Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 43 -

Der Tempel, die Wohnstätte des HERRN

1
Und er führte mich zu dem Tore, das gegen Morgen liegt.
2
Siehe, da nahte die Herrlichkeit des Gottes Israels von der Morgenseite her und Brausen gleich dem Brausen mächtiger Wasser und die Erde erglänzte von seiner Herrlichkeit.
3
Und ich sah eine Erscheinung gleich jener, welche ich gesehen, als er kam, die Stadt zu verderben; der Anblick war jener Erscheinung gleich, die ich am Flusse Chobar geschaut, und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
4
Und die Herrlichkeit des Herrn zog in den Tempel ein auf dem Wege des gegen Morgen gerichteten Tores.
5
Da hob mich der Geist empor und brachte mich in den innern Vorhof und siehe, das Haus war von der Herrlichkeit des Herrn erfüllt.
6
Und ich hörte jemanden von dem Hause her zu mir reden und der Mann, welcher bei mir stand,
7
sprach zu mir: Menschensohn! dies ist die Stätte meines Thrones und der Ort, wo meine Füße ruhen, wo ich inmitten der Söhne Israels ewiglich wohne, und das Haus Israel soll hinfort meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen, weder sie noch ihre Könige, durch ihre Buhlereien, durch das Verderbnis ihrer Könige und durch ihre Höhen.
8
Denn sie setzten ihre Schwellen an meine Schwellen und ihre Pfosten an meine Pfosten, so dass nur eine Wand zwischen mir und ihnen war, und sie schändeten meinen heiligen Namen durch die Greuel, die sie verübten, deshalb habe ich sie in meinem Zorne vertilgt.
9
Nunmehr also werden sie ihre Buhlerei und die Verderbnisse ihrer Könige von mir fernhalten und ich will auf immer unter ihnen wohnen.
10
Du aber, o Menschensohn! zeige dem Hause Israel den Tempel, damit sie sich ihrer Verschuldung schämen; sie sollen das ganze Gebäude nachmessen
11
und sollen erröten über alles, was sie getan. Zeige ihnen die Gestalt des Hauses und an seinem Bau die Eingänge und Ausgänge, seine ganze Beschreibung, alles eine Vorschriften, seine ganze Anordnung, alle seine Gesetze, und schreibe es vor ihren Augen nieder, damit sie seine ganze Gestalt und alle Vorschriften desselben bewahren und sie ausführen.
12
Das ist die Anordnung des Hauses auf der Höhe des Berges: Sein ganzes Gebiet ringsumher ist hochheilig, dies also ist die Anordnung des Hauses.

Dimensionen des Altars

13
Dies aber sind die Maße des Altars nach der guten Elle, welche um eine Spanne mehr misst. Seine Vertiefung war eine Elle hoch und eine Elle breit und der Kranz bis zu seiner Kante, und zwar ringsum war eine Spanne breit und dies war auch der Grund des Altars.
14
Von der Vertiefung des Bodens bis zum unten Absatz waren zwei Ellen und die Breite eine Elle, vom kleinern bis zum größern Absatz waren vier Ellen und die Breite wieder eine Elle.
15
Der Herd aber war vier Ellen hoch und vom Herde gingen nach oben die vier Hörner.
16
Der Herd hatte zwölf Ellen in der Länge und zwölf Ellen in der Breite, ein gleichseitiges Viereck.
17
Der Absatz war vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen breit an allen vier Seiten und eine Einfassung ging ringsherum, eine halbe Elle hoch, und die Vertiefung betrug eine Elle ringsum; seine Stufen aber waren gegen Morgen gerichtet.

Die Einweihung des Altars

18
Und er sprach zu mir: Menschensohn! so spricht der Herr, Gott: Dies sind die Verordnungen für den Altar, zur Zeit, wo er hergerichtet ist, damit man Brandopfer auf ihm darbringe und Blut auf ihm ausgieße.
19
Den Priestern aus dem Stamme Levi und der Familie Sadok, die mir nahen, spricht der Herr, Gott, sollst du ein junges Rind von der Herde geben, dass sie es mir als Sündopfer darbringen.
20
Nimm alsdann etwas von dessen Blute und sprenge es an seine vier Hörner, an die vier Ecken des Absatzes ringsherum, und so reinige ihn und sühne ihn.
21
Sodann nimm das Rind, welches als Sündopfer dargebracht ward, und verbrenne es an einem abgesonderten Orte beim Hause außerhalb des Heiligtums.
22
Am zweiten Tage aber bringe einen Ziegenbock, der ohne Fehl ist, als Sündopfer dar, um den Altar zu entsühnen, wie er mit dem Rinde entsühnt ward.
23
Und wenn du mit der Entsühnung zu Ende bist, so bringe ein fehlloses junges Rind und einen fehllosen Widder von der Herde dar.
24
Diese opfere vor dem Angesichte des Herrn und die Priester sollen Salz auf dieselben streuen und sie dem Herrn zum Brandopfer darbringen.
25
Sieben Tage sollst du täglich einen Bock als Sündopfer darbringen, auch ein junges Rind und einen Widder von der Herde, beide seien ohne Fehl.
26
Sieben Tage lang soll man den Altar entsühnen und reinigen und einweihen.
27
Und wenn diese Tage um sind, sollen die Priester am achten Tage und weiterhin eure Brandopfer und was man als Friedopfer darbringt, auf dem Altare opfern; so werde ich euch huldreich werden, spricht der Herr, Gott.