt seiner Pläne: du müßtest erkennen, daß Gott sogar dir noch einen Teil deiner Schuld übersieht!
7
Kannst du Gottes Urgrund ergründen, an des Allmächtigen Grenze dringen?
8
Über den Himmel hinaus ist sie hoch; was willst du beginnen? Unter die Unterwelt hinab ist sie tief; was willst du erkennen?
9
Weiter ist sie an Maß als die Erde, breiter über das Meer hinaus.
10
Braust er daher und nimmt in Gewahrsam und ruft vor Gericht - wer will es ihm wehren?
11
Er kennt ja die Menschen voll Bosheit, die Sünde nimmt er wahr ohne Mühe.
12
Dann wird zur Einsicht gebracht der Hohlkopf, umgeboren zum Menschen wird des Wildesels Füllen.
13
So du aber dein Herz bereitest, deine Hände zu ihm erhebst,
14
aus deiner Hand entfernst das Unrecht, die Sünde nicht duldest in deinem Haus,
15
dann kannst du ohne Makel dein Antlitz erheben, stehst festgegründet und ohne Furcht;
16
dann wirst du vergessen haben die Mühsal, an sie denken wie an eine verlaufene Flut;
17
heller als der Mittag leuchtet dann auf dein Leben, wie Morgenlicht wird sein das Dunkel.
18
Dann wirst du Vertrauen hegen, zur Hoffnung ist ja noch Grund; du schaust um dich her und kannst sorglos dich lagern!
19
Nichts stört dich auf, wenn du rastest, um deine Gunst wird sich mancher bemühen.
20
Indes verlöschen die Augen der Frevler, jede Zuflucht schwand für sie hin; ihre Hoffnung heißt: aushauchen die Seele."

Zophar drängt Hiob zur Umkehr

1
Da antwortete Sophar, der Naamathiter, und sprach:
2
Soll nicht, wer viel redet, auch hören, oder soll der wortreiche Mann Recht behalten?
3
Sollen die Leute vor dir allein schweigen? Und sollst du, während du der übrigen spottest, von keinem widerlegt werden?
4
Denn du hast gesagt: Meine Rede ist lauter und ich bin rein vor deinen Augen!
5
O möchte doch Gott mit dir reden und er seine Lippen gegen dich auftun,
6
das er dir die Geheimnisse seiner Weisheit zeigte und dass sein Gesetz vielfach ist, und du erkennen möchtest, dass er weit weniger von dir fordert, als deine Schuld verdient.
7
Wirst du etwa die Spuren Gottes fassen und bis auf den tiefen Grund den Allmächtigen erforschen?
8
Er ist erhabener als der Himmel, was willst du tun? Tiefer als die Unterwelt, woher willst du ihn erkennen?
9
Sein Maß ist weiter als die Erde und breiter als das Meer.
10
Wenn er alles umstürzte oder in einen Klumpen zusammenpresste, wer könnte ihm widersprechen?
11
Denn er kennt die Eitelkeit der Menschen, und wenn er die Bosheit sieht, achtet er etwa nicht darauf?
12
Der eitle Mann erhebt sich in Hochmut und dünkt sich freigeboren wie das Füllen des wilden Esels.
13
Du aber hast dein Herz gefestigt und deine Hände zu ihm ausgebreitet.
14
Wenn du den Frevel, der in deiner Hand ist, von dir entfernst und kein Unrecht in deinem Zelte bleibt,
15
Dann magst du dein Angesicht erheben, frei von Makel, und unerschütterlich dastehen und darfst dich nicht fürchten.
16
Dann wirst du auch des Elends vergessen und desselben gedenken, wie der Wasser, die vorübergeflossen sind.
17
Und wie Mittagsglanz wird es dir am Abend aufgehen und wenn du meinst, es sei aus mit dir, wirst du aufsteigen wie ein Morgenstern
18
und du wirst Zuversicht hegen; denn dir ist Hoffnung gegeben und wie von einem Walle geschützt, wirst du sicher ruhen.
19
Du wirst Ruhe genießen und niemand wird dich aufscheuchen und gar viele werden dein Angesicht anflehen.
20
Aber der Gottlosen Augen werden verschmachten und die Zuflucht ihnen schwinden und ihre Hoffnung ist das, was die Seele sonst verabscheut.