Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jeremia

Elberfelder Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 51 -

Die völlige Zerstörung Babylons

1
So spricht Jehova: Siehe, ich erwecke wider Babel und gegen die, welche im Herzen meiner Widersacher(a) wohnen, einen verderbenden Wind(b).
2
Und ich sende nach Babel Fremde, die es worfeln(c) und sein Land ausleeren werden; denn sie werden ringsumher wider dasselbe sein am Tage des Unglücks.
3
Der Schütze spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der sich in seinem Panzer erhebt; und schonet seiner Jünglinge nicht, vertilget sein ganzes Kriegsheer!
4
Und Erschlagene sollen fallen im Lande der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Straßen.
5
Denn nicht verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von Jehova der Heerscharen; denn jener Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels.
6
Fliehet aus Babel hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner(d) Ungerechtigkeit(e)! denn es ist die Zeit der Rache Jehovas: was es getan hat, vergilt er ihm.
7
Babel war ein goldener Becher in der Hand Jehovas, der die ganze Erde berauschte; von seinem Weine haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen rasend geworden.
8
Plötzlich ist Babel gefallen und zertrümmert. Jammert über dasselbe! holet Balsam für seinen Schmerz; vielleicht wird es geheilt werden!
9
„Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasset es und laßt uns ein jeder in sein Land ziehen; denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken.“
10
Jehova hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht; kommt und laßt uns in Zion erzählen die Tat Jehovas, unseres Gottes.
11
Schärfet die Pfeile, fasset den Schild! Jehova hat den Geist der Könige von Medien erweckt; denn wider Babel ist sein Vornehmen, es zu verderben; denn es ist die Rache Jehovas, die Rache seines Tempels.
12
Erhebet das Panier gegen die Mauern von Babel hin, verschärfet die Bewachung(f), stellet Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! denn wie Jehova es sich vorgenommen, also führt er aus, was er über die Bewohner von Babel geredet hat.
13
Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen bist, dein Ende ist gekommen, das Maß deines Raubes.
14
Jehova der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Habe ich dich auch mit Menschen gefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei(g) über dich anstimmen!
(Jesaja 25,1-12)
15
Er(h) hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht.
16
Wenn er beim Schalle des Donners Wasserrauschen am Himmel bewirkt und Dünste aufsteigen läßt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen macht und den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern -:
17
dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird jeder Goldschmied über das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und kein Geist ist in ihnen.
18
Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zu Grunde.
19
Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils(i); Jehova der Heerscharen ist sein Name.
20
Du bist mir ein Streithammer, eine Kriegswaffe; und mit dir zerschmettere ich Nationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche;
21
und mit dir zerschmettere ich das Roß und seinen Reiter, und mit dir zerschmettere ich den Wagen und seinen Lenker(j);
22
und mit dir zerschmettere ich Mann und Weib, und mit dir zerschmettere ich Greis und Knaben, und mit dir zerschmettere ich Jüngling und Jungfrau;
23
und mit dir zerschmettere ich den Hirten und seine Herde, und mit dir zerschmettere ich den Ackersmann und sein Gespann, und mit dir zerschmettere ich Landpfleger und Statthalter.
24
Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all ihr Böses, das sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht Jehova.
25
Siehe, ich will an dich, spricht Jehova, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verderbt(k); und ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von dem Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berge machen,
26
so daß man von dir weder Eckstein noch Grundstein nehmen kann; denn eine ewige Wüstenei(l) sollst du sein, spricht Jehova.
27
Erhebet das Panier im Lande, stoßet in die Posaune unter den Nationen! weihet Nationen wider dasselbe, rufet wider dasselbe die Königreiche Ararat, Minni(m) und Aschkenas(n) herbei; bestellet Kriegsoberste(o) wider dasselbe, lasset Rosse heraufziehen wie furchtbare(p) Heuschrecken!
28
Weihet Nationen wider dasselbe, die Könige von Medien, dessen Landpfleger und alle seine Statthalter und das ganze Land ihrer(q) Herrschaft!
29
Da erbebt und erzittert die Erde; denn die Gedanken Jehovas erfüllen sich wider Babel, um das Land Babel zu einer Wüste zu machen, ohne Bewohner.
30
Babels Helden haben aufgehört zu streiten, sie sitzen in den Bergfesten; versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden; man hat ihre Wohnungen angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen.
31
Ein Läufer läuft dem anderen entgegen(r), und der Bote dem Boten, um dem König von Babel die Botschaft zu bringen, daß seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist.
32
Und die Übergänge sind besetzt, und die Teiche hat man mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsmänner sind erschrocken. -
33
Denn so spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, zur Zeit, da man sie stampft; noch um ein Kleines, so wird die Zeit der Ernte für sie kommen.
34
Nebukadrezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, hat mich hingestellt als ein leeres Gefäß(s); er verschlang mich wie ein Ungeheuer, füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stieß mich fort.
35
Die an mir begangene Gewalttat und mein Fleisch komme über Babel! spreche die Bewohnerin von Zion, und mein Blut über die Bewohner von Chaldäa! spreche Jerusalem.
36
Darum spricht Jehova also: Siehe, ich will deine Rechtssache führen und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer(t) austrocknen und seine Quelle versiegen lassen.
37
Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gezisch werden, ohne Bewohner.
38
Sie brüllen allzumal wie junge Löwen, knurren wie die Jungen der Löwinnen.
39
Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und berausche sie, auf daß sie frohlocken, und entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht Jehova.
40
Gleich Fettschafen, gleich Widdern samt Böcken stürze ich sie hinab zur Schlachtung. -
41
Wie ist Scheschak(u) eingenommen, und erobert der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
42
Das Meer ist heraufgestiegen über Babel; mit seiner Wellen Brausen ist es bedeckt.
43
Seine Städte sind zur Wüste geworden, ein dürres Land und eine Steppe, ein Land, worin niemand wohnt, und durch welches kein Menschenkind zieht.
44
Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maule herausnehmen, was er verschlungen hat; und nicht mehr sollen Nationen zu ihm strömen. Auch Babels Mauer ist gefallen.
45
Ziehet aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der Glut des Zornes Jehovas!
46
Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! denn in dem einen Jahre kommt dieses Gerücht und in dem Jahre nachher jenes Gerücht, und Gewalttat im Lande(v), Herrscher gegen Herrscher.
47
Darum siehe, Tage kommen, da ich die geschnitzten Bilder Babels heimsuchen werde; und sein ganzes Land wird beschämt werden, und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen.
48
Und Himmel und Erde, und alles was in ihnen ist, werden jubeln über Babel; denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht Jehova.
49
Wie Babel darauf ausging, daß Erschlagene Israels fielen, also werden wegen Babel Erschlagene der ganzen Erde fallen. -
50
Ihr dem Schwert Entronnenen, gehet, bleibet nicht stehen! gedenket Jehovas aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn! -
51
Wir sind beschämt worden, denn wir haben Verhöhnung gehört; Schmach hat unser Angesicht bedeckt; denn Fremde sind über die Heiligtümer des Hauses Jehovas gekommen(w). -
52
Darum siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich seine geschnitzten Bilder heimsuchen werde; und tödlich Verwundete werden ächzen in seinem ganzen Lande.
53
Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und die Höhe seiner Stärke befestigte, von mir aus werden ihm Verwüster kommen, spricht Jehova.
54
Horch! ein Geschrei aus Babel, und große Zertrümmerung von dem Lande der Chaldäer her.
55
Denn Jehova verwüstet Babel und tilgt aus demselben das laute Getöse; und es brausen seine Wogen wie große Wasser, es erschallt das Geräusch ihres Getöses.
56
Denn über dasselbe, über Babel, kommt ein Verwüster; und seine Helden werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott(x) der Vergeltung ist Jehova, er wird gewißlich erstatten.
57
Und ich berausche seine Fürsten und seine Weisen, seine Landpfleger und seine Statthalter und seine Helden, daß sie entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht der König, Jehova der Heerscharen ist sein Name.
58
So spricht Jehova der Heerscharen: Die Mauern von Babel, die breiten, sollen gänzlich geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. - Und so mühen sich Völker vergebens ab, und Völkerschaften fürs Feuer, und sie ermatten.

Jeremias Befehl an Seraja

59
Das Wort, welches der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas, gebot, als er mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel zog; und Seraja war Reisemarschall(y).
60
Und Jeremia schrieb in ein Buch all das Unglück, welches über Babel kommen sollte, alle diese Worte, welche gegen Babel geschrieben sind.
61
Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies alle diese Worte,
62
und sprich: Jehova, du hast gegen diesen Ort geredet, daß du ihn ausrotten werdest, so daß kein Bewohner mehr darin sei, weder Mensch noch Vieh, sondern daß er zu ewigen Wüsteneien werden solle.
63
Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat
64
und sprich: Also wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen wegen des Unglücks, welches ich über dasselbe bringe; und sie werden erliegen. Bis hierher die Worte Jeremias.

Fußnoten

(a)51:1 Eig. in „leb kamai“, welches, durch eine künstliche Buchstabenversetzung des Wortes Kasdim, das Land Chaldäa bezeichnen soll. S. d. Anm. zu Kap. 25,26
(b)51:1 O. den Geist eines Verderbers; vergl. V. 11
(c)51:2 O. zerstreuen
(d)51:6 O. für seine
(e)51:6 O. Schuld, Missetat
(f)51:12 O. die Belagerung
(g)51:14 O. den Kriegsruf
(h)51:15 Vergl. Kap. 10,12 usw., auch bezüglich der Anmerkungen
(i)51:19 Viell. ist zu l. wie Kap. 10,16
(j)51:21 Eig. und den darauf Fahrenden
(k)51:25 O. verderbte
(l)51:26 Eig. ewige Wüsteneien
(m)51:27 Ein Name von Armenien
(n)51:27 eine Landschaft in der Nähe von Armenien
(o)51:27 Der Sinn des nur hier und Nahum 3,17 vorkommenden nichthebräischen Wortes ist unsicher
(p)51:27 And.: borstige
(q)51:28 Eig. seiner, d.i. des obersten Königs der Meder
(r)51:31 Eig. entgegen einem Läufer, d.h. sie kommen von allen Seiten her
(s)51:34 d.h. zum leeren Gefäß (menschenleer) gemacht
(t)51:36 den Euphrat
(u)51:41 S. die Anm. zu Kap. 25,26
(v)51:46 O. auf der Erde
(w)51:51 O. in die Heiligtümer eingedrungen
(x)51:56 El
(y)51:59 W. Fürst des Ruheortes

Die völlige Zerstörung Babylons

1
So spricht der Herr: Siehe, ich erwecke wider Babylon und wider dessen Bewohner, die ihr Herz gegen mich erhoben, gleichsam todbringenden Wind.
2
Und ich will Worfler über Babylon senden, dass sie es worfeln und sein Land verwüsten; ja, sie kommen über dasselbe von allen Seiten am Tage seines Unheils.
3
Nicht spanne der Schütze seinen Bogen und der Gepanzerte erhebe sich nicht! Schonet seiner Jünglinge nicht, tötet seine ganze Heeresmacht!
4
Da fallen sie erschlagen im Lande der Chaldäer und zum Tode verwundet auf dessen Fluren.
5
Denn nicht ward Israel und Juda von seinem Gott, dem Herrn der Heerscharen, als Witwe verlassen, ihr Land aber ist voll von Verschuldung wider den Heiligen Israels.
6
Fliehet aus Babylons Mitte und ein jeder rette sein Leben; schweiget nicht zu ihrer Bosheit! denn eine Zeit der Rache ist es für den Herrn, er übt Vergeltung an ihm.
7
Ein goldener Becher war Babylon in der Hand des Herrn, der die ganze Erde berauschte; von seinem Weine tranken die Völker und darum rasten sie.
8
Plötzlich ist Babylon gefallen und zerschmettert; heulet über dasselbe, holet Balsam für seinen Schmerz, ob es etwa möchte geheilt werden.
9
„Wir wollten Babylon heilen, aber es ist nicht heil geworden; so lasset uns es verlassen und ein jeder in sein Land gehen! Denn bis zum Himmel reicht sein Strafgericht und ragt bis zu den Wolken.
10
Der Herr hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht; kommet, lasset uns in Sion das Werk des Herrn, unsers Gottes, verkünden!“
11
Schärfet die Pfeile, füllet die Köcher! der Herr hat den Geist der Könige der Meder erweckt und wider Babylon steht sein Sinn, es zu verderben; denn Rache des Herrn ist es, Rache für seinen Tempel.
12
Gegen Babylons Mauern richtet ein Panier auf, verstärket die Bewachung, stellet Wächter auf, bereitet Hinterhalt! denn der Herr hat es beschlossen und führt aus, was er wider die Bewohner von Babylon geredet hat.
13
Die du an großen Wassern wohnst, reich an Schätzen, es ist dein Ende gekommen, das Maß deiner Vernichtung ist voll.
14
Der Herr der Heerscharen hat bei sich geschworen: Da ich dich mit Menschen fülle wie mit Heuschrecken, soll man das Kelterlied über dich anstimmen.
(Jesaja 25,1-12)
15
Der die Erde geschaffen durch seine Macht, den Erdkreis gegründet hat durch seine Weisheit und den Himmel ausgespannt in seiner Einsicht.
16
Wenn er seinen Donner erschallen lässt, sammeln sich die Wasser unter dem Himmel; er lässt die Wolken vom Ende der Erde aufsteigen, schafft Blitze zum Regen und führt den Wind hervor aus seinen Schatzkammern.
17
Alle Menschen sind Toren ohne Weisheit und alle Künstler werden beschämt in ihren geschnitzten Bildern; denn Trug ist, was sie gießen, und es ist kein Atem drin.
18
Nichtig sind sie und Werke der Verspottung würdig, zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde.
19
Aber nicht gleicht diesen der, welcher Jakobs Anteil ist; denn der Schöpfer des Alls ist er und Israel ist das Zepter seines Erbes, Herr der Heerscharen ist sein Name.
20
Ein Zerschmetterer bist du mir von Kriegswaffen und ich werde durch dich Völker zermalmen und durch dich Reiche vernichten;
21
ich zermalme durch dich Ross und Reiter, zermalme durch dich den Wagen und seinen Lenker;
22
ich zermalme durch dich Mann und Weib, ich zermalme durch dich alt und jung, ich zermalme durch dich Jüngling und Jungfrau;
23
ich zermalme durch dich Hirt und Herde, ich zermalme durch dich Ackersmann und Gespann, ich zermalme durch dich Fürsten und Statthalter.
24
Und ich will Babylon und allen Bewohnern Chaldäas all das Böse vergelten, das sie vor euern Augen an Sion geübt haben, spricht der Herr.
25
Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens! spricht der Herr, der du Verderben bringst über die ganze Erde; ich will meine Hand über dich ausstrecken und dich hinabwälzen von den Felsen und dich zu einem Berge der Verbrennung machen.
26
Und nimmer wird man von dir Steine nehmen als Ecksteine und Grundsteine, sondern auf ewig sollst du zerstört sein, spricht der Herr.
27
Richtet ein Panier auf auf Erden, stoßet in die Posaune unter den Völkern, weihet die Völker gegen Babylon, rufet wider dasselbe die Könige von Ararat, Menni und Askenez auf, stellet dawider Taphsar auf, lasset Rosse heranziehen wie borstige Heuschrecken!
28
Weihet gegen Babylon die Völker, die Könige Mediens, dessen Fürsten und all seine Statthalter und das ganze Land seiner Herrschaft!
29
Da erbebt die Erde und zittert, denn es erfüllen sich wider Babylon die Ratschlüsse des Herrn, das Land Babylons wüste und unbewohnt zu machen.
30
Abgelassen haben die Helden Babylons zu kämpfen und halten sich still in ihren Schutzwehren, dahin ist ihre Stärke und sie sind zu Weibern geworden, ihre Häuser sind verbrannt, ihre Riegel zerbrochen.
31
Ein Läufer begegnet dem andern, ein Bote dem andern, um dem König von Babylon zu verkünden, dass seine Stadt von einem Ende zum andern erobert ist,
32
dass die Furten besetzt sind, das Moor mit Feuer ausgebrannt ist und die Kriegsleute in Verwirrung gebracht sind.
33
Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babylon ist wie eine Tenne zur Zeit, wo darauf gedroschen wird; noch kurze Zeit, so kommt die Zeit ihrer Ernte.
34
Gefressen, verschlungen hat mich Nabuchodonosor, der König von Babylon, hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht, mich verschlungen wie ein Drache, seinen Bauch mit meinen Leckerbissen gefüllt und mich fortgestoßen.
35
Dies wider mich begangene Unrecht und mein Fleisch komme über Babylon! spricht die Bewohnerschaft Sions, und mein Blut komme über die Bewohner Chaldäas! Spricht Jerusalem.
36
Darum spricht der Herr also: Siehe, ich will deine Sache führen und deine Rahe übernehmen und will ihr Meer zur Wüste machen und ihre Wasserquellen versiegen lassen.
37
Und Babylon soll zu einem Trümmerhaufen werden, zur Wohnung der Drachen, zum Gegenstande des Entsetzens und des Zischens, weil es keine Bewohner hat.
38
Wie die Löwen brüllen sie allesamt, schütteln die Mähnen wie junge Leuen.
39
Wenn sie erhitzt sind, will ich ihnen zu trinken geben und sie berauschen, dass sie betäubt werden und in ewigen Schlaf sinken und nicht mehr wieder aufstehen, spricht der Herr.
40
Wie Lämmer werde ich sie zur Schlachtbank führen, wie die Widder samt den Böcken.
41
Wie ist doch Sesach erobert und eingenommen der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist doch Babylon zum Gegenstand des Entsetzens geworden unter den Völkern!
42
Über Babylon ist das Meer heraufgestiegen, von der Menge seiner Fluten ward es bedeckt.
43
Seine Städte sind zum Gegenstande des Entsetzens geworden; zum unbewohnten wüsten Lande, zum Lande, in dem niemand wohnt und durch das kein Menschenkind zieht.
44
Auch den Bel zu Babylon werde ich heimsuchen und aus seinem Rachen reißen, was er verschlungen hat, und die Völker sollen nicht mehr zu ihm hinströmen und auch die Mauer Babylons wird fallen!
45
Ziehet fort aus seiner Mitte, mein Volk! dass ein jeder sein Leben rette vor dem grimmen Zorne des Herrn.
46
Und euer Herz werde ja nicht zaghaft, dass ihr euch fürchten solltet vor der Kunde, die sich im Lande verbreitet, wenn in einem Jahre eine Kunde kommt und im andern Jahre eine andere und die Gewalttat im Lande herrscht und ein Herrscher sich gegen den andern erhebt.
47
Darum sehet, es kommt die Zeit, da werde ich die Götzen Babylons heimsuchen und sein ganzes Land wir zuschanden werden und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen.
48
Dann werden über Babylon Himmel und Erde und alles, was drin ist, frohlocken; denn von Mitternacht her brechen über sie Verwüster herein, spricht der Herr.
49
Und wie Babylon Ursache war, dass in Israel Erschlagene fielen, so sollen auch Erschlagene von Babylon im ganzen Lande fallen.
50
Ihr dem Schwerte Entronnenen, ziehet hin, bleibet nicht stehen! Gedenket aus der Ferne des Herrn und Jerusalem sei eures Herzens Anliegen!
51
Wir wurden beschämt, denn wir vernahmen Schimpf, Schmach bedeckte unser Angesicht, denn Fremde sind über das Heiligtum des Hauses des Herrn gekommen.
52
Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich seine Götzenbilder heimsuchen werde und in seinem ganzen Lande sollen Verwundete stöhnen.
53
Wenn auch Babylon gen Himmel emporstiege und seine Macht hoch oben befestigte, so kämen doch von mir Verwüster über dasselbe, spricht der Herr.
54
Horch, Klagegeschrei von Babylon her und große Zerschmetterung aus dem Lande der Chaldäer,
55
denn der Herr verwüstet Babylon und tilgt aus ihm das laute Getöse; es brausen seine Fluten großen Wassers gleich, laut hallt das Getöse ihres Rufens;
56
denn es kommt über dasselbe, das ist über Babylon, der Verwüster und gefangen werden seine Helden und deren Bogen werden kraftlos; denn ein mächtiger Rächer ist der Herr, der sicherlich Vergeltung üben wird.
57
Und ich werde ihre Fürsten trunken machen und ihre Weisen und ihre Statthalter und ihre Vornehmen und ihre Helden, dass sie in ewigen Schlaf sinken und nicht mehr wiedererwachen, spricht der König, Herr der Heerscharen ist sein Name.
58
So spricht der Herr der Heerscharen: Die Mauer Babylons, die sehr weite, soll geschleift werden, ihre hohen Tore sollen in Brand gesteckt werden; Völker haben sich für nichts gemüht, die Mühe von Nationen geht in Feuer auf.

Jeremias Befehl an Seraja

59
Wort, welches der Prophet Jeremias dem Sarajas, dem Sohne Nerias, des Sohnes Maasias, gebot, als er mit dem Könige Sedekias nach Babylon zog im vierten Jahre der Herrschaft desselben; Sarajas aber war das Haupt der Gesandtschaft.
60
Jeremias schrieb alles Unheil, das über Babylon kommen sollte, in ein Buch, alle diese Worte, welche gegen Babylon geschrieben sind.
61
Und Jeremias sprach zu Sarajas: Wenn du nach Babylon kommst, so habe acht und lies alle diese Worte
62
und sprich: Herr! du hast wider diesen Ort gedroht, ihn zu vertilgen, so dass kein Bewohner mehr darin sein soll, weder Mensch noch Vieh, und dass er auf ewig eine Wüstenei werde.
63
Und wenn du dieses Buch zu Ende gelesen, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat
64
und sprich: So wird Babylon versinken und nicht wieder emporkommen aus dem Unheil, das ich über dasselbe bringe, und es soll untergehen! Bis hierher die Worte Jeremias.