Gottes Neue Offenbarungen

Das zweite Buch Mose: Exodus

Theophilus Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 32 -

Das goldene Kalb

(5. Mose 9,7-29; Apostelgeschichte 7,39-43)
1
Und als das Volk sah, dass Mose verzog, von dem Berg herabzukommen, da versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sprachen zu ihm: Auf, mache uns einen Gott, der vor uns hergehe! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.
2
Und Aaron sprach zu ihnen: Reißt die goldenen Ringe ab, die in den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter sind, und bringt sie zu mir.
3
Und das ganze Volk riss sich die goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren waren, und sie brachten sie zu Aaron.
4
Und er nahm es aus ihrer Hand und bildete es mit einem Meißel und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sprachen: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.
5
Und als Aaron es sah, baute er einen Altar vor ihm; und Aaron rief aus und sprach: Ein Fest dem HERRN ist morgen!
6
Und sie standen am nächsten Tag früh auf und opferten Brandopfer und brachten Friedensopfer; und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um sich zu belustigen.
7
Da sprach der HERR zu Mose: Geh, steige hinab! Denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, hat sich verdorben.
8
Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und sich vor ihm niedergebeugt und haben ihm geopfert und gesagt: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.
9
Und der HERR sprach zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk;
10
und nun lass mich, dass mein Zorn gegen sie entbrenne und ich sie vernichte; dich aber will ich zu einer großen Nation machen.
11
Und Mose flehte zu dem HERRN, seinem Gott, und sprach: Warum, HERR, sollte dein Zorn entbrennen gegen dein Volk, das du aus dem Land Ägypten herausgeführt hast mit großer Kraft und mit starker Hand?
12
Warum sollten die Ägypter so sprechen: Zum Unglück hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge zu töten und sie von der Fläche des Erdbodens zu vernichten? Kehre um von der Glut deines Zorns und lass dich des Übels gegen dein Volk gereuen.
13
Gedenke Abrahams, Isaaks und Israels, deiner Knechte, denen du bei dir selbst geschworen hast, und hast zu ihnen gesagt: Vermehren will ich eure Nachkommen wie die Sterne des Himmels; und dieses ganze Land, von dem ich geredet habe, werde ich euren Nachkommen geben, dass sie es als Erbteil besitzen ewiglich.
14
Und es gereute den HERRN des Übels, wovon er geredet hatte, dass er es seinem Volk tun werde.
15
Und Mose wandte sich und stieg von dem Berg hinab, die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, Tafeln, beschrieben auf ihren beiden Seiten: auf dieser und auf jener Seite waren sie beschrieben.
16
Und die Tafeln waren das Werk Gottes, und die Schrift war die Schrift Gottes, eingegraben in die Tafeln.
17
Und Josua hörte die Stimme des Volkes, als es jauchzte, und sprach zu Mose: Kriegsgeschrei ist im Lager!
18
Und er sprach: Es ist nicht der Schall von Siegesgeschrei und nicht der Schall von Geschrei der Niederlage; den Schall von Wechselgesang höre ich.
19
Und es geschah, als er dem Lager nahte und das Kalb und die Reigentänze sah, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seinen Händen und zerbrach sie unten am Berg.
20
Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es im Feuer und zermalmte es, bis es zu Staub wurde; und er streute es auf das Wasser und ließ es die Kinder Israel trinken.
21
Und Mose sprach zu Aaron: Was hat dir dieses Volk getan, dass du eine große Sünde über dasselbe gebracht hast?
22
Und Aaron sprach: Es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn! Du kennst das Volk, dass es im Bösen ist.
23
Und sie sprachen zu mir: Mache uns einen Gott, der vor uns hergehe; denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.
24
Und ich sprach zu ihnen: Wer hat Gold? Sie rissen es sich ab und gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb ging hervor.
25
Und Mose sah das Volk, dass es zügellos war; denn Aaron hatte es zügellos gemacht, zum Gespött unter ihren Widersachern.
26
Und Mose stellte sich auf im Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer für den HERRN ist! Und es versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis.
27
Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Legt jeder sein Schwert an seine Hüfte, geht hin und wieder, von Tor zu Tor im Lager, und erschlagt jeder seinen Bruder und jeder seinen Freund und jeder seinen Nachbar.
28
Und die Söhne Levis taten nach dem Wort Moses; und es fielen an diesem Tag etwa 3000 Mann von dem Volk.
29
Und Mose sprach: Weiht euch heute dem HERRN, ja, jeder in seinem Sohn und in seinem Bruder, um heute Segen auf euch zu bringen.
30
Und es geschah am anderen Tag, da sprach Mose zu dem Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen; und nun will ich zu dem HERRN hinaufsteigen, vielleicht möchte ich Sühnung tun für eure Sünde.
31
Und Mose kehrte zu dem HERRN zurück und sprach: Ach! Dieses Volk hat eine große Sünde begangen, und sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht.
32
Und nun, wenn du ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich doch aus deinem Buch, das du geschrieben hast.
33
Und der HERR sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den werde ich aus meinem Buch auslöschen.
34
Und nun geh hin, führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel wird vor dir herziehen; und am Tag meiner Heimsuchung, da werde ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen.
35
Und der HERR schlug das Volk, weil sie das Kalb gemacht, das Aaron gemacht hatte.

Das goldene Kalb

(5. Mose 9,7-29; Apostelgeschichte 7,39-43)
1
Als aber das Volk sah, dass Moses zögerte, vom Berge herabzukommen, versammelte es sich um Aaron und sprach: Auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn was diesem Manne, dem Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, begegnet ist, wissen wir nicht.
2
Da sprach Aaron zu ihnen: Nehmet die goldenen Ringe aus den Ohren eurer Frauen, und eurer Söhne und Töchter, und bringet sie zu mir.
3
Das Volk tat, wie er befohlen, und brachte die Ringe, die sie in den Ohren trugen, zu Aaron.
4
Dieser nahm sie, machte ein Schmelzwerk daraus, und bildete ein gegossenes Kalb. Sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, welche dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt haben.
5
Als dies Aaron sah, baute er einen Altar vor dem Kalbe und ließ durch einen Herold ausrufen: Morgen ist das Fest des Herrn!
6
Sie standen früh auf, opferten Brandopfer und Friedopfer, und das Volk setzte sich hin, um zu essen und zu trinken, sodann standen sie auf, sich zu belustigen.
7
Da redete der Herr zu Moses und sprach: Geh, steige hinab; dein Volk, das du aus dem Lande Ägypten herausgeführt hast, hat gesündigt.
8
Schnell sind sie von dem Wege abgewichen, den du ihnen gezeigt hast; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, und es angebetet, und ihm Opfer dargebracht, und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt haben!
9
Und der Herr sprach weiter zu Moses: Ich sehe, dass dieses Volk halsstarrig ist;
10
lass mich, dass mein Zorn wider sie entbrenne und ich sie vernichte; sodann will ich dich zum Stammvater eines großen Volkes machen.
11
Moses aber bat den Herrn, seinen Gott, und sprach: Herr, warum entbrennt dein Zorn wider dein Volk, welches du mit großer Kraft und mit starker Hand aus dem Lande Ägypten herausgeführt hast?
12
Lass doch nicht zu, dass die Ägypter sagen: Er hat sie mit List herausgeführt, um sie auf dem Gebirge zu töten und von der Erde zu vertilgen. Dein Zorn lasse nach, lass dich versöhnen ob der Missetat deines Volkes.
13
Gedenke deiner Diener Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst zugeschworen und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen so zahlreich machen, wie die Sterne des Himmels; und dieses ganze Land, von dem ich geredet, will ich euren Nachkommen geben, und ihr sollt es besitzen immerdar.
14
Da ward der Herr versöhnt, so dass er das Übel nicht tat, welches er wider sein Volk ausgesprochen hatte.
15
Und Moses kehrte von dem Berge zurück und trug die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die auf beiden Seiten beschrieben
16
und von Gott gemacht waren; auch die auf die Tafeln eingegrabene Schrift war Gottes Werk.
17
Als aber Josue das Getümmel des schreienden Volkes hörte, sprach er zu Moses: Kriegslärm lässt sich im Lager hören!
18
Er aber antwortete: Das ist kein Geschrei solcher, die zum Streite mahnen, noch auch das Angstgeschrei solcher, die zur Flucht auffordern, sondern die Stimme von Singenden höre ich.
19
Als er nun nahe zum Lager kam, sah er das Kalb und die Reigentänze; und in heftigen Zorn geratend, warf er die Tafeln aus der Hand und zerschmetterte sie am Fuße des Berges.
20
Dann ergriff er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es, zermalmte es zu Staub, streute diesen in Wasser, und gab den Söhnen Israels davon zu trinken.
21
Und er sprach zu Aaron: Was hat dir dies Volk getan, dass du eine so schwere Sünde auf dasselbe gebracht hast?
22
Dieser antwortete ihm: O Herr, zürne mir nicht, du kennst ja dieses Volk und weißt, dass es zum Bösen geneigt ist.
23
Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns herziehen; denn was diesem Moses, der uns aus dem Lande Ägypten weggeführt hat, begegnet ist, wissen wir nicht.
24
Da sprach ich zu ihnen: Wer unter euch hat Gold? Und sie brachten es, und gaben es mir, und ich warf es in das Feuer, da ward dieses Kalb daraus.
25
Da nun Moses sah, dass das Volk bloßgestellt war, (denn Aaron hatte es ausgezogen durch die schmachvolle Schandtat und nackt unter seine Feinde gestellt)
26
trat er an das Tor des Lagers und rief: Wer dem Herrn gehört, schließe sich mir an! Da versammelten sich alle Söhne Levis um ihn.
27
Er aber sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder gürte sein Schwert an seine Lenden, und gehet hin und her, von Tor zu Tor mitten durch das Lager, und ein jeder töte seinen Bruder, Freund und Nächsten.
28
Da taten die Söhne Levis nach dem Worte Moses, und es fielen an diesem Tage bei dreiundzwanzigtausend Mann.
29
Darnach sprach Moses: Ihr habt heute eure Hände dem Herrn geweiht, ein jeder an seinem Sohn und an seinem Bruder, damit euch Segen zu Teil werde.
30
Am andern Tage aber sprach Moses zu dem Volke: Ihr habt eine übergroße Sünde begangen; ich will zu dem Herrn hinaufsteigen, ob ich ihn irgendwie für eure Missetat durch Bitten versöhnen kann.
31
Und er kehrte zu dem Herrn zurück und sprach: Ach, dies Volk hat eine übergroße Sünde begangen, indem es sich Götter aus Gold gemacht hat. Entweder vergib ihnen diese Sünde,
32
oder, tuest du das nicht, so streiche mich aus deinem Buche, das du geschrieben, aus.
33
Der Herr antwortete ihm: Wer gegen mich gesündigt, den werde ich aus meinem Buche austilgen.
34
Du aber gehe hin und führe dieses Volk dorthin, wohin ich dir gesagt; mein Engel wird vor dir herziehen. Aber am Tage der Vergeltung will ich auch diese ihre Sünde ahnden.
35
Also schlug der Herr das Volk wegen der Versündigung durch das Kalb, das Aaron gemacht hatte.