Gottes Neue Offenbarungen

Das Evangelium nach Matthäus

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 26 -

Das Komplott, Jesus zu töten

(Markus 14,1-2; Lukas 22,1-2; Johannes 11,45-57)
1
Als nun Jesus alle diese Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern:
2
»Ihr wißt, daß übermorgen das Passah stattfindet; da wird der Menschensohn zur Kreuzigung überliefert.«
3
Damals kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palaste des Hohenpriesters namens Kaiphas zusammen
4
und berieten sich in der Absicht, Jesus mit List festzunehmen und zu töten.
5
Dabei sagten sie aber: »Nur nicht während des Festes, damit keine Unruhen unter dem Volk entstehen!«

Die Salbung in Bethanien

(Markus 14,3-9; Lukas 7,36-50; Johannes 12,1-8)
6
Als Jesus sich aber in Bethanien im Hause Simons des (einstmals) Aussätzigen befand,
7
trat eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbaren Salböls an ihn heran und goß es ihm über das Haupt, während er bei Tische saß(a).
8
Als die Jünger das sahen, wurden sie unwillig und sagten: »Wozu diese Verschwendung?
9
Dieses (Salböl) hätte man doch teuer verkaufen und den Erlös den Armen geben können.«
10
Als Jesus es merkte, sagte er zu ihnen: »Warum macht ihr der Frau Vorwürfe? Sie hat ja doch ein gutes(b) Werk an mir getan!
11
Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.
12
Daß sie dieses Öl auf meinen Leib gegossen hat, das hat sie für mein Begräbnis getan.
13
Wahrlich ich sage euch: Wo immer diese Heilsbotschaft in der ganzen Welt verkündet wird, da wird man auch von dem, was diese Frau getan hat, zum ehrenden Gedächtnis für sie erzählen.«

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

(Markus 14,10-11; Lukas 22,3-6)
14
Hierauf ging einer von den Zwölfen namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern
15
und sagte: »Was wollt ihr mir geben, daß ich ihn euch in die Hände liefere?« Da zahlten sie ihm dreißig Silberstücke aus(c).
16
Von da an suchte er nach einer guten Gelegenheit, um ihn zu überliefern(d).

Jesus feiert das Passahfest mit seinen Jüngern

(Markus 14,12-16; Lukas 22,7-13)
17
Am ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesus und fragten ihn: »Wo sollen wir dir alles vorbereiten, damit du das Passahmahl halten kannst?«
18
Er antwortete: »Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: ›Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; bei dir will ich das Passahmahl mit meinen Jüngern halten.‹«
19
Die Jünger taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte, und richteten das Passahmahl zu.
(Markus 14,17-26; Lukas 22,14-23; 1. Korinther 11,17-34)
20
Als es dann Abend geworden war, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch;
21
und während des Essens sagte er: »Wahrlich ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern(e)
22
Da wurden sie tief betrübt und fragten ihn, einer nach dem andern: »Ich bin es doch nicht etwa, Herr?«
23
Er antwortete: »Der die Hand zusammen mit mir in die Schüssel getaucht hat, der wird mich ausliefern(f).
24
Der Menschensohn geht zwar dahin, wie über ihn in der Schrift steht; doch wehe dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Für diesen Menschen wäre es besser(g), er wäre nicht geboren!«
25
Da nahm Judas, der ihn verraten wollte, das Wort und fragte: »Ich bin es doch nicht etwa, Rabbi(h)?« Er erwiderte ihm: »Doch, du bist es.«

Jesus setzt das Abendmahl ein

26
Während des Essens aber nahm Jesus das(i) Brot, sprach den Lobpreis (Gottes), brach das Brot und gab es den Jüngern mit den Worten: »Nehmt, esset! Dies ist mein Leib.«
27
Dann nahm er einen(j) Becher, sprach das Dankgebet und gab ihnen den mit den Worten: »Trinkt alle daraus!
28
Denn dies ist mein Blut, das Blut des (neuen) Bundes(k), das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
29
Ich sage euch aber: Ich werde von nun an von diesem Erzeugnis des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tage, an dem ich es mit euch neu trinken werde im Reiche meines Vaters.«
30
Nachdem sie dann den Lobpreis (Ps 115-118) gesungen hatten, gingen sie (aus der Stadt) hinaus an den Ölberg.

Jesus sagt Petrus' Verleugnung voraus

(Sacharja 13,7-9; Markus 14,27-31; Lukas 22,31-38; Johannes 13,36-38)
31
Dabei(l) sagte Jesus zu ihnen: »Ihr werdet alle in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen(m); denn es steht geschrieben(n): ›Ich werde den Hirten niederschlagen, dann werden die Schafe der Herde sich zerstreuen.‹
32
Nach meiner Auferweckung aber werde ich euch voraus nach Galiläa gehen.«
33
Da antwortete ihm Petrus: »Mögen auch alle an dir Anstoß nehmen(o): ich werde niemals an dir Anstoß nehmen(p)
34
Jesus erwiderte ihm: »Wahrlich ich sage dir: Noch in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.«
35
Petrus antwortete ihm: »Wenn ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich doch niemals verleugnen!« Das gleiche versicherten auch die anderen Jünger alle.

Das Gebet im Garten

(Markus 14,32-42; Lukas 22,39-46)
36
Hierauf kam Jesus mit ihnen an einen Ort namens Gethsemane(q) und sagte zu den Jüngern: »Setzt euch hier nieder, während ich dorthin gehe und bete!«
37
Dann nahm er Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich und fing an zu trauern und zu zagen(r).
38
Da sagte er zu ihnen: »Tiefbetrübt ist meine Seele bis zum Tode; bleibt hier und haltet euch wach mit mir!«
39
Nachdem er dann ein wenig weitergegangen war, warf er sich auf sein Angesicht nieder und betete mit den Worten: »Mein Vater, wenn es möglich ist, so laß diesen Kelch an mir vorübergehen! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!«
40
Hierauf ging er zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend und sagte zu Petrus: »So wenig seid ihr imstande gewesen, eine einzige Stunde mit mir zu wachen?
41
Wachet, und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, das Fleisch aber ist schwach.«
42
Wiederum ging er zum zweitenmal weg und betete mit den Worten: »Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht (an mir) vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!«
43
Als er dann zurückkam, fand er sie (wieder) schlafend, denn die Augen fielen ihnen vor Müdigkeit zu.
44
Da verließ er sie, ging wieder weg und betete zum drittenmal, wieder mit denselben Worten.
45
Hierauf kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: »Schlaft ein andermal und ruht euch aus! Doch jetzt ist die Stunde gekommen, daß der Menschensohn Sündern in die Hände geliefert wird!
46
Steht auf, wir wollen gehen! Seht, mein Verräter ist nahe gekommen!«

Verrat und Verhaftung in Gethsemane

(Markus 14,43-52; Lukas 22,47-53; Johannes 18,1-14)
47
Während er noch redete, da kam plötzlich Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Knütteln, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her(s).
48
Sein Verräter hatte aber ein Zeichen mit ihnen verabredet, nämlich: »Der, den ich küssen werde, der ist’s; den nehmt fest!«
49
Er trat also sogleich auf Jesus zu mit den Worten: »Sei gegrüßt, Rabbi(t)!« und küßte ihn.
50
Jesus aber sagte zu ihm: »Freund, (tu das) wozu du hergekommen bist!« Hierauf traten sie herzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn fest.
51
Einer jedoch von den Begleitern Jesu streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.
52
Da sagte Jesus zu ihm: »Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort(u)! Denn wer zum Schwerte greift, wird durchs Schwert umkommen!
53
Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir nicht sogleich mehr als zwölf Legionen(v) Engel zu Hilfe senden?
54
Wie sollten dann aber die Aussprüche der Schrift erfüllt werden, daß es so geschehen muß?«
55
In jener Stunde sagte Jesus zu den Haufen: »Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knütteln ausgezogen, um mich gefangen zu nehmen. Täglich habe ich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr habt mich nicht festgenommen.
56
Dies alles ist aber geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt werden!« Hierauf verließen ihn die Jünger alle und ergriffen die Flucht.

Jesus stellt sich dem Sanhedrin

(Markus 14,53-65; Lukas 22,66-71; Johannes 18,19-24)
57
Die Männer aber, die Jesus festgenommen hatten, führten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas ab, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten sich versammelten.
58
Petrus aber folgte ihm von fern bis zum Palast des Hohenpriesters, ging hinein und setzte sich dort unter den Dienern hin, um den Ausgang der Sache abzuwarten.
59
Die Hohenpriester aber und der gesamte Hohe Rat suchten nach einer falschen Zeugenaussage gegen Jesus, um ihn zum Tode verurteilen zu können;
60
doch sie fanden keine, obgleich viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei auf
61
und sagten aus: »Dieser Mensch hat behauptet: ›Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und ihn in drei Tagen wieder aufbauen.‹«
62
Da stand der Hohepriester auf und fragte ihn: »Entgegnest du nichts auf das, was diese Zeugen gegen dich aussagen?« Jesus aber schwieg.
63
Da sagte der Hohepriester zu ihm: »Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott: Sage uns, bist du Christus(w), der Sohn Gottes?«
64
Da gab Jesus ihm zur Antwort: »Ja, ich bin es! Doch ich tue euch kund: Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der Macht(x) und kommen auf den Wolken des Himmels.«(y)
65
Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sagte: »Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr selbst die Gotteslästerung gehört! Was urteilt ihr?«
66
Sie gaben die Erklärung ab: »Er ist des Todes schuldig!«
67
Hierauf spien sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit den Fäusten; andere gaben ihm Backenstreiche
68
und sagten: »Weissage uns, Christus(z)! Wer ist es, der dich geschlagen hat?«

Petrus verleugnet Jesus und weint bitterlich

(Markus 14,66-72; Lukas 22,54-62; Johannes 18,15-18)
69
Petrus aber saß (unterdessen) draußen im Hof. Da trat eine Magd auf ihn zu und sagte: »Du bist auch bei Jesus, dem Galiläer, gewesen!«
70
Er aber leugnete vor allen und sagte: »Ich verstehe nicht, was du da sagst!«
71
Als er dann in die Torhalle hinausgegangen war, bemerkte ihn eine andere Magd und sagte zu den Leuten dort: »Dieser ist auch mit Jesus, dem Nazoräer(aa), zusammen gewesen!«
72
Da leugnete er wieder, (diesmal) mit einem Eid: »ich kenne den Menschen nicht!«
73
Nach einer kleinen Weile aber traten die Leute, die dort standen, hinzu und sagten zu Petrus: »Wahrhaftig, du gehörst auch zu ihnen: schon deine Sprache(ab) verrät dich!«
74
Da fing er an, sich zu verfluchen und zu schwören: »Ich kenne den Menschen nicht!«, und sogleich darauf krähte der Hahn.
75
Da dachte Petrus an das Wort Jesu, der ihm gesagt hatte(ac): »Noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.« Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Fußnoten

(a)26:7 bzw. lag
(b)26:10 oder: schönes
(c)26:15Sacharja 11:12
(d)26:16 = zu verraten
(e)26:21 = verraten
(f)26:23 = verraten
(g)26:24 oder: das Beste
(h)26:25 = Meister
(i)26:26 oder: ein
(j)26:27 oder: den
(k)26:28 2.Mose 24,8; Sach 9,11
(l)26:31 = unterwegs
(m)26:31 oder: irre werden
(n)26:31Sacharja 13:7
(o)26:33 oder: irre werden
(p)26:33 oder: irre werden
(q)26:36 d.h. Ölkelter
(r)26:37 vgl. Markus 14:33
(s)26:47 = gesandt
(t)26:49 = Meister
(u)26:52 = in die Scheide
(v)26:53 = Heerscharen; vgl. Mk 5,9
(w)26:63 = der Messias
(x)26:64 = des Allmächtigen
(y)26:64 Dan 7,13; Ps 110,1
(z)26:68 = Messias
(aa)26:71 vgl. Matthäus 2:23
(ab)26:73 = Mundart
(ac)26:75 vgl. V.34

Das Komplott, Jesus zu töten

(Markus 14,1-2; Lukas 22,1-2; Johannes 11,45-57)
1
Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:
2
Ihr wisset, dass nach zwei Tagen Ostern ist, und der Menschensohn überliefert werden wird, um gekreuzigt zu werden.
3
Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in dem Hofe des Hohenpriesters, welcher Kaiphas hieß.
4
Und sie hielten Rat, um Jesus mit List zu ergreifen und zu töten.
5
Sie sagten aber: Nur nicht am Festtage, damit nicht etwa ein Aufruhr unter dem Volke entstehe.

Die Salbung in Bethanien

(Markus 14,3-9; Lukas 7,36-50; Johannes 12,1-8)
6
Als aber Jesus in Bethanien war im Hause Simons, des Aussätzigen,
7
trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Gefäß von Alabaster mit kostbarem Salböle, und sie goß es über sein Haupt aus, während er zu Tische war.
8
Als das die Jünger sahen, wurden sie unwillig, und sprachen: Wozu diese Verschwendung?
9
Denn es hätte dies teuer verkauft und den Armen gegeben werden können.
10
Jesus aber wusste es und sprach zu ihnen: Was behelligt ihr dieses Weib? Sie hat ja ein gutes Werk an mir getan.
11
Denn die Armen habet ihr allezeit bei euch; mich aber habet ihr nicht allezeit.
12
Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib ausgoß, hat sie es zu meinem Begräbnisse getan.
13
Wahrlich, ich sage euch, wo man immer in der ganzen Welt dies Evangelium verkünden wird, wird auch, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnisse gesagt werden.

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

(Markus 14,10-11; Lukas 22,3-6)
14
Damals ging einer von den Zwölfen, welcher Judas Iskariot hieß, zu den Hohenpriestern,
15
und sprach zu ihnen: Was wollet ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber setzten ihm dreißig Silberlinge aus.
16
Und von da an suchte er Gelegenheit, ihn zu überliefern.

Jesus feiert das Passahfest mit seinen Jüngern

(Markus 14,12-16; Lukas 22,7-13)
17
Am ersten Tage aber der ungesäuerten Brote, traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Osterlamm zu essen bereiten?
18
Jesus aber sprach: Gehet in die Stadt zu einem gewissen Manne, und saget zu ihm: Der Meister spricht: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich Ostern mit meinen Jüngern.
19
Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus aufgetragen hatte, und bereiteten das Ostermahl.
(Markus 14,17-26; Lukas 22,14-23; 1. Korinther 11,17-34)
20
Als es aber Abend geworden war, ließ er sich mit seinen zwölf Jüngern zu Tische nieder.
21
Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch, einer von euch wird mich verraten!
22
Da wurden sie sehr betrübt, und einer um den andern fing an zu fragen: Ich bin es doch nicht, Herr?
23
Er aber antwortete, und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel tunket, dieser wird mich überantworten.
24
Der Menschensohn zwar geht hin, wie von ihm geschrieben ist; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn überliefert wird; es wäre gut für ihn, wenn jener Mensch nicht geboren wäre!
25
Judas aber, der ihn verraten hat, erwiderte, und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er antwortete ihm: Du hast es gesagt.

Jesus setzt das Abendmahl ein

26
Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete und brach es, gab es seinen Jüngern, und sprach: Nehmet hin, und esset, dies ist mein Leib!
27
Und er nahm den Kelch, dankte, und gab ihnen denselben, indem er sprach: Trinket alle daraus;
28
denn dieses ist mein Blut des neuen Testamentes, welches für viele vergossen werden wird zur Vergebung der Sünden.
29
Ich sage euch aber: Ich werde von nun an nicht mehr trinken von diesem Gewächse des Weinstocks, bis zu jenem Tage, da ich es erneuert mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters.
30
Und nachdem sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus auf den Ölberg.

Jesus sagt Petrus' Verleugnung voraus

(Sacharja 13,7-9; Markus 14,27-31; Lukas 22,31-38; Johannes 13,36-38)
31
Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen, denn es steht geschrieben: Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.
32
Nachdem ich aber auferstanden sein werde, werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.
33
Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen, ich werde niemals Anstoß nehmen.
34
Jesus aber sagte zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
35
Da sprach Petrus zu ihm: Wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich doch nicht verleugnen. In gleicher Weise sprachen auch alle Jünger.

Das Gebet im Garten

(Markus 14,32-42; Lukas 22,39-46)
36
Da kam Jesus mit ihnen in einen Meierhof, Gethsemani genannt, und sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete.
37
Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich, und fing an, sich zu betrüben und zu bangen.
38
Da sprach er zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod, bleibet hier und wachet mit mir!
39
Und nachdem er ein wenig vorwärts gegangen war, fiel er auf sein Angesicht, betete, und sprach: Mein Vater! wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; jedoch nicht wie ich will, sondern wie du.
40
Und er kam zu seinen Jüngern, und fand sie schlafend, und sprach zu Petrus: So vermochtet ihr nicht eine Stunde mit mir zu wachen?
41
Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber ist schwach.
42
Wiederum ging er zum zweiten Male hinweg, betete, und sprach: Mein Vater! Wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.
43
Und er kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren schwer geworden.
44
Da verließ er sie, ging wieder hinweg, und betete zum dritten Male, indem er die nämlichen Worte sprach.
45
Dann kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Schlafet nunmehr und ruhet! Sehet, die Stunde ist herbeigekommen, da der Menschensohn in die Hände der Sünder überliefert wird.
46
Stehet auf, lasset uns gehen! Sehet, er ist genaht, der mich verraten wird!

Verrat und Verhaftung in Gethsemane

(Markus 14,43-52; Lukas 22,47-53; Johannes 18,1-14)
47
Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm ein großer Hause mit Schwertern und Knütteln, gesendet von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes.
48
Der aber, welcher ihn verriet, gab ihnen ein Zeichen, und sagte: Den ich küssen werde, der ist es, ergreifet ihn!
49
Und alsogleich trat er zu Jesus hinzu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn.
50
Jesus aber sprach zu ihm: Freund! wozu bist du gekommen? Da traten sie hinzu, und legten Hand an Jesus, und ergriffen ihn.
51
Und siehe, einer von denen, welche mit Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert, und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm ein Ohr ab.
52
Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinem Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen.
53
Oder meinst du, ich kann meinen Vater nicht bitten, und er wird mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel zu Gebote stellen?
54
Wie wird dann aber die Schrift erfüllet werden, dass es so geschehen muss?
55
In jener Stunde sprach Jesus zu den Scharen: Gleich wie auf einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Knütteln, mich gefangen zu nehmen. Täglich las ich bei euch, und lehrte im Tempel, und ihr ergriffet mich nicht.
56
Dies alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn alle Jünger und entflohen.

Jesus stellt sich dem Sanhedrin

(Markus 14,53-65; Lukas 22,66-71; Johannes 18,19-24)
57
Jene aber, welche Jesus ergriffen hatten, führten ihn zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo sich die Schriftgelehrten und Ältesten versammelt hatten.
58
Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters. Und in das Innere eingetreten, setzte er sich zu den Dienern, um den Ausgang zu sehen.
59
Die Hohenpriester aber und der gesamte Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, damit sie ihn in den Tod brächten;
60
doch sie fanden keines, obwohl viele falsche Zeugen aufgetreten waren. Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen,
61
und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen, und nach drei Tagen ihn wieder aufbauen.
62
Da stand der Hohepriester auf, und sprach zu ihm: Du antwortest nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?
63
Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei Gott, dem Lebendigen, dass du uns sagest, ob du Christus, der Sohn Gottes, bist!
64
Jesus sprach zu ihm: Du hast es gesagt! Ich sage euch aber: Von nun an werdet ihr den Menschensohn sehen, sitzend zur Rechten der Kraft Gottes, und kommend auf den Wolken des Himmels.
65
Da zerriss der Hohepriester seine Kleider, und sprach: Er hat Gott gelästert! Was haben wir noch Zeugen nötig? Siehe, nun habt ihr die Gotteslästerung gehört.
66
Was dünket euch? Sie aber antworteten, und sprachen: Er ist des Todes schuldig!
67
Dann spieen sie in sein Angesicht, und schlugen ihn mit Fäusten, andere aber gaben ihm Backenstreiche,
68
und sprachen: Weissage uns, Christus! Wer ist´s, der dich geschlagen hat?

Petrus verleugnet Jesus und weint bitterlich

(Markus 14,66-72; Lukas 22,54-62; Johannes 18,15-18)
69
Petrus aber saß draußen in dem Hofe; und eine Magd trat zu ihm hin, und sprach: Du warest auch bei Jesus, dem Galiläer!
70
Doch er leugnete vor allen, und sprach: Ich weiss nicht, was du sagst.
71
Als er aber durch den Torweg hinausging, sah ihn eine andere Magd, und sprach zu denen, die dort waren: Auch dieser war bei Jesus, dem Nazarener!
72
Doch er leugnete abermals mit einem Eidschwure: ich kenne den Menschen nicht!
73
Und nach einer kleinen Weile traten die Umstehenden hinzu, und sagten zu Petrus: Wahrlich, auch du bist einer von ihnen; denn auch deine Sprache macht dich kenntlich!
74
Da fing er an, Verwünschungen auszusprechen und zu schwören, dass er den Menschen nicht kenne. und alsbald krähte der Hahn:
75
Da erinnerte sich Petrus des Wortes Jesu, wie er gesagt hatte: Ehe der Hahn krähet, wirst du mich drei Mal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.