Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Sacharja

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 11 -

Verwüstung Israels

1
Öffne, o Libanon, deine Tore, damit das Feuer deine Zedern verzehre!
2
Wehklaget, ihr Zypressen, daß die Zedern gefallen, daß die herrlichen Bäume verwüstet sind! Wehklaget, ihr Eichen Basans, daß der undurchdringliche Wald niedergeschlagen ist!
3
Horch! Die Hirten jammern, daß ihre herrliche Weide verwüstet ist! Horch! Die Löwen brüllen, daß die Pracht(a) des Jordans verwüstet ist!

Prophezeiung der Hirten

4
So hat der HERR, mein Gott, (einst zu mir) gesprochen: »Weide die Schlachtschafe,
5
deren Käufer sie abschlachten, ohne dafür büßen zu müssen, und deren Verkäufer sagen: ›Dank sei dem HERRN, daß ich reich geworden bin!‹, und die von ihren Hirten keine Schonung erfahren.
6
Denn ich selbst will hinfort die Bewohner des Landes nicht mehr schonen« – so lautet der Ausspruch des HERRN –; »nein, wisse wohl: Ich selbst will die Menschen einen jeden in die Gewalt des anderen und in die Gewalt seines Königs geraten lassen: die werden dann das Land zugrunde richten, ohne daß ich jemand aus ihrer Hand errette.«
7
So weidete ich denn die Schlachtschafe für die Schafhändler und nahm mir dazu zwei Hirtenstäbe: den einen nannte ich ›Huld‹(b), den andern ›Eintracht‹(c). Als ich nun die Herde weidete
8
und in einem Monat die drei Hirten beseitigt hatte, wurde meine Seele ihrer überdrüssig, und auch sie fühlten sich nicht wohl bei mir.
9
Da sagte ich: »Ich mag euch nicht länger weiden: was am Sterben ist, mag sterben, und was verkommen soll, mag verkommen, und die übrigbleibenden mögen einander auffressen!«
(Matthäus 27,3-10)
10
Dann nahm ich meinen Stab ›Huld‹ und zerbrach ihn, um meinen Bund(d) aufzuheben, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte.
11
Als er nun an eben jenem Tage aufgehoben war, da erkannten die Schafhändler, die mich scharf beobachteten, daß es ein Wort(e) des HERRN war,
12
als ich zu ihnen sagte: »Wenn es euch gut scheint, so gebt mir meinen Lohn, wo nicht, so laßt es bleiben!« Als sie mir nun dreißig Silberstücke als meinen Lohn dargewogen(f) hatten,
13
gebot mir der HERR: »Wirf ihn in den Tempelschatz, den kostbaren Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet worden bin!« Da nahm ich die dreißig Silberstücke und warf sie im Hause des HERRN in den Tempelschatz.
14
Hierauf zerbrach ich auch meinen zweiten Hirtenstab, nämlich ›Eintracht‹(g), in Stücke, um so den Bruderbund zwischen Juda und Israel aufzuheben.
15
Hierauf sagte der HERR zu mir: »Nimm dir noch einmal die Geräte(h) eines törichten(i) Hirten!
16
Denn wisse wohl: Ich selbst will einen Hirten im Lande erstehen lassen, der sich um die verkommenden Tiere nicht kümmert, die verirrten nicht aufsucht, die verwundeten nicht heilt, die gesunden nicht versorgt, aber das Fleisch der fetten Tiere verzehrt und ihnen sogar noch die Klauen abreißt.
17
Wehe über meinen nichtsnutzigen Hirten, der seine Herde im Stich läßt! Das Schwert(j) komme über seinen Arm und über sein rechtes Auge! Sein Arm möge ganz absterben und sein rechtes Auge völlig erlöschen!«(k)

Fußnoten

(a)11:3 = das prachtvolle Dickicht
(b)11:7 oder: Milde
(c)11:7 oder: Verbindung
(d)11:10 oder: Vertrag
(e)11:11 = der Befehl
(f)11:12 oder: ausgezahlt
(g)11:14 oder: Verbindung
(h)11:15 = die Ausrüstung
(i)11:15 oder: nichtsnutzigen
(j)11:17 oder: Verderben
(k)11:17 vgl. auch 13,7-9

Verwüstung Israels

1
Öffne, Libanon! deine Pforten und Feuer verzehre deine Zedern!
2
Wehklage, Tanne, denn die Zeder ist gefallen, die Herrlichsten sind ausgerottet; wehklaget, ihr Eichen Basans! denn die hohe Waldburg wird umgehauen.
3
Horch! Wehklage der Hirten, denn verwüstet liegt ihre Herrlichkeit; horch! Gebrüll der Löwen, denn verwüstet ist die Pracht des Jordans.

Prophezeiung der Hirten

4
So spricht der Herr, mein Gott: Weide die zur Schlachtung bestimmten Schafe,
5
die ihre Besitzer, ohne Schlimmes zu erleiden, schlachten und verkaufen und sagen: Gepriesen sei der Herr, wir werden reich! Und ihre Hirten schonen ihrer nicht.
6
Darum will auch ich ferner nicht mehr der Bewohner des Landes schonen, spricht der Herr; siehe, ich will die Menschen preisgeben, einen jeden in die Hand seines Nächsten und in die Hand seines Königs; diese werden das Land verderben und ich werde sie nicht aus ihrer Hand retten.
7
Und darum werde ich die Schafe der Schlachtung weiden, o ihr Ärmsten der Herde! Da nahm ich mir zwei Stäbe: den einen nannte ich Wohlgefallen und den andern nannte ich Band und so weidete ich die Herde.
8
Und ich schaffte die drei Hirten hinweg in einem Monate und meine Seele wandte sich von ihnen ab, weil auch ihr Sinn sich gegen mich geändert.
9
Und ich sprach: Ich mag euch nicht mehr hüten! Was sterben soll, sterbe; was ausgerottet werden soll, werde ausgerottet; und die dann noch übrig bleiben, mögen einer des andern Fleisch verzehren.
(Matthäus 27,3-10)
10
Und ich ergriff meinen Stab, der Wohlfallen hieß, und zerbrach ihn, um meinen Bund aufzulösen, den ich mit allen Völkern geschlossen.
11
Und er ward an jenem Tage aufgelöst und so erkannten die elendsten Schafe, die auf mich achteten, dass es des Herrn Wort war.
12
Darauf sprach ich zu ihnen: Scheint es gut in euren Augen, so gebet mir meinen Lohn; wo nicht, so lasset es sein! Da wogen sie als meinen Lohn dreißig Silberlinge dar.
13
Der Herr aber sprach zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet bin! Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie in das Haus des Herrn dem Töpfer zu.
14
Dann zerbrach ich meinen zweiten Stab, Band genannt, um so die Bruderschaft zwischen Juda und Israel aufzulösen.
15
Hierauf sprach der Herr zu mir: Nimm dir noch das Gerät eines törichten Hirten!
16
Denn siehe, ich werde einen Hirten im Lande erstehen lassen, welcher die Verlassenen nicht beachtet, das Versprengte nicht aufsucht, das Verwundete nicht heilt, und das, was noch aufrecht steht, nicht pflegt, sondern das Fleisch der Fetten isst und ihre Klauen zerbricht.
17
O Hirt und Götzenbild, welcher die Herde verlässt; auf, Schwert, über seinen Arm und sein rechtes Auge! Sein Arm soll vertrocknen und verdorren und sein rechtes Auge sich verfinstern und erblinden!