Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 16 -

Gottes Liebe zu Jerusalem

1
Das Wort des Herrn erging an mich:
2
"Menschensohn, halte Jerusalem seine Greuel vor
3
und sprich: So spricht der allmächtige Herr zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter; dein Vater ist ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin.
4
Was deine Geburt angeht, so schnitt man, als du geboren wurdest, deine Nabelschnur nicht ab. Da wurdest du nicht rein gewaschen mit Wasser. Man rieb dich nicht ein mit Salz und wickelte dich nicht in Windeln.
5
Kein Auge gab auf dich acht, um dir eines von diesen Dingen zu tun, sich deiner erbarmend; sondern auf die Erde warf man dich hin, als du geboren wurdest, so gering schätzte man dein Leben.
6
Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln und sagte zu dir: Lebe! - Ja, ich sprach zu dir, als du in deinem Blut lagst: Bleibe am Leben!
7
Ich machte dich zahllos wie das Gras des Feldes. Du wuchsest heran und wurdest groß und kamst zu voller Schönheit. Deine Brust war erstarkt, dein Haar sproßte kräftig, doch warst du immer noch nackt und bloß.
8
Da ging ich an dir vorüber und sah dich. Siehe, die Zeit der Liebe war für dich da! Ich breitete meinen Mantel über dich aus und bedeckte deine Blöße. Ich schwur dir und ging einen Bund mit dir ein," - Spruch des allmächtigen Herrn - "und du wurdest mein.
9
Dann wusch ich dich mit Wasser, spülte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl.
10
Ich kleidete dich in bunte Kleider, gab dir Schuhe von Seekuhleder, legte dir einen Gürtel aus Byssus um und hüllte dich in einen Schleier aus Seide.
11
Mit Geschmeide schmückte ich dich, legte Spangen an deine Arme und eine Kette um deinen Hals.
12
Einen Ring hängte ich an deine Nase, Gehänge an deine Ohren, und eine herrliche Krone setzte ich auf dein Haupt.
13
So warst du geschmückt mit Gold und Silber. Deine Kleidung waren Byssus, Seide und bunte Stoffe. Du aßest Feinbrot, Honig und Öl und wurdest überaus schön und gelangtest zur Königswürde.
14
Der Ruf deiner Schönheit drang unter die Heidenvölker; denn du warst herrlich in meinem Schmuck, den ich dir angelegt," - Spruch des allmächtigen Herrn.

Jerusalems Hurerei

15
"Doch du tatest dir etwas auf deine Schönheit zugute und triebst Schande auf deinen Ruf hin. Jedem, der vorüberging, botest du dich zu bösem Tun an und gabst dich ihm hin.
16
Du nahmst von deinen Kleidern, machtest dir bunte Götzenhöhen daraus und triebst Böses mit ihnen, wie es nie vorgekommen war noch je vorkommen wird.
17
Du nahmst deine Schmucksachen aus Gold und Silber, die ich dir gab, und machtest dir Götzenmänner daraus, die du verehrtest.
18
Du nahmst deine bunten Kleider und hängtest sie diesen um. Mein Öl und meinen Weihrauch brachtest du ihnen dar.
19
Auch meine Speise, die ich dir gab, Feinbrot, Öl und Honig, womit ich dich genährt, brachtest du ihnen dar zu lieblichem Duft. Ja, es geschah," - Spruch des allmächtigen Herrn -
20
"daß du deine Söhne und Töchter nahmst, die du mir geboren, und sie ihnen zum Fraß schlachtetest. War es etwa zu wenig mit deinem Abfall,
21
daß du meine Kinder schlachtetest und sie hingabst, indem du sie ihnen verbranntest?
22
Bei all deinen Greueln und deiner Hurerei gedachtest du nicht der Tage deiner Jugend, da du nackt und bloß warst und in deinem Blut zappeltest.
23
Und es geschah: Nach all deinem schlimmen Tun, - wehe, wehe dir!," - Spruch des allmächtigen Herrn -
24
"da bautest du dir Heiligtümer und errichtetest dir Götzenhöhen auf allen Straßen.
25
An jeder Straßenkreuzung bautest du dir eine Götzenhöhe, schändetest deine Schönheit, gabst dich jedem hin, der vorüberging, und triebst es immer schlimmer mit deinem Treubruch.
26
Du hieltest es mit den Ägyptern, deinen gierigen Nachbarn, und triebst es immer schlimmer mit deinem Treubruch, um mich zu erbittern.
27
Da streckte ich meine Hand gegen dich aus und schmälerte deinen Anteil und gab dich der Wut deiner Feindinnen preis, den Töchtern der Philister, die sich deines treulosen Wandels schämten.
28
Du gingst mit den Assyrern, weil du nicht satt geworden warst. Doch als du mit ihnen Böses getan, warst du auch noch nicht satt.
29
Noch ärger triebst du es mit dem Krämerland Chaldäa und wurdest gleichwohl noch nicht satt.
30
Wie schmachtend war doch dein Herz," - Spruch des allmächtigen Herrn - "da du all dies verübtest, das Tun eines schamlosen Weibes,

Jerusalems Ehebruch

31
da du dir Heiligtümer an jeder Straßenkreuzung bautest und dir Götzenhöhen errichtetest auf allen Straßen. Dabei warst du nicht einmal wie ein Schandweib, daß du Schandgeld gefordert hättest,
32
sondern wie ein ehebrecherisches Weib, das statt ihres Mannes Fremde nahm.
33
Sonst gibt man allen Buhlerinnen Lohn, du aber gabst all deinen Liebhabern Geschenke und hast sie durch Gaben angelockt, von allen Seiten zu deinem bösen Treiben zu dir zu kommen.
34
So war es bei dir in deinem bösen Tun umgekehrt, wie es sonst bei Frauen geschieht, Nicht du wurdest zu bösem Tun verlangt, sondern du gabst den Lohn; dir wurde kein Lohn gegeben. So verkehrten sich die Dinge."

Jerusalems Liebhaber werden sie missbrauchen

35
Darum, Treulose, höre das Wort des Herrn!
36
So spricht der allmächtige Herr: "Weil du bei deinem zuchtlosen Treiben schamlos und schandbar warst vor deinen Liebhabern und vor all deinen greulichen Götzen, und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen hingabst,
37
darum, siehe, versammle ich all deine Liebhaber, denen du gefallen hast, alle, die du gern hattest, samt all denen, die du nicht liebtest. Ja, ich versammle sie von allen Seiten vor dir und bringe vor ihnen Schande auf dich, und sie werden deine ganze Schmach sehen.
38
Ich werde dich richten nach den für Ehebrecherinnen und Mörderinnen geltenden Rechtssätzen, und ich will meinen Zorn und meine Eifersucht an dir auslassen.
39
In ihre Gewalt will ich dich geben. Sie werden deine Heiligtümer niederreißen und deine Götzenhöhen zerstören, dir deine Kleider ausziehen, dir dein prächtiges Geschmeide wegnehmen und dich nackt und bloß zurücklassen.
40
Dann werden sie die Gemeinde gegen dich heranführen, dich steinigen und dich mit ihren Schwertern in Stücke hauen.
41
Deine Häuser werden sie in Brand stecken und vor den Augen vieler Frauen das Gericht an dir vollziehen. So werde ich deinem Treubruch ein Ende machen, und du wirst keinen Sündenlohn mehr geben.
42
Wenn ich meinen Grimm an dir gestillt habe, dann wird mein Zorneifer von dir ablassen; ich werde ruhen und nicht mehr zürnen.
43
Weil du der Tage deiner Jugend nicht gedacht und mich durch all diese Dinge zum Zorn gereizt hast, darum will ich dir deinen Wandel am eigenen Leibe vergelten," -Spruch des allmächtigen Herrn. - "Hast du nicht gefrevelt vor all deinen Greuelgötzen?

Böser als Samaria und Sodom

44
Siehe, jeder, der einen Spottvers macht, wird über dich spotten: Wie die Mutter, so die Tochter!
45
Du bist die echte Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder von sich stieß. Du bist die echte Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder von sich gestoßen. Eure Mutter ist eine Hetiterin und eure Vater ein Amoriter.
46
Deine große Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die zu deiner Linken wohnt. Deine kleine Schwester jedoch, die zu deiner Rechten wohnt, ist Sodom samt ihren Töchtern.
47
Du wandeltest nicht auf ihren Wegen und verübtest keine solchen Greuel wie sie; doch nur ein Weilchen, da triebst du es schlimmer als sie in all deinem Tun.
48
So wahr ich lebe!," - Spruch des allmächtigen Herrn - "selbst Sodom, deine Schwester, und ihre Töchter haben nicht solches getan, wie du samt deinen Töchtern verübt hast.
49
Siehe, das war die Schuld Sodoms, deiner Schwester: Stolz, Sattheit und sorglose Ruhe hatten sie und ihre Töchter. Doch Arme und Dürftige nahmen sie nicht bei der Hand,
50
sondern wurden hochmütig und verübten Greuel vor mir. Da raffte ich sie hinweg, als ich das sah.
51
Auch Samaria hat nicht die Hälfte deiner Sünden begangen. Du hast mehr Greuel verübt als jene und hast so deine Schwestern gerecht erscheinen lassen gegenüber all den Greueln, die du verübt hast.
52
Trage also nun auch du deine Schande, die du für deine Schwestern eingetreten bist! Durch deine Sünden, durch die du dich ärger vergangen hast als sie, stehen sie gerechter da als du. So schäme auch du dich und trage deine Schande, weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast!
53
Ich werde ihr Geschick wenden, das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter. Mit ihnen will ich auch dein Geschick wenden,
54
damit du deine Schande trägst und dich schämst alles dessen, was du verübt hast, um sie zu trösten.
55
Deine Schwester Sodom und ihre Töchter und Samaria und ihre Töchter werden in ihren vormaligen Zustand zurückkehren. Auch du und deine Töchter sollen wieder zu ihrem vormaligen Zustand zurückkehren.
56
War nicht der Name Sodoms, deiner Schwester, als abschreckendes Beispiel in deinem Mund zur Zeit deiner Hoffart,
57
bevor deine Bosheit offenbar wurde, wie es jetzt ist, da du den Töchtern Arams und allen ringsum es her, den Töchtern der Philister, die dich ringsum verachten, zur Schmach bist?
58
Deinen Abfall und deine Greuel mußt du nun selber tragen," - Spruch des allmächtigen Herrn.
59
Denn so spricht der allmächtige Herr: "Ich will dir tun, wie du getan hast, da du den Schwur mißachtet und den Bund gebrochen hast.

Ein ewiger Bund

60
Doch werde ich meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend gedenken und mit dir einen ewigen Bund eingehen.
61
Da wirst du voll Scham deines Wandels gedenken, wenn ich dir deine älteren und jüngeren Schwestern nehme und sie dir zu Töchtern gebe, aber nicht auf Grund deiner Bundestreue.
62
Ja, ich werde meinen Bund mit dir eingehen, und du sollst erkennen, daß ich der Herr bin,
63
damit du dich voll Scham daran erinnerst und vor Scham deinen Mund nicht mehr auftust, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast," - Spruch des allmächtigen Herrn.

Gottes Liebe zu Jerusalem

1
Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
2
Menschensohn! Tue der Stadt Jerusalem ihre Greuel kund
3
und sprich: So spricht der Herr, Gott, zu Jerusalem: Dein Ursprung und dein Geschlecht sind von dem Lande Chanaan, dein Vater ist ein Ammorhiter und deine Mutter eine Kethitin.
4
Und als du geboren wardst am Tage deiner Geburt, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten und du wurdest nicht mit Wasser gewaschen zur Erfrischung, und nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.
5
kein Auge hatte Mitleid mit dir, dass es, Erbarmen gegen dich übend, dir eines von diesen Dingen erwies; sondern du wurdest auf den Boden hingeworfen, so verachtet war deine Seele am Tage deiner Geburt.
6
Da ging ich an dir vorüber und sah, wie du in deinem Blute zertreten lagst, und sprach zu dir, da du so in deinem Blute lagest: Lebe! Ja, ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe!
7
Zahlreich wie die Gewächse des Feldes machte ich dich, da nahmst du zu und wurdest groß und tratest in die Reise und gelangtest zu weiblichem Reize; deine Brüste schwollen an und dein Haar sprosste, doch du warst nackt und voll der Beschämung.
8
Da ging ich bei dir vorüber und sah dich und siehe, es war deine Zeit, die Zeit der Liebe, und ich breitete meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwur dir und ging mit dir einen Bund ein, spricht der Herr, Gott, und du wurdest mein.
9
Und ich wusch dich mit Wasser, reinigte dich von deinem Blute und salbte dich mit Öl.
10
Und ich kleidete dich mit buntgewirkten Gewändern und zog dir purpurne Schuhe an, ich umwand dich mit seiner Leinwand und hüllte dich in Florkleider.
11
Ich zierte dich mit Schmuck und legte Geschmeide an deine Arme und eine Kette um deinen Hals.
12
Und ich hing einen Ring über deinem Munde auf und Ringe an deine Ohren und setzte dir eine herrliche Krone auf dein Haupt.
13
So warst du mit Gold und Silber geziert, mit seiner Leinwand gekleidet, mit gestickten und buntgewirkten Gewändern; du aßest Weizenmehl, Honig und Öl, wardst überaus schön und gelangtest zur Königswürde.
14
Und dein Name breitete sich aus unter den Völkern ob deiner Schönheit, denn du warst vollkommen, dank meinem Schmucke, welchen ich dir angelegt hatte, spricht der Herr, Gott.

Jerusalems Hurerei

15
Aber du verließest dich auf deine Schönheit und buhltest auf deinen Ruhm hin und du gabst dich einem jeden, der vorüberging, zur Buhlerei preis, um sein zu werden.
16
Und du nahmest von deinen Gewändern und machtest dir Höhen aus zusammengenähten Stücken und triebst Buhlerei auf ihnen, wie es nie gewesen noch je sein wird.
17
Und du nahmst deine Schmucksachen von meinem Gold und Silber, welche ich dir gegeben, und machtest dir Bilder von Männern und triebst mit diesen Unzucht.
18
Und du nahmst deine buntgewirkten Gewänder und hülltest sie in dieselben, mein Öl und Räucherwerk setztest du ihnen vor.
19
Und meine Speise, die ich dir gegeben, Weizenmehl, Öl und Honig, womit ich dich genährt hatte, legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruche; so geschah es, spricht der Herr, Gott.
20
Und du nahmst deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und schlachtetest sie ihnen hin zum Verzehren. Ist denn deine Buhlerei etwas Geringes?
21
Meine Kinder schlachtetest du und gabst sie jenen zum Opfer hin.
22
Und bei allen deinen Greueln und Buhlereien gedachtest du nicht der Tage der Jugend, als du nackt und voll der Beschämung warst und in deinem Blute zertreten lagst.
23
Da geschah es noch nach allen deinen Übeltaten, - wehe, wehe dir! Spricht der Herr, Gott, -
24
dass du dir Buhlhäuser bautest und dir Unzuchtstätten errichtetest auf allen Plätzen.
25
An jeder Straßenecke bautest du die Zeichen deiner Buhlerei auf, machtest deine Schönheit zum Greuel, spreiztest deine Beine jedem Vorübergehenden und begingst Buhlereien ohne Zahl.
26
Du buhltest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbaren mit großen Gliedern, und begingst noch viele Unzucht, um mich zum Zorne zu reizen.
27
Siehe, da streckte ich meine Hand über dich aus, nahm dir deine Rechtfertigung und gab dich denen preis, die dich hassen, den Töchtern der Philister, die sich deines lasterhaften Wandels schämten.
28
Auch buhltest du mit den Söhnen der Assyrier, weil du noch nicht befriedigt warst; und als du mit ihnen gebuhlt hattest, warst du auch dann noch nicht satt.
29
Du triebst noch mehr Buhlerei im Lande Chanaan mit den Chaldäern und auch damit wurdest du noch nicht satt.
30
Womit soll ich doch dein Herz reinigen, spricht der Herr, Gott, da du alles das verübtest, was ein unverschämtes Buhlweib zu tun pflegt?

Jerusalems Ehebruch

31
Denn du bautest dein Buhlhaus an jede Ecke der Straße und errichtetest deine Anhöhe auf allen Plätzen und doch warst du nicht einer Buhldirne gleich, die, wenn sie gesättigt ist, den Lohn steigert,
32
sondern einer Ehebrecherin, die neben ihrem Manne Fremde einführt.
33
Allen Buhldirnen gibt man Lohn, du aber gabst allen deinen Liebhabern Lohn und machtest ihnen Geschenke, dass sie von überall her zu dir kämen, um mit dir Unzucht zu treiben.
34
So war es bei dir, in deiner Buhlerei, umgekehrt wie sonst bei den Weibern, und eine solche Buhlerei wird nach dir nicht mehr sein; denn indem du Lohn gabst und nicht Lohn empfingst, geschah an dir das Widerspiel.

Jerusalems Liebhaber werden sie missbrauchen

35
Darum, Buhldirne, höre das Wort des Herrn.
36
So spricht der Herr, Gott: Weil dein Geld verschwendet ist und deine Scham bei deiner Hurerei vor deinen Buhlen und vor deinen greuelhaften Götzen entblößt ward und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen preisgegeben hast,
37
siehe, will ich alle deine Liebhaber, mit denen du Unzucht getrieben hast, zusammenbringen, all, die du geliebt, samt allen denen, die du verschmäht hast; ich will sie wider dich sammeln von allen Seiten und will deine Scham vor ihnen aufdecken, damit sie deine ganze Schande sehen.
38
Und ich will dich nach dem Rechte der Ehebrecherinnen und der Mörderinnen richten und will das Blut des Grimmes und der Eifersucht über dich bringen.
39
Und ich will dich in ihre Hand hingeben und sie sollen dein Buhlhaus niederreißen und deine Unzuchtstätte zerstören, sie werden dich deiner Kleider berauben und deine Schmucksachen nehmen und dich nackt und voll der Schande lassen.
40
Und sie werden eine Versammlung wider dich herbeirufen, dich mit Steinen niederwerfen und mit ihren Schwertern niedermetzeln.
41
Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und vor den Augen sehr vieler Frauen Gericht an dir vollziehen, dann wirst du aufhören, Unzucht zu treiben und wirst hinfort keinen Buhllohn mehr geben.
42
Ich will meinen Zorn gegen dich aufhören lassen, mein Zorneifer soll von dir weichen, ich will ablassen und nicht mehr zürnen.
43
Weil du der Tage deiner Jugend nicht gedacht und mich durch all dies zum Zorne gereizt hast, darum will auch ich deinen Wandel auf dein Haupt zurückfallen lassen, spricht der Herr, Gott, obwohl ich nicht nach dem Maß deiner Freveltaten bei allen deinen Greueln verfahren werde.

Böser als Samaria und Sodom

44
Siehe, jeder, der ein Sprichwort braucht, wird es auf dich anwenden und sagen: Wie die Mutter, so auch ihre Tochter!
45
Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder verstoßen; du bist die Schwester deiner Schwestern, welche ihre Männer und ihre Kinder verstoßen; eure Mutter ist eine Kethitin und euer Vater ein Amorrhiter.
46
Und deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die zu deiner Linken wohnen; deine jüngere Schwester aber, welche dir zur Rechten wohnt, ist Sodoma mit ihren Töchtern.
47
Doch nicht einmal auf ihren Wegen bist du gewandelt und hast Greuel verübt wie sie, ein geringes Weilchen nur, sondern bist lasterhafter gewesen als sie auf allen deinen Wegen.
48
So wahr ich lebe! Spricht der Herr, Gott, Sodom, deine Schwester, und ihre Töchter haben nicht getan, was du samt deinen Töchtern begangen hast.
49
Siehe, dies war die Schuld Sodomas, deiner Schwester: Hoffart, genüge an Nahrung und Überfluss und Müßiggang war ihr und ihrer Töchter Teil; aber dem Durstigen und Armen boten sie ihre Hand nicht.
50
Sie wurden hochmütig und verübten Greuel vor mir, da raffte ich sie hinweg, wie du gesehen.
51
Auch Samaria hat nicht die Hälfte deiner Sünden begangen, sondern du hast sie übertroffen mit deinen Freveln und hast so deine Schwestern gerechtfertigt durch alle Greuel, die du begangen hast.
52
So trage denn nun auch du deine Schmach, die du deine Schwestern durch deine Sünden übertroffen, da du freventlicher handeltest als sie; ja, sie wurden gerechtfertigt vor dir, darum werde auch du schamrot und trage deine Schmach, da du deine Schwestern gerechtfertigt hast.
53
Ich werde die Gefangenschaft Sodomas und ihrer Töchter wenden und sie wieder heimführen und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter und ich will auch deine Gefangenen mitten unter ihnen heimführen,
54
damit du deine Schande tragest und beschämt werdest wegen alles dessen, was du verübtest, indem du sie dadurch tröstetest.
55
Und deine Schwester Sodoma soll mit ihren Töchtern zu ihrem vormaligen Stande zurückkehren und Samaria und ihre Töchter sollen zu ihrem vormaligen Stande zurückkehren und auch du wirst mit deinen Töchtern zu euerem vormaligen Stand zurückkehren.
56
Aber von Sodoma, deiner Schwester, war aus deinem Munde am Tage deiner Hoffart nichts zu hören,
57
bevor deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie du zu dieser Zeit die Schmach der Töchter Syriens bist, und aller Töchter der Philister ringsum, die dich in die Runde umgeben.
58
Deinen Frevel und deine Schande musst du nun tragen, spricht der Herr, Gott.
59
Denn also spricht der Herr, Gott: Ich will dir tun, wie du getan, indem du den Eid hintansetztest, dass du den Bund brachst;

Ein ewiger Bund

60
doch will ich meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend wieder gedenken und will mit dir einen ewigen Bund schließen.
61
Da wirst du deines Wandels gedenken und beschämt werden, wenn du deine älteren samt den jüngeren Schwestern zu dir nimmst, und ich werde sie dir zu Töchtern geben, ob auch nicht kraft deines Bundes.
62
Und ich werde meinen Bund mit dir schließen und du sollst erkennen, dass ich der Herr bin,
63
damit du dich erinnerst und schamrot werdest und vor Beschämung hinfort deinen Mund nicht mehr auftun mögest, wenn ich dir alles das verzeihe, was du getan hast, spricht der Herr, Gott.